Parking Lot Symphony Trombone Shorty

Album info

Album-Release:
2017

HRA-Release:
28.04.2017

Label: Blue Note

Genre: Jazz

Artist: Trombone Shorty

Album including Album cover

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  • 1 Laveau Dirge No. 1 02:10
  • 2 It Ain't No Use 04:34
  • 3 Parking Lot Symphony 03:47
  • 4 Dirty Water 03:47
  • 5 Here Come The Girls 04:01
  • 6 Tripped Out Slim 02:19
  • 7 Familiar 03:19
  • 8 No Good Time 04:10
  • 9 Where It At? 03:26
  • 10 Fanfare 03:12
  • 11 Like A Dog 03:18
  • 12 Laveau Dirge Finale 04:44
  • Total Runtime 42:47

Info for Parking Lot Symphony

New Orleans gilt als die Wiege des Jazz und hat schon viele musikalische Wunderkinder hervorgebracht: Sidney Bechet, James Booker, die Marsalis-Brüder oder Harry Connick Jr.

Die berühmte Stadt hat aber seit jeher auch eine besonders innovative Funk- und Rhythm’n’Blues-Szene. Trombone Shorty, der gerade erst im Vorprogramm der Red Hot Chili Peppers durch die USA tourte, ist seit Jahren einer der bekanntesten Söhne New Orleans’. Der Multinstrumentalist und Sänger scheint alle Stile zu beherrschen, die in seiner Heimatstadt je gespielt wurden. Aus dieser stilistischen Vielfalt schöpft er großzügig auf seinem Blue-Note-Album "Parking Lot Symphony".

Das von Chris Seefried (Fitz and the Tantrums, Andra Day) produzierte Album ist eine atemberaubende Tour de Force in zwölf sehr unterschiedlichen Akten. Neben zehn neuen eigenen Songs wartet Trombone Shorty hier auch mit brillanten Coverversionen von Allen Toussaints "Here Come The Girls" und "It Ain’t No Use" von den Meters auf. Mal serviert er fetzige Brass-Band-Sounds, dann wieder unwiderstehliche funkige Grooves oder eine satte Dosis Blues. Und natürlich reflektiert er zeitgenössische Hip-Hop- und Pop-Einflüsse seiner eigenen Generation. Mit "Parking Lot Symphony" ist ihm ein großer Wurf gelungen!




Troy 'Trombone Shorty' Andrews
“Shorty ist ein Genie. Er spielt sich den Arsch ab und ist ein wunderbarer Mensch.” So urteilt kurz und bündig Funk-Rock-Superstar Lenny Kravitz über Troy Andrews, der sich schon als Knirps den Spitznamen Trombone Shorty erwarb. Kravitz weiß, wovon er spricht. Als er 2005 auf Welttournee ging, nahm er das damals erst 19jährige Multitalent mit. Im Jahr darauf teilte Shorty dann die Bühne mit den Rockgrößen von U2 und Green Day, als der Superdome von New Orleans, der wie große Teile der ganzen Stadt vom Wirbelsturm Katrina in Mitleidenschaft gezogen worden war, wiedereröffnet wurde. U2s Bono und The Edge gehörten zu diesem Zeitpunkt schon seit einigen Jahren zu seinen größten Fans.

In seiner Heimatstadt New Orleans ist Trombone Shorty längst so bekannt wie ein bunter Hund. In Europa wird man den Musiker, der schon als der “Prince” des Jazz apostrophiert wurde, nun kennenlernen. Auf “Backatown”, seinem Verve-Forecast-Debütalbum, stellt der mittlerweile 24jährige uns seine diversen Talente vor: denn Trombone Shorty ist - auch wenn sein Spitzname dies nahelegt - nicht nur ein virtuoser Posaunist, sondern auch ein brillanter Trompeter, charismatischer Sänger und vielseitiger Songwriter, der sich von Stilgrenzen überhaupt nicht beeindrucken lässt.

1986 in New Orleans geboren, wuchs Troy Andrews in einer Gegend im Stadtteil Treme auf, die von den Einheimischen “Back of Town” oder “Backatown” genannt wird. Treme gilt als das “musikalischste Viertel der musikalischsten Stadt der USA”, und das Herz dieses Viertels ist wiederum der legendäre Congo Square. Zu den Musikern, die in Treme das Licht der Welt erblickten, gehören u.a. der kreolische Jazzklarinettist Alphonse Picou und Trompeter Kermit Ruffins. Und auch die Rebirth Brass Band hatte dort ihre Wiege stehen. In dieser von Musikern jeglicher stilistischer Couleur bevölkerten Gegend wuchs Troy Andrews auf und marschierte, kaum dass ihn seine Beine trugen, mit den allgegenwärtigen Brassbands durch die Nachbarschaft. Den Spitznamen Trombone Shorty verpasste ihm sein älterer Bruder James, als er den vierjährigen Troy bei einer solchen Straßenparade mit einer Posaune herumhantieren sah, die zweimal so groß war der kleine Blasebalg. Bevor er erstmals eine Posaune in die Hand nahm und zu Trombone Shorty wurde, hatte Troy Andrews schon Marschtrommel und Trompete gelernt. Mit sechs Jahren war der frühreife Knirps bereits so gut, dass er in der Jazzband seines Trompete spielenden großen Bruders James (den man in Treme übrigens als “Satchmo of the Ghetto” kennt) mithalten konnte. Schon bald danach gründete Troy seine eigene Band mit anderen Jungs seines Alters. Mit dabei war damals schon sein heutiger Bandkollege Dwayne “Big D” Williams. Ihre bevorzugte Bühne war der Jackson Square, wo sie vor Passanten auftraten und an guten Wochenenden 400 Dollar pro Nase einspielten. Gelegentlich ergatterte die Nachwuchsband eine Chance, in einem der kleinen lokalen Clubs aufzutreten. Bei einem dieser Gigs, schneiten per Zufall Bono und The Edge hinein und waren keine fünf Minuten später schon Fans des damals zwölfjährigen Trombone Shorty. “Der Laden stand Kopf, als wir dort ankamen”, erinnert sich The Edge noch heute an die denkwürdige Begegnung. “Es spielte eine kleine Funk-Band, die nur aus Blechbläsern bestand. Sowas hatte ich noch nie zuvor gehört oder gesehen. Shorty hat uns vollkommen umgehauen. Nach ein paar Tequilas tanzten Bono und ich mit einer Horde Mädchen über die Tische. Es war eine dieser Nächte, die man nie vergessen wird.” Solche Nächte bereitet Trombone Shorty seinem Publikum seitdem regelmäßig. Sein erstes Album, “Trombone Shorty’s Swingin’ Gate”, nahm er 2002 mit sechzehn Jahren auf. Und schon damals begnügte er sich nicht damit, Klassiker wie den “St. James Infirmary Blues”, Percy Mayfields “Hit The Road, Jack” oder Miles Davis’ “Four” zu interpretieren, sondern spielte mutig auch sechs eigene Kompositionen. Die spiegelten natürlich die musikalische Artenvielfalt von New Orleans wider, mit der Trombone Shorty aufgewachsen ist.

Mit seiner Band Orleans Avenue macht er auf “Backatown” nun noch einen großen Schritt nach vorne. Die Musiktradition von New Orleans dient ihm als Sprungbrett zu zeitgenössischeren Klängen. Troy Andrews ist ein “Young Lion” mit scharfgewetzten Zähnen, der die Tradition zwar von der Pike auf gelernt hat und noch heute ehrt, aber nichts weniger mag, als musikalischen Stillstand. Er ist ein junger Jazz-Outlaw mit funky Appeal.

“Jazzmusiker können ziemlich engstirnig und intolerant sein”, meint Shorty. “Und ich hatte keinen Bock darauf, einer dieser Musiker zu werden, die nur das recyceln, was andere schon vor ihnen gespielt hatten. Dann würde ich nämlich nicht vorankommen. Der Sound der Band hat sich auf natürliche Weise entwickelt, jeder von uns trägt mit seinen persönlichen Vorlieben dazu bei. Ich komme aus Treme, und dort macht man Musik, um Spaß zu haben und dazu zu tanzen. Und genau das wollte ich auch mit meiner Band aufgreifen und auf ein neues Level heben. Ich wollte schon immer nur für meine Altersgenossen spielen und etwas machen, das sowohl mich als auch das Publikum bei der Stange hält.”

Mit “Backatown” ist ihm das grandios gelungen. Der Sound ist jung, heiß, cool, funky und modern. Es ist eine hochexplosive Mischung aus Funk, Rock, Rhythm’n’Blues, Jazz und HipHop, die er selbst stark verkürzend “Supafunkrock” nennt. Produziert wurde das Album von Ben Ellman, seines Zeichens Saxophonist der ebenfalls aus New Orleans stammenden Funk- und Jazz-Jam-Band Galactic. Als Gäste konnte Trombone Shorty Lenny Kravitz (auf dessen kommenden Album er auch zu hören sein wird), den Bayou-Soul-Musiker Marc Broussard und den Mann gewinnen, ohne den die Musikszene von New Orleans heute kaum das wäre, was sie ist: Allen Toussaint.

Dass Trombone Shorty heute einer der heißesten aufstrebenden Stars der Black-Music-Szene ist, macht auch deutlich, dass ihn der amerikanische Drehbuchautor und Produzent David Simon (“The Wire”, “Generation Kill”, “Homicide”) für eine Nebenrolle in seiner von der US-Kritik bereits hochgelobten HBO-Fernsehserie “Treme” verpflichtete. Dort ist er dann neben Schauspielergrößen wie John Goodman, Wendell Pierce, Steve Zahn und Khandi Alexander und Musikkollegen wie Allen Toussaint, Dr. John, Elvis Costello, Steve Earle, Sammie Williams, Donald Harrison, Galactic, Kermit Ruffins, Deacon John und der Rebirth Brass Band zu sehen und zu hören.

This album contains no booklet.

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