Nat "King" Cole & Me (Deluxe) Gregory Porter
Album info
Album-Release:
2017
HRA-Release:
27.10.2017
Album including Album cover Booklet (PDF)
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- 1 Mona Lisa 04:19
- 2 Smile 04:18
- 3 Nature Boy 03:45
- 4 L-O-V-E 02:08
- 5 Quizas, Quizas, Quizas 04:30
- 6 Miss Otis Regrets 04:31
- 7 Pick Yourself Up 03:11
- 8 When Love Was King 07:45
- 9 The Lonely One 04:33
- 10 Ballerina 02:50
- 11 I Wonder Who My Daddy Is 03:48
- 12 But Beautiful 04:31
- 13 Sweet Lorraine 03:35
- 14 For All We Know 05:32
- 15 The Christmas Song 03:45
Info for Nat "King" Cole & Me (Deluxe)
Auf seinem dritten Blue-Note-Album "Nat King Cole & Me" zollt Gregory Porter sehr liebevoll und einfühlsam seinem größten musikalischen Vorbild Tribut.
"Wohl jeder Künstler", meint Gregory Porter, "klammert sich erst einmal an ein Vorbild, bevor er anfängt eine eigene Stimme zu entwickeln und sich aus seiner Komfortzone herauszutrauen." Und so natürlich wie es für einen Künstler ist, sich an einem gewissen Punkt in seiner Karriere von seinen Vorbildern zu lösen, so natürlich ist es auch, irgendwann wieder zu ihnen zurückzukehren. Seine eigene musikalische Persönlichkeit hat Gregory Porter dem Publikum in den letzten sechs Jahren auf vier Studioalben mit größtenteils selbst geschriebenen Songs sehr eindrucksvoll vorgestellt. Die ersten beiden waren für Grammys nominiert, die anderen beiden wurden 2014 ("Liquid Spirit") und Anfang dieses Jahres ("Take Me To The Alley") mit der begehrten Trophäe ausgezeichnet. Nachdem er sich nun also als eigenständiger Künstler etablieren konnte, hält Porter die Zeit für gekommen, seinem großen Vorbild auf dem Album "Nat King Cole & Me" endlich gebührend Tribut zu zollen. "Ich denke, es ist nur natürlich, dass ich zu den Quellen meiner Inspiration und zu meinen Ursprüngen zurückkehre", begründet Porter die Hommage. "Und diese Quellen waren meine Mutter und Gospelmusik und Nat King Cole."
Wobei die Erinnerungen an seine vor rund 25 Jahren verstorbene Mutter und Nat King Cole sehr eng miteinander verflochten sind. "Meine Mutter hat mir erzählt, dass ich, als ich fünf Jahre alt war, einen kleinen Song geschrieben hatte", erinnert sich Gregory Porter. "Ich nahm das Lied auf Kassette auf und spielte es ihr vor, als sie von der Arbeit nach Hause kam." Nachdem sie den Song gehört hatte, rief Ruth Porter begeistert aus: "Junge, du klingst wie Nat King Cole!" Das Kompliment seiner Mutter machte den kleinen Gregory so neugierig, dass er sofort ihre Plattensammlung nach sämtlichen Aufnahmen von Nat King Cole durchforstete. Dort stieß er dann auf Songs wie "Pick Yourself Up" und "Smile", die ihn geradezu persönlich anzusprechen schienen. In seiner kindlichen Phantasie betrachtete Porter, der mit seinen Geschwistern von der Mutter alleine aufgezogen wurde, den Sänger und Pianisten gar als eine Art Vaterersatz.
Etwas von dem unverwüstlichen Optimismus und den Lebensweisheiten, die Nat King Cole ihm damals über seine Songs vermittelt hatte, möchte Gregory Porter nun durch "Nat King Cole & Me" auch an jüngere Generationen und nicht zuletzt seinen eigenen, noch kleinen Sohn weitergeben. Begleitet von einem Klavier-Trio, dem London Studio Orchestra unter der Leitung des Spitzenarrangeurs Vince Mendoza und Gästen wie Trompeter Terence Blanchard, unterzieht Porter einige von Coles meistgeschätzten Klassikern (u.a. "Mona Lisa", "Smile", "Pick Yourself Up", "Quizas, Quizas, Quizas" und "Nature Boy"), aber auch den von ihm selbst verfassten Song "When Love Was King" einer behutsamen Revision. "Die Auswahl der Songs nahm ich wie immer auf emotionale Weise vor", sagt Porter. "Ich trug all die Lieder zusammen, die mir im Laufe der Jahre etwas bedeutet hatten... Nats Musik vermittelt mir Familiarität und hat eine beruhigende Wirkung auf mich. Sie aufzunehmen war mir ein persönliches Bedürfnis."
Gregory Porter ist natürlich nicht der erste Künstler, der Nat King Cole Tribut gezollt hat. Und er wird sicherlich auch nicht der letzte sein. Aber eine so spürbar persönliche und emotionale Hommage an den legendären Crooner war bislang nur dessen Tochter Natalie Cole gelungen, die 1992 für das Album "Unforgettable... With Love" drei Grammys erhielt. Die Sängerin hatte damals mit einem posthumen Duett besondere Aufmerksamkeit erregt. Gregory Porter, der mit einer ähnlich samtigen Baritonstimme wie Nat King Cole gesegnet ist, verzichtet hier wohlweislich auf solche Gimmicks. Unter die Haut gehen seine einfühlsamen Interpretationen nämlich auch so.
„So liefert Gregory Porter mit "Nat King Cole & Me" ein uneingeschränkt hörenswertes Album. Allerdings: Nach echten Neuinterpretationen fühlen sich die Songs nicht an, weshalb diese Platte so eigentlich auch niemand gebraucht hat. Als Einstieg in die Jazz-Welt ist sie, wie alles von Gregory Porter, durchaus geeignet. Seine Position als moderner Jazz-Superstar dafür zu nutzen, auf einen der ganz Großen hinzuweisen, ist sicherlich auch kein schlechter Gedanke. Für Kenner aber gibt es kaum Neues zu entdecken auf diesem Zwei-Mann-Denkmal, das zwar viele technisch perfekt aufpolierte Mutmachparolen bietet, selbst aber nicht besonders mutig ist.“ (teleschau, der mediendienst)
Gregory Porter, Gesang
Christian Sands, Klavier
Reuben Rogers, Bass
Ulysses Owens, Schlagzeug
Terence Blanchard, Trompete
The London Studio Orchestra
Vince Mendoza, Musikalische Leitung
Gregory Porter
kam 1971 im südkalifornischen Bakersfield zur Welt, wo er durch seine Mutter, die ein Kirchenamt bekleidete, früh mit Gospelmusik in Berührung kam. Einen weiteren wichtigen Einfluss auf seine musikalische Entwicklung übte auch die umfangreiche Nat-King-Cole-Plattensammlung seiner Mutter aus. Trotz seiner Liebe zur Musik wollte Gregory, ausgestattet mit einem Football-Stipendium für die San Diego State University, ursprünglich eine Sportkarriere einschlagen.
Doch eine Schulterverletzung beendete diese Pläne vorzeitig. Und so begann sich Porter - unter den Fittichen seines Mentors Kamau Kenyatta - ganz auf die Musik zu konzentrieren.
Als Kenyatta1998 in Los Angeles das Album “Remembers The Unforgettable Nat King Cole” des Flötisten Hubert Laws produzierte, lud er den glühenden Nat-King-Cole-Fan Porter ins Studio ein. Dort hörte ihn Laws zufällig den Charlie-Chaplin-Klassiker “Smile” singen und war so begeistert, dass er ihn spontan bat, an den Aufnahmesessions teilzunehmen. Ein weiterer glücklicher Zufall war, dass damals auch Hubert Laws Schwester Eloise im Studio vorbeischaute und Porter in Aktion erlebte. Die Sängerin sollte wenig später eine Rolle in dem neuen Musical “It Ain’t Nothin’ But The Blues” übernehmen und empfahl den Produzenten Gregory Porter für die männliche Hauptrolle. Nach der Premiere am Broadway bezeichnete die New York Times den damals noch unbekannten Porter als “stimmliches Kraftpaket”. Die Show wurde im selben Jahr für vier Tony Awards und drei Drama Desk Awards nominiert.
Dennoch musste man gut zehn Jahre auf Gregory Porters erstes Album “Water” warten, das dann gleich für einen Grammy nominiert wurde. Noch beeindruckender gelang ihm 2012 sein zweites, ebenfalls für einen Grammy vorgeschlagenes Album “Be Good”. “Porter fusioniert Jazz und Soul besser als alle seine zeitgenössischen Kollegen”, meinte das US-Magazin Soul Tracks und ernannte “Be Good” gleich im Januar zum potentiell besten Album des Jahres.
Obwohl Porter inzwischen mit Stars wie Van Morrison, Wynton Marsalis, Herbie Hancock, Dianne Reeves, Nicola Conte und David Murray die Bühne teilte oder im Aufnahmestudio war, hat er die Bodenhaftung nicht verloren. “Ich habe das alles noch gar nicht so richtig verarbeiten können”, gesteht er. “Vor allem die Zusammenarbeit mit musikalischen Ikonen wie Wynton und Herbie. Sie haben mich mit so offenen Armen aufgenommen. Damit hätte ich noch vor zwei Jahren nicht in meinen kühnsten Träumen gerechnet.” Mit der Veröffentlichung von “Liquid Spirit” dürfte Gregory Porter nun zu einem neuen Karrierehöhenflug ansetzen.
Booklet for Nat "King" Cole & Me (Deluxe)