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Album-Release:
2016

HRA-Release:
14.01.2019

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  • Antonio Vivaldi (1678 - 1741): Violin Concerto in E Major "La Primavera", RV 269:
  • 1 Violin Concerto in E Major "La Primavera", RV 269: Allegro 03:39
  • 2 Violin Concerto in E Major "La Primavera", RV 269: Largo 02:30
  • 3 Violin Concerto in E Major "La Primavera", RV 269: Danza Pastorale 03:58
  • Violin Concerto in G Minor "Estate“, RV 315:
  • 4 Violin Concerto in G Minor "Estate“, RV 315: Allegro non molto 05:57
  • 5 Violin Concerto in G Minor "Estate“, RV 315: Adagio 02:21
  • 6 Violin Concerto in G Minor "Estate“, RV 315: Presto 02:44
  • Violin Concerto in F Major "Autumno", RV 293:
  • 7 Violin Concerto in F Major "Autumno", RV 293: Allegro I 05:28
  • 8 Violin Concerto in F Major "Autumno", RV 293: Adagio molto 03:01
  • 9 Violin Concerto in F Major "Autumno", RV 293: Allegro II 03:44
  • Violin Concerto in F Minor "L’Inverno", RV 297:
  • 10 Violin Concerto in F Minor "L’Inverno", RV 297: Allegro non molto 03:57
  • 11 Violin Concerto in F Minor "L’Inverno", RV 297: Largo 02:08
  • 12 Violin Concerto in F Minor "L’Inverno", RV 297: Allegro 04:41
  • Frantisek Jiranek (1698 - 1778): Concerto in D Minor:
  • 13 Concerto in D Minor: Allegro non molto 06:19
  • 14 Concerto in D Minor: Grave 03:04
  • 15 Concerto in D Minor: Allegro 05:56
  • Total Runtime 59:27

Info for The Four Seasons

Wie schafft man es, das wohl am häufigsten aufgenommen Stück der Musikgeschichte frisch und unverbraucht klingen zu lassen? Diese Frage stellten sich Ars Antiqua Austria und Gunar Letzbor für die vorliegende Einspielung. Und die Antwort scheint so simpel: Übe in Ruhe und Frieden, probiere verschiedene Klänge aus, nimm dir die Zeit neue Ideen zu entwickeln und hab den Mut sie auch wieder aus zu sortieren, vertiefe dich in den Text und entdecke die Melodien wieder. Und wenn irgendwie möglich: höre dir keine Vivaldi-Aufnahme an. Gerade letzteres ist gar nicht leicht, bedenkt man die Omnipräsenz der Vier Jahreszeiten in Kaufhäusern, Autobahnraststätten, Restaurants und Werbeclips. Doch warum Vivaldi? Warum die Vier Jahreszeiten und warum gerade jetzt? Diese Fragen stellen sich sicherlich viele Freunde, die den Werdegang von Ars Antiqua Austria seit Jahren mitverfolgt haben. Es ist kein Geheimnis, dass wir bisher dem Maestro aus Venedig nur wenig Beachtung geschenkt haben. Die Verlockung, seine Musik auf unsere Konzertprogramme zu setzen, war sicherlich immer groß. Allein sein Name garantiert viele Besucher und erleichtert Verhandlungen mit Konzertveranstaltern. Die aufgebotene Continuobegleitung wird immer reicher und aufwendiger, der erzielte Ausdruck immer naturalistischer, der Geräuschpegel bei den einschlägigen Stellen immer martialischer. Man überbietet sich mit Geschwindigkeitsorgien, zeigt völlig unkeusch geile Virtuosität. Da soll es ja was Schlechteres geben! Unkeuschheit ist außerdem modern und umgibt den modernen Menschen auf Schritt und Tritt, von schrillen Massenmedien bereitwillig dargeboten. Wer spielt eigentlich die Läufe bei den Jahreszeiten am schnellsten? Wer kratzt, quietscht, heult, säuselt, klopft und donnert daselbst am extremsten? Wer hier punkten will, muss alles Bisherige überbieten. Es ist wie bei einer Sportveranstaltung. Da zählen Millimeter und Hundertstelsekunden! Der Reizpegel muss ständig angehoben werden. Man gewöhnt sich eben schnell an das immer extremer werdende Niveau der dargebrachten musikalischen Parameter. Natürlich ist das alles völlig natürlich und passiert auch in anderen Bereichen unseres Lebens. Man denke an das Würzen von Speisen. Dem Kind brennt beim Genuss einer kleinen Dosis Peperoncino bereits der Mund, während sich der Erwachsene eifrig nachwürzt. Der Ältere hat sich durch unzählige Wiederholung des Würzens mit Peperoncino an die Schärfe gewöhnt, dadurch eine höhere Reizschwelle erreicht. Die übliche Dosis reicht nicht mehr, um seinen Gaumen zu reizen. Aber leider, alles was zu viel ist, ist auch ungesund! Abwechslung ist das Zauberwort! Die Stärke von Antonio ist sicherlich, dass er versucht und es versteht, die Instrumente zum Klingen zu bringen. Die Strukturen der Dreiklangszerlegung, der Tonleiter, der Sequenz und der Tonwiederholung sind alle dazu angetan, die Klanglichkeit des Instruments zu erhöhen. Das Prinzip ist einfach - größere Einheiten ersetzen kleinere Einheiten. Vivaldis Hauptinstrument ist die Geige. Er schafft es, sie in technischer Sicht voll auszunutzen, ohne dass sich klangliche Einbußen aus den enormen technischen Anforderungen ergeben. Hier treffen wir uns als Lehrer und als Musiker zugleich. Inzwischen habe ich mit Vivaldi noch größere Freundschaft geschlossen. Es gibt ja noch so viel bei ihm zu entdecken, abseits von den Mainstreamklängen. Gunar Letzbor Abgerundet wird die Aufnahme mit dem Violinkonzert in d-moll von Franti ek Jiránek, von dem wir wissen, dass er zu Zeiten Vivaldis in Venedig war und dort studierte. Vielleicht beim Meister selbst.

Gunar Letzbor, Violine
Ars Antiqua Austria




Ars Antiqua Austria
Österreichische Barockmusik steht im Mittelpunkt des Repertoires dieses ungewöhnlichen Barockensembles. Die zu dieser Zeit am Wiener Kaiserhof gepflegte Musik zeigte zuerst starke Einflüsse aus Italien, später aus Frankreich, wobei sich auch das spanische Hofzeremoniel auf das künstlerische Schaffen auswirkte. Der typisch österreichische Klang dieser Epoche wurde durch den Einfluß der vielen Kronländer geprägt. Die politischen und gesellschaftlichen Grenzen im Österreich der Barockzeit waren viel weiter ausgedehnt als heute. Elemente der Volksmusik aus dem Slawischen, dem Ungarischen und der alpenländische Musik beeinflußten damals die Kunstmusik nachhaltig und gaben ihr den spezifischen Klang. Der österreichische Klang spiegelt aber auch das Temperament und den Charakter des damaligen Österreichers wieder, eines Menschen im Schmelzpunkt vieler unterschiedlicher Kulturen. Darin vereinigen sich die Lebenslust des Südländers, die Melancholie der Slawen, das Formalistische der Franzosen, das Hofzeremoniell der Spanier und das original Alpenländische des deutschsprachigen Raumes. Diese Mischung aus Hofmusik und Volksmusik mit einer tänzerischen Note machen den typisch österreichischen Klang aus.

Die ersten Jahre standen für ARS ANTIQUA AUSTRIA - neben zahlreichen Konzertauftritten - ganz im Zeichen der musikwissenschaftlichen Aufarbeitung des Schaffens österreichischer Barockkomponisten. Aus dem reichen Fundus wiederentdeckter Werke entstanden mehrere erfolgreiche Ersteinspielungen. So gab es für die Tonträger mit der Musik von R. Weichlein, H.I.F. Biber, F.Conti, G.B.Viviani, G.A.P. Mealli, G. Arnold, A. Caldara, B.A. Aufschnaiter, J.J. Vilsmayr, J.P. Vejvanovsky, J. Schmelzer, G. Muffat, W.L.Radolt, Ch. Mouthon, J.B. Hochreither, F.J.Aumann und Johann Sebastian Bach enthusiastischen Beifall bei internationalen Fachrezensenten.

Seit dem Jahr 2002 übernimmt ARS ANTIQUA AUSTRIA die Gestaltung eines eigenen Konzertzyklus im Wiener Konzerthaus, seit 2008 auch im Brucknerhaus Linz. Das Ensemble ist federführend in einer auf mehrere Jahre ausgelegten Konzertreihe mit dem Titel "Klang der Kulturen - Kultur des Klanges", bestehend aus insgesamt 90 Konzerten in den Städten Wien, Prag, Budapest, Bratislava, Krakau, Venedig, Laibach, Mechelen und Lübeck.

Die aktuellen Tourneen führten das Ensemble unter anderem zum Festival de la Musique Baroque nach Ribeauvillè, zu den Festwochen der Alten Musik nach Berlin, zum Festival Printemps des Arts nach Nantes, zum Mozartfest in Würzburg (eine Opernproduktion), zu den Tagen alter Musik in Herne, Festival de Musique de Clisson et de Loire Atlantique, Folles Journées Nantes und Tokyo, Musée d'Unterlinden Colmar, Festival Baroque du Sablon, dem Festival van Vlaanderen, Festival Bach de Lausanne, MAfestival Brugge, Bologna Festival, Vendsyssel Festival, Concerti della Normale Pisa, Resonanzen Wien, Klangbogen Wien zum Monteverdi Festival nach Cremona, an die Münchner Staatsoper sowie zu den Salzburger Festspielen. Auch in den USA und Japan ist das Ensemble ein gerngesehener Gast.

Die CD-Einspielung zusammen mit der Mezzosopranistin Bernarda Fink (vier Kantaten von Francesco Conti) ist bereits eine Woche nach der Präsentation mit "Diapason d'or" ausgezeichnet worden. Gunar Letzbor bekam zusammen mit seinem Ensemble ARS ANTIQUA AUSTRIA einen "Cannes Classical Award" für seine Einspielung der "Capricci Armonici" von G.B.Viviani verliehen.

Gunar Letzbor
studierte Komposition, Dirigieren und Violine in Linz, Salzburg und Köln. Die Bekanntschaft mit Nicolaus Harnoncourt und Reinhard Goebel veranlaßte ihn, sich eingehend mit der Interpretation und Spielpraxis Alter Musik auseinanderzusetzen. Er musizierte in den Ensembles Musica Antiqua Köln, Clemencic Consort, La Folia Salzburg, Armonico Tributo Basel und der Wiener Akademie, war in den vier letztgenannten mehrere Jahre erfolgreich als Konzertmeister tätig. Bei zahlreichen Konzertreisen durch Europa, USA und Japan trat und tritt Gunar Letzbor regelmäßig als Solist in Violinkonzerten und Recitals mit großem Erfolg in Erscheinung.

Er gründete das Ensemble Ars Antiqua Austria. Mit den sieben Musikern dieses Ensembles versucht er, der klanglichen Vielfalt österreichischen Barockmusik durch Erarbeitung eines spezifisch österreichischen Barockstreicherklanges Ausdruck zu verleihen.

Mittlerweile wurden seine CD-Aufnahmen mit den Violinsonaten und den Rosenkranz-Sonaten von Biber, die Einspielungen mit Werken von Schmelzer, Vejvanovsky, Muffat, Weichlein, Aufschnaiter, Mozart, Caldara, Bononcini und Viviani mehrfach ausgezeichnet.

Gunar Letzbor ist ein begehrter Lehrer für Barockvioline, unterrichtete unter anderem an der Musikhochschule Lübeck und Wien. Als Dozent in Sommerseminaren für Aufführungspraxis bzw. Spielpraxis alter Instrumente gibt er seine Erfahrungen aus seiner Tätigkeit als Ensembleleiter und Solist an junge Musiker weiter.

Für seine Interpretation der "Capricci Armonici" von G.B.Viviani bekam er einen "Cannes Classical Award" verliehen. Besonderes Aufsehen erregte die Ersteinspielung der Violinsolosonaten von J.J.Vilsmayr, G.A.P.Mealli und J.P.Westhoff.



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