Storm Before the Calm Jan Alexander

Album info

Album-Release:
2023

HRA-Release:
13.10.2023

Label: ZenneZ Records

Genre: Jazz

Subgenre: Contemporary Jazz

Artist: Jan Alexander

Album including Album cover

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Formats & Prices

Format Price In Cart Buy
FLAC 44.1 $ 13.50
  • 1 Tribe 06:18
  • 2 Change 05:48
  • 3 Into the Dark 01:15
  • 4 Within Your Light 06:02
  • 5 Perseverance 04:19
  • 6 Perseverance - Reprise 00:53
  • 7 Recollection 04:08
  • 8 Meandering 06:43
  • 9 Sorrows 04:57
  • 10 Turmoil 01:54
  • 11 Lost 05:32
  • 12 Found 01:13
  • 13 New Horizon 06:07
  • Total Runtime 55:09

Info for Storm Before the Calm

Eine Vorliebe für krumme Taktarten und ungerade Metren – komplex, aber dank ihrer melodischen Qualitäten überaus hörenswert. Wir hören ebenso unterhaltsame wie abenteuerliche Kompositionen.

Eigentlich spricht man ja von der Ruhe vor dem Sturm. Doch auf „Storm Before The Calm“ kehrt Pianist Jan Alexander die Reihenfolge der Ereignisse um. Sein neues Album ist ein Rückblick auf seine Reise der vergangenen zehn Jahre: von Amsterdam über Essen und Stockholm nach Köln, in dem er Höhen und Tiefen, Struktur und Chaos zusammenführt. Seine ebenso unterhaltsamen wie abenteuerlichen Kompositionen erwecken Anna Serierse (Gesang), Sebastian Mattebo (Saxofon), Teis Semey (Gitarre), Duy Luong (Kontrabass) und Karl-F. Degenhardt (Schlagzeug) zum Leben.

Bandleader Alexander studierte an der Folkwang Universität der Künste in Essen, am Konservatorium in Amsterdam und an der Königlichen Musikhochschule in Stockholm, wo er sich 2021 in seiner Abschlussarbeit den ungeraden Metren widmete, die er häufig in seinen Stücken verwendet. Das macht seine Kompositionen aber weder abgehoben, noch sperrig. Sie sind durchaus komplex, aber dank ihrer melodischen Qualitäten überaus hörenswert.

Ohnehin verwendet er seine Vorliebe für krumme Taktarten eher subtil. Das bestätigen Mitglieder aus seinem Familien- und Freundeskreis, die die Stücke vorab zu hören bekamen. „Auf meine Frage, ob ihnen etwas bezüglich der Taktart auffällt, sagten sie: nein, was hätte uns denn auffallen sollen? Das war ein wichtiges Signal für mich, weil ich nicht möchte, dass theoretische Konzepte die Hörerlebnisse meines Publikums negativ beeinflussen. Dadurch können Barrieren zwischen Künstler und Publikum entstehen. Wer hört schon gerne Musik, die nur als Konzept spannend ist?“, fragt Alexander.

Genauso wichtig ist ihm die Geschichte hinter dem Albumtitel, der auf seine Gefühlswelt während der Corona-Pandemie anspielt. Damals fühlte sich sein Leben turbulent und unstetig an. „Es war mitten in der Pandemie und ich war in Schweden – weit weg von Freundinnen, Freunden und Familie. Trotzdem habe ich versucht, gleichzeitig meine Musikkarriere und mein Studium fortzuführen, was mich streckenweise überfordert hat. In dieser Zeit habe ich mir vorgestellt, wie alles viel ruhiger wird, wenn die Pandemie vorbei ist und ich zurück in Deutschland bin. Aber das war wohl eine Illusion. In welchen Bahnen das Leben als Musiker verläuft, wird sich nie voraussagen lassen. Deshalb habe ich mich auch für dieses Leben entschieden.“

Das Stück „Turmoil“, in dem verschiedene Metren verwendet werden, bezieht sich auf diese Unberechenbarkeit. Im Gegensatz zu anderen Kompositionen, die die Band live einspielte, wurde dieses von Alexander mithilfe von aufgenommenen Samples produziert. Während der Pandemie beschäftigte sich Alexander ausgiebig mit Aufnahme- und Produktionstechniken. „Ich habe viel Zeit bei meinen Eltern verbracht. Zuerst ging es mir gut damit, doch dann fühlte ich mich mehr und mehr eingesperrt. Also habe ich mir mein Equipment geschnappt, es im Keller eingerichtet und elektronische Musik produziert. Das hat die Art und Weise, wie ich jetzt über Musik denke, fundamental beeinflusst.“

Menschliche Stimmen setzt der Komponist größtenteils instrumental ein, allerdings finden sich auf dem Album auch einige Stücke mit Lyrics. In „Within Your Light“ ist es die Niederländerin Anna Serierse, die diesen eher traditionellen Song mit viel Ausdruck und Leidenschaft präsentiert. In dem Text geht es um Menschen, die einen zwar nicht auf Schritt und Tritt begleiten, aber deren Präsenz dennoch stets spürbar ist. „Dieses Gefühl hatte ich häufiger in den langen Winternächten in Stockholm. Ich wusste, dass es immer Menschen gibt, auf die ich mich verlassen kann, auch wenn sie damals weiter weg waren. „Lost“ beschreibt den Zustand der Niedergeschlagenheit, bis eine einzelne Person auftaucht und alles verändert“, erklärt Alexander.

„Sorrows“ und „Change“ sind komplexe, kunstvoll gestaltete Kompositionen, die den Musikerinnen und Musikern Raum für Improvisation lassen, während „New Horizon“ aus „Akkorden und einem Rhythmus besteht, der sich nach Belieben verändern kann. Ich habe meiner Band keinerlei Vorgaben gemacht, sondern auf ihr Gespür vertraut. Sie sind alle großartig – sehr versiert und wandlungsfähig.“

„Tribe“ ist kompositorisch eher einfach gehalten, wird aber durch den kollektiven Bandansatz zu etwas Besonderem. „Wenn wir das Stück live spielen, singt das Publikum nach ein paar Takten mit. Das finde ich sehr erstaunlich, denn wer singt schon Stücke im 9/4 Takt?“, schmunzelt Alexander.

Sebastian Mattebo (Schweden) prägt mit seinem melodischen Saxofon-Spiel den Bandsound wesentlich – ebenso Duy Luong (Vietnam/Deutschland) mit seinem rhythmisch klaren Bassspiel. Teis Semey (Dänemark/Niederlande) fällt durch sein energiegeladenes Spiel an der Gitarre auf, während Karl-F. Degenhardts versiertes Schlagzeugspiel verschiedene Einflüsse erkennen lässt, darunter unter anderem Hiphop und westafrikanische Rhythmen. „Sie alle zeichnet eine eigene, ganz persönliche musikalische Herangehensweise aus. Deshalb weiß ich meine Ideen bei ihnen in den besten Händen. Sie interessiert vor allem das Gesamtergebnis. Hier bin ich der Bandleader – und das wissen sie zu schätzen. Das geht mir aber auch so, wenn ich in anderen Ensembles spiele. Dann bin ich auch froh, wenn jemand anderes das Schiff steuert.“

Die Band ist schon gut herumgekommen mit Konzerten in Bielefeld, Köln und Berlin. Im Herbst stehen unter anderem Basel und Minden auf dem Tourplan. Und der Bandleader arbeitet auch schon an neuen Kompositionen, in denen „die musikalische Handschrift der einzelnen Mitglieder noch besser zum Vorschein kommen wird.“

Jan Alexander, Klavier, Fender Rhodes
Anna Serierse, Gesang
Sebastian Mattebo, Altsaxophon
Teis Semey, E-Gitarre
Duy Luong, Kontrabass, E-Bass
Karl-F. Degenhardt, Schlagzeug




Jan Alexander
Der Kölner Jazzpianist Jan Alexander begann mit 7 Jahren das Klavierspiel, als Teenager widmete er sich mehr und mehr der improvisierte Musik.

In den letzten Jahren hat er Jazzpiano in Amsterdam, Essen und Stockholm studiert. Das Eintauchen in diese unterschiedlichen Musikszenen und Ausbildungssysteme prägte seine Herangehensweise an Musik und Unterricht grundlegend. Im Jahr 2021 schloss er seine akademische Reise mit einem Master in Musik (M. Mus.) an der Kungliga Musikhögskolan (Königlichen Hochschule für Musik) in Stockholm ab.

Seit 2019 hat er sein Debütalbum Of Memories To Come veröffentlicht, und an verschiedenen Veröffentlichungen als Nebenperson mitgewirkt, wie zum Beispiel bei Duy Luongs Band ZOUY und Renáta Hervolys RØNEE.

Neben dem Jazzpiano interessiert er sich auch für die Musikproduktion in anderen Genres wie Hip-Hop und elektronische Musik. Nach einer weltweiten Pandemie und dem darauffolgenden Stillstand des Lebens im Frühjahr und Sommer 2020 hatte er viel Zeit, um seinen eigenen Sound als Produzent zu erforschen. Als Ergebnis dieses Prozesses veröffentlichte er im Jahr 2020 seine EP It Wasn’t Meant To Be unter meinem Produzenten-Alias j. xndr. Anschließend arbeitete er mit der isländischen Sängerin Stína Ágústsdóttir zusammen, gemeinsam veröffentlichten sie 2022 eine EP namens TGRSS.

Neben dem Spielen, Komponieren und Produzieren von Musik unterrichte Jan Klavier an der Offenen Jazz Haus Schule, Köln und der Musikschule Monheim.

In seinem neuesten Projekt denkt der Pianist und Komponist Jan Alexander über seine musikalische Reise des letzten Jahrzehnts nach. Von Amsterdam über Essen nach Stockholm durchquert die Musik Gipfel und Täler, Struktur und Chaos. Die Band besteht aus aufstrebenden Musikern aus verschiedenen europäischen Jazzszenen, die Jan auf dem Weg zu seinen abenteuerlichen Kompositionen kennen gelernt hat.



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