Cover Free Ibiza

Album Info

Album Veröffentlichung:
2011

HRA-Veröffentlichung:
21.06.2013

Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)

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FLAC 44.1 $ 14,50
  • 1Figueretas05:17
  • 2Mar y sal Nights04:06
  • 3Casa nuestro02:11
  • 4Flamingos At cap des falco03:25
  • 5Can masia03:59
  • 6Free Ibiza Afternoon02:46
  • 7Es Cavallet03:26
  • 8August In Ibiza04:30
  • 9Talamanca02:45
  • 10Free Ibiza Night02:43
  • 11Clean Vision04:27
  • 12Benirras06:31
  • 13Free Ibiza Early Morning03:38
  • 14Salinas Waves03:59
  • 15Eirissa02:33
  • 16Moment of Happiness03:37
  • Total Runtime59:53

Info zu Free Ibiza

Joachim Kühn hätte auch eine Karriere als klassischer Konzertpianist machen können, hätte er nicht, inspiriert von seinem Bruder, dem Klarinettisten Rolf Kühn, schon früh seine Liebe zum Jazz entdeckt. Bereits 1968, nachdem ihn sein Weg aus der Enge des kommunistischen Regimes von Leipzig nach Paris geführt hatte, postulierte er sein musikalisches Leitmotiv: „Jazz ist seinem Wesen nach rebellisch und frei“.

Projekte mit Ornette Coleman, dem jungen Michael Wollny oder mit Ramon Lopez und Majid Bekkas prägten Kühns musikalische Offenheit. Bei aller Unabhängigkeit und Freiheit ging und geht es Joachim Kühn aber stets um das Streben nach höchster musikalischer Qualität und klanglicher Ästhetik. Nirgends wird dieses unbedingte Streben nach Perfektion deutlicher als in seinen Solo-Projekten.

So ist „sein“ Ibiza nicht das der DJs oder lärmender Partys. Vielmehr verarbeitet er Einflüsse der lokalen Musikszene und zeichnet ein eher nach innen gewandtes Portrait seiner Wahlheimat, ebenso romantisch wie leidenschaftlich und ausdrucksvoll.

Joachim Kühn, Klavier

Recorded in September 7 and 8 2010 at Studio La Buissonne, Pernes les Fontaines-France
Recorded and mixed by Gérard de Haro
Mastering by Nicolas Baillard
Produced by Jean-Jacques Pussiau


Joachim Kühn
Dave Brubeck in einem Interview der Zeitschrift Jazz Thing (Sept./Okt. 98) über Joachim Kühn: "Aber es gibt inzwischen eine Menge Typen, die noch wesentlich kompliziertere Sachen kompononiert, weitaus raffiniertere Läufe erfinden, als ich es jemals zu tun imstande bin. Ich denke da an einen deutschen Pianisten ... der erst vor kurzem mit Ornette Coleman ein Duoalbum aufgenommen hat. Joachim Kühn! Das ist einer, der verfügt über alle Fähigkeiten, die meinem Grundverständnis von modernem Piano entsprechen. Mich würde interessieren, wie er über mich denkt."

Mit seinem Spiel, das sich über alle Kategorien hinwegsetzt, profilierte er sich zu einem Musiker von Weltklasse. Im zeitgenössischen Jazz hat der Pianist Joachim Kühn bereits markante Spuren hinterlassen, und er hat neue Wege gewiesen. Als Komponist und Improvisator bezieht er sich auf europäische und amerikanische Quellen. Der musikalische Weltbürger Joachim Kühn weiß sich der Klangsprache der Gegenwart verpflichtet, aber auch der großen Tradition der Konzertmusik und der weitverzweigten Geschichte des Jazz verbunden. Joachim Kühn offenbart Vehemenz und Sensibilität, virtuose Technik und Phantasie, eine unverwechselbare Anschlagskultur und einen untrüglichen Sinn für Dynamik. Im Interplay mit langjährigen musikalischen Partnern, in immer neuen und oft auch ungewöhnlich herausfordernden Spielkonstellationen oder, ganz auf sich gestellt, in seinen Solokonzerten gelingt es Joachim Kühn, eine besondere Spannung zu schaffen und die Musik zum Ereignis zu gestalten.

Mag auch manche Station auf dem Weg von Leipzig, wo Joachim Kühn 1944 geboren wurde, über Lebensphasen in Frankreich und in Amerika wie ein Umweg erscheinen - die musikalische Laufbahn des Pianisten läßt nicht nur Zielstrebigkeit, sondern auch eine - oft erst später bewußt werdende - Folgerichtigkeit erkennen. Bereits in jungen Jahren als Konzertpianist hervortretend und klassisch bestens ausgebildet, begann sich Joachim Kühn unter dem Einfluß seines älteren Bruders, des Klarinettisten Rolf Kühn, für den Jazz zu begeistern. Bereits mit 17 Jahren entschoß sich der Pianist für den Beruf des Jazzmusikers. Mit seinem ersten, 1964 gegründeten Trio spielte er eine Musik, die mit ihrer Öffnung zur freien Improvisation der damaligen Zeit weit vorauseilte. 1966 kehrte Joachim Kühn nach der Teilnahme eines von Friedrich Gulda organisierten Wettbewerbs für junge Jazzmusiker nicht mehr in die DDR zurück. Noch im selben Jahr spielte er, gemeinsam mit Rolf Kühn, bei den Berliner Jazztagen und auf dem Newport Jazzfestival. Gleich nach dem Erfolg beim herausragenden amerikanischen Festival ergab sich eine weitere Chance: Mit Rolf Kühn und dem Coltrane-Bassisten Jimmy Garrison nahm der Pianist ein Album für das Label Impulse auf.

Von 1968 an wohnte Joachim Kühn in Paris, wo er mit stilistisch unterschiedlichen Musikern wie Gato Barbieri, Don Cherry, Michel Portal, Slide Hampton und Phil Woods zusammenarbeitete. Anfang der siebziger Jahre begann Joachim Kühn eine intensive Beshäftigung mit elektrischen Keyboards. Parallel zur Mitwirkung in Gruppen wie Jean-Luc Ponty Experience und Association P.C. hat Joachim Kühn aber immer auch akustisch gespielt, schon damals übrigens im Trio mit dem Bassisten Jean-Francois Jenny-Clark und dem Schlagzeuger Daniel Humair.

In der zweiten Hälfte der siebziger Jahre tauchte Joachim Kühn in die Fusion-Szene der amerikanischen Westküste ein, wo man ihn im Kreise von Musikern wie Alphonse Mouzon, Billy Cobham und Michael Brecker hörte. Aber auch ein Saxophonist wie Joe Henderson wollte für die Einspielung seines Albums "Black Narcissus" nicht auf Joachim Kühn verzichten. Über eine kurze Phase in New York kam der Pianist Anfang der achtziger Jahre nach Hamburg.

In dieser Zeit begann die Konzentration auf das akustische Piano. 1985, nun wieder bei Paris ansässig, reaktivierte Joachim Kühn das Trio mit Jean-Francois Jenny-Clark und Daniel Humair, das seither zu den musikalischen Konstanten zählt. In der Zusammenarbeit mit dem Studioelektronikspezialisten Walter Quintus am Soundboard entstand 1989 die Ballettmusik "Dark" für die Choreographin Carolyn Carlson, die CD "Get Up Early" (1991) und schließlich auch die Musik für das gleichnamige Tanzstück des Tanz-Forums Köln. 1997 komponierte und spielte Joachim Kühn die Musik für "Citizen Kane", ebenfalls ein Tanzstück von Joachim Ulrich für das Kölner Tanz-Forum.

Die Zahl der Alben, CDs und LPs, die Joachim Kühn unter eigenem Namen einspielte, beläuft sich mittlerweile über vierzig. Auf mehr als 150 Tonträgern ist er als Sideman zu hören, überwiegend in hochprominenter Umgebung. Als kleiner Auszug aus der langen Liste derer, mit denen Kühn aufnahm, seien nur einige wenige genannt: Stan Getz, Lee Konitz, Jackie McLean, Charlie Mariano, David Liebman, Niels-Henning Orsted-Pedersen, Albert Mangelsdorff, Chick Corea ... .

1991, im Jahr seines 30. Jubiläums als Profimusiker, kam es zu zwei gefeierten Großprojekten: eine Produktion des Trios Kühn / Humair / Jenny-Clark und der WDR Big Band sowie einer All-Star-Band, u.a. mit Rolf Kühn, Randy Brecker, Palle Mikkelborg, Albert Mangelsdorff, Joe Lovano und Christof Lauer. Im gleichen Jahr realisierte der Pianist einen Kompositionsauftrag für das Festival in Grenoble. Zu den zahlreichen Platteneinspielungen Joachim Kühns in den neunziger Jahren zählen "Thinking Jazz" mit der Vokal-Diwa Eartha Kitt sowie das Solo-Album "Famous Melodies", auf dem der Pianist auch mit der Neugestaltung im Jazz selten gehörter Titel überrascht. Für Verve / Polygram spielte er im Trio Kühn / Humair / Jenny-Clark das Album "Dreigroschenoper" mit eigenwilligen Ausdeutungen der Musik von Kurt Weill ein. Beide CDs, "Famous Melodies" und "Dreigroschenoper", wurden mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet.

Im Juni 1996 lud Ornette Coleman Joachim Kühn erstmals zu einem Duo-Konzert ein. Dem sensationell und begeistert aufgenommenen Auftritt zum Festival in Verona folgten weitere, u.a. zu den Leipziger Jazztagen, wo der Live-Mitschnitt für das Duo-Album bei Verve entstand. Neben dem indirekten, über Jimmy Garrison vermittelten Kontakt zu John Coltrane verbindet Joachim Kühn nun auch eine unmittelbare Zusammenarbeit mit einem der legendären amerikanischen Jazz-Innovatoren. Inzwischen ist Kühn auch festes Mitglied im Quintet von Ornette Coleman.

Nach dem international beachteten Zusammentreffen Joachim Kühns mit Ornette Coleman zu den Leipziger Jazztagen 1996 wendete sich der in Leipzig aufgewachsene Pianist nun jener Musik zu, die ihn bereits früh geprägt hat. Das Konzert mit Joachim Kühn und dem Thomanerchor, das speziell für die Leipziger Jazztage 1998 initiiert wurde und in der Nikolaikirche, einer der ehemaligen Wirkungsstätten Johann Sebastian Bachs, seine Uraufführung erlebt, thematisiert in einem auf die Gegenwart übertragenen Sinne ein in der Tradition verwurzeltes und doch auch zu innovativer Klangsprache drängendes Motto von Bach. Am 21.03.99 erfolgte eine Wiederauflage des erfolgreichen Jazztage Konzertes in Leipzig.

Was die Spielweise als Pianist, seine Klangsprache auf dem Klavier anbelangt, so gilt Joachim Kühn heute im Kreis der Kollegen wie auch für ein internationales Publikum als einer der großen Jazzmusiker unserer Zeit. (Bert Noglik)

Booklet für Free Ibiza

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