Beethoven: Egmont, Op. 84 Christina Landshamer, Munich Radio Orchestra & John Fiore
Album info
Album-Release:
2022
HRA-Release:
02.09.2022
Label: BR-Klassik
Genre: Classical
Subgenre: Vocal
Artist: Christina Landshamer, Munich Radio Orchestra & John Fiore
Composer: Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Album including Album cover Booklet (PDF)
- Ludwig van Beethoven (1770 - 1827): Egmont, Op. 84:
- 1 Beethoven: Egmont, Op. 84: Overture 08:20
- 2 Beethoven: Egmont, Op. 84: I. Die Trommel gerühret 02:57
- 3 Beethoven: Egmont, Op. 84: II. Entr'acte I 02:59
- 4 Beethoven: Egmont, Op. 84: III. Entr'acte II 04:34
- 5 Beethoven: Egmont, Op. 84: IV. Freudvoll und leidvoll 01:50
- 6 Beethoven: Egmont, Op. 84: V. Entr'acte III 04:06
- 7 Beethoven: Egmont, Op. 84: VI. Entr'acte IV 03:20
- 8 Beethoven: Egmont, Op. 84: VII. Clärchens Tod bezeichnend 02:38
- 9 Beethoven: Egmont, Op. 84: VIII. Melodrama 04:24
- 10 Beethoven: Egmont, Op. 84: IX. Siegessymphonie 01:28
- Overture in C Major, Op. 115 "Zur Namensfeier":
- 11 Beethoven: Overture in C Major, Op. 115 "Zur Namensfeier" 06:17
Info for Beethoven: Egmont, Op. 84
Im September 1809 beauftragte das Wiener Hofburgtheater Ludwig van Beethoven, eine neue Schauspielmusik zu Johann Wolfgang von Goethes „Egmont“ zu schaffen. Dessen Trauerspiel war am 9. Januar 1789 in Mainz uraufgeführt worden. Es verlangt eine Schauspielmusik; doch verschiedene Versuche, die teilweise vom Dichter selbst in Auftrag gegeben worden waren, blieben unfertig oder waren unbefriedigend. In Wien jedoch sollte die Produktion des „Egmont“ die an mehreren Stellen geforderte Musik beinhalten. Beethoven machte sich an die Arbeit. Da ihm das Sujet lag – das Trauerspiel ist im von spanischen Truppen bedrohten Brüssel angesiedelt und thematisiert den Widerstand gegen Unterdrückung und Fremdherrschaft –, kam er gut voran. Trotzdem musste die Wiener Theaterpremiere des „Egmont“ am 24. Mai 1810 noch ohne Musik auskommen; erst zur dritten Wiederholung war die Partitur fertiggestellt. Beethovens Schauspielmusik erlebte ihre Uraufführung am 15. Juni 1810. Dafür, dass Beethoven der Auftrag am Herzen lag, spricht die Musik selbst, die das Niveau der damals üblichen Bühnenmusiken weit übersteigt. Das betrifft den kompositorischen Anspruch, aber auch den Bezug der Musik zum Drama. Statt bloßer Illustration lieferte Beethoven eine Interpretation und damit eine zusätzliche Bedeutungsebene. Die bekannte Egmont-Ouvertüre, das dramatisch dichteste Stück der Schauspielmusik, nimmt die Handlung vorweg, führt die Charaktere vor. Einen deutlichen Bezug zum Drama setzt der Schluss, der genau der von Goethe geforderten Siegessymphonie am Ende des Trauerspiels entspricht. Fünf der zehn Nummern sind sind direkt in die Bühnenhandlung integriert; die weiteren fünf, neben der Ouvertüre die vier Zwischenakt-Musiken, weniger eng mit dem Drama verknüpft. Eine konzertante Aufführung der Musik, die ganz für die szenische Darstellung konzipiert wurde, verzichtet auf den Kontext zum Stück. Oft wurde und wird bloß die Ouvertüre gespielt. – Die von Friedrich Mosengeil geschriebenen Deklamationstexte, von Goethe autorisiert und von Franz Grillparzer überarbeitet, wurden hier durch Passagen aus Goethes Trauerspiel ergänzt und von August Zirner neu eingerichtet.
Album 1 der vorliegenden Aufnahme bietet jene vollständige Fassung mit Deklamation und Musik; auf Album 2 erklingt ausschließlich Beethovens Musik. Ergänzt wird die Box mit Beethovens Ouvertüre „Zur Namensfeier“, op. 115.
Christina Landshamer, Sopran
August Zirner, Sprecher
Münchner Rundfunkorchester
John Fiore, Dirigent
Christina Landshamer
Bei den Klangkörpern des BR ist Christina Landshamer seit Jahren regelmäßig zu Gast und gestaltete mit dem BR-Chor die Sopranpartien u.a. in Bachs „Weihnachtsoratorium“ in Luzern, Basel und München sowie in Konzertmitschnitten von Mozarts c-Moll- und Bachs h-Moll-Messe.
Die gebürtige Münchnerin zählt zu den begehrten Sopranistinnen auf den großen Opern- und Konzertbühnen. Ihre Zusammenarbeit mit Riccardo Chailly, Christian Thielemann oder Roger Norrington führte sie zu international bedeutenden Orchestern wie dem Concertgebouworkest, dem Orchestre de Paris oder dem New York Philharmonic. Bei den Salzburger Festspielen begeisterte sie als Frasquita in „Carmen“, und bei der Dresdner Silvestergala sang sie mit Anna Netrebko. Auch in den USA hat sich Christina Landshamer als feste Größe etabliert, so etwa in der New Yorker Carnegie Hall und als Sophie in einer „Rosenkavalier“-Produktion in Chicago. Mit dem Pittsburgh Symphony Orchestra sang sie unter der Leitung von Manfred Honeck die Sopran-Partien in Mahlers „Auferstehungssymphonie“ auf. Als Solistin wirkte sie u.a. in CD- und DVD-Produktionen der „Matthäus-Passion“ von Bach und der Vierten Symphonie von Mahler mit, jeweils unter Riccardo Chailly.
Zu den Engagements aus jüngerer Zeit zählen Auftritte in Mendelssohns „Lobgesang-Symphonie“ mit den Münchner Philharmonikern unter Thomas Hengelbrock und dem Cleveland Symphony Orchestra unter Franz Welser-Möst sowie in Mozarts c-Moll-Messe mit dem NHK Symphony Orchestra Tokio, dem BRSO und dem NDR Elbphilharmonie Orchester jeweils unter Herbert Blomstedt. Ferner singt sie in Bachs „Johannes-Passion“ mit dem Concertgebouw Orkest Amsterdam unter Trevor Pinnock und in Bachs h-Moll-Messe mit dem Gewandhausorchester Leipzig unter Andris Nelsons. Mit dem European Union Youth Orchestra ist Christina Landshamer unter Iván Fischer in Mahlers Vierter Sinfonie in Italien, Wien und Grafenegg zu erleben wie auch mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen unter Paavo Järvi in Beethovens „Missa solemnis“.
Mit ihrer warmen, lyrischen Sopranstimme gilt Christina Landshamer als stilsichere Liedsängerin: Auf ihrer ersten Lied-CD kombiniert sie Lieder von Robert Schumann und Viktor Ullmann. Mit ihrem Klavierpartner Gerold Huber gastiert sie u.a. bei der Schubertiade Schwarzenberg und in der Wigmore Hall London.
Justus Zeyen
ist gebürtiger Kieler und nahm zunächst Klavierunterricht bei Cord Garben, bevor er in Hannover u.a. bei Karl Engel und Bernhard Ebert studierte. Konzerte als Solist und Kammermusiker, hauptsächlich aber als Liedpianist, führen Justus Zeyen durch Europa, die USA und Japan. Dabei trat er mit Juliane Banse, Christiane Karg, Dorothea Röschmann, Diana Damrau, Measha Brueggergosman, Florian Boesch, Michael Schade sowie den mit den Chören des BR, MDR und SWR auf.
Liederabende gab Justus Zeyen etwa an der Mailänder Scala, im Theater an der Wien, der Elbphilharmonie Hamburg, bei den Berliner und Wiener Festwochen, den Münchner Opernfestspielen, den Festwochen Bad Kissingen, beim Schleswig-Holstein Musik Festival und bei der Schubertiade Schwarzenberg. Außerhalb Europas ist er beim Mostly Mozart New York, beim Tanglewood Music Festival sowie beim Tokyo Spring Festival und beim Oregon Bach Festival vertreten. Seit ersten gemeinsamen Konzerten beim Kammermusikfest Lockenhaus 1994 verband Justus Zeyen eine sehr enge Zusammenarbeit mit Thomas Quasthoff. CD-Veröffentlichungen mit Justus Zeyen wurden mit dem Echo Klassik, dem Cannes Award und dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet und beim Grammy nominiert.
August Zirner
1956 geboren in Urbana, Illinois, USA, als Sohn österreichischer Emigranten. Sein Vater war Leiter der Opernabteilung an der Universität. Seine erste Bühnenerfahrung machte August Zirner in der Opernschule seines Vaters in der Märchenoper "Die Prinzessin auf der Erbse", wo er allerdings noch keinen Text sprechen musste. Seinen ersten gesungenen Text hatte er in der ebenfalls von seinem Vater inszenierten Oper "Albert Herring" von Benjamin Britten.
1972 Abschluss Urbana Highschool. Ab 1973 Max Reinhardt Seminar Wien, wo er nach Abschluss seiner Ausbildung am Volkstheater Wien debütierte. Danach bis 1980 Engagements am Niedersächsischen Staatstheater Hannover und Hessischen Staatstheater Wiesbaden. Weitere Stationen waren die Kammerspiele München (bis 1988), Burgtheater Wien (bis 1992), das Theater an der Josefstadt in Wien und das Schauspielhaus Zürich, um nur die wichtigsten zu nennen. Zwischendurch auch zwei Jahre Salzburger Festspiele.
Im Theater spielte August Zirner den Prinzen in Strindbergs "Schwanenweiß" (Volkstheater Wien, 1976); den George in Wilders "Unsere kleine Stadt", Regie: Alexander May; Karl VII. in Schillers "Die Jungfrau von Orleans", Regie: Alois Heigl (Staatstheater Hannover, 1977-1979); den Crespino in Goldonis "Der Fächer"; den Answald in Botho Strauß' "Trilogie des Wiedersehens", Regie: Frank Günther (Staatstheater Wiesbaden, 1980); den Silvius in Shakespeares "Wie es Euch gefällt"; den Karl in Kroetz' "Maria Magdalena"; Thomas Langhoff setzte ihn ein als Daniel in O'Caseys "Ein Freudenfeuer für den Bischoff". Frank-Patrick Steckel ließ ihn den Titorelli in Weiss' "Der neue Prozess" spielen, und er spielte den Reporter in Tollers "Der entfesselte Wotan".
Der Film Die Fälscher von Regisseur Stefan Ruzowitzky (auch Drehbuch) deckt ein besonders dunkles Kapitel der deutschen Geschichte auf. Nach Motiven des Romans "Des Teufels Werkstatt" von Adolf Burger geht es in diesem Film um die größte Geldfälschungsaktion aller Zeiten. Basierend auf diesen Aufzeichnungen hat Regisseur Stefan Ruzowitzky mit seinem Film die dramatischen Ereignisse des "Unternehmens Bernhard" verfilmt; ein packendes, noch weitgehend unbekanntes Kapitel der deutschen Geschichte, authentisch und emotional mit einem überzeugenden Darstellerensemble um Karl Markovics, August Diehl, Devid Striesow und August Zirner. Hochgelobt bekam der Streifen 2008 die höchste Anerkennung als bester fremdsprachiger Film einen OSCAR.
2011 sah man Zirner in der spektakulären Rolle eines Kirchenmannes mit dem Titel Der Kardinal von Andreas Gruber. Der Film erzählt in Spielszenen und in Archivaufnahmen vom Leben und Wirken des Wiener Erzbischofs, Kardinal Franz König, der von 1905 bis 2004 lebte.
Booklet for Beethoven: Egmont, Op. 84