Ströme (feat. GewandhausChor) Martin Kohlstedt

Cover Ströme (feat. GewandhausChor)

Album info

Album-Release:
2018

HRA-Release:
03.05.2019

Label: Warner Classics

Genre: Classical

Subgenre: Choral

Artist: Martin Kohlstedt

Album including Album cover Booklet (PDF)

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  • 1 SENIMB (feat. GewandhausChor) 05:07
  • 2 TARLEH (feat. GewandhausChor) 06:02
  • 3 AUHEJA (feat. GewandhausChor) 06:23
  • 4 NIODOM (feat. GewandhausChor) 06:04
  • 5 KSYCHA (feat. GewandhausChor) 06:19
  • 6 JINGOL (feat. GewandhausChor) 04:52
  • 7 THIPHY (feat. GewandhausChor) 06:29
  • 8 AMSOMB (feat. GewandhausChor) 06:34
  • Total Runtime 47:50

Info for Ströme (feat. GewandhausChor)

Schließt man die Augen, dann beginnt der Raum zwischen ihnen zu pulsieren: Der Chor aus siebzig Menschen, zusammen und doch getrennt voneinander stehend, und zwischen ihnen Martin Kohlstedt in einer Kanzel aus Tasteninstrumenten. In sich selbst ruhend tun sie nur das, was wir alle als kleinsten gemeinsame Nenner teilen, bevor wir unser Menschsein verlieren: Atmen.

Martin Kohlstedts Flügel schlängelt sich in Melodien zwischen ihnen wie ein Lichtstrahl, der von einem schillernden Gewölbe unzählige Male gebrochen zurückgeworfen wird. Mit jedem Takt wird die Struktur weiter ausgeleuchtet, das komplexe Zusammenspiel überdeutlich und doch ungreifbar. Dieser Raum scheint eine unendliche Architektur zu haben. Unter dem Druck von synthetischen Klängen und Noise-Elementen wandeln sich rhythmische Pfeiler zu klaren Melodien, breitgefächerte Silben brechen zu verrauschten Vokalen zusammen. Alles ist im Wandel und voneinander abhängig. Und niemand sagt ein Wort.

‹Ströme» (Edition Kohlstedt / Warner Classics) ist das neueste Destillat einer Momentaufnahme aus dem Hause Kohlstedt und das Ergebnis einer lebendigen Zusammenarbeit zwischen der streitbaren Intuition des Komponisten und Pianisten mit einem menschlichen Kollektiv, dem GewandhausChor zu Leipzig. Martin Kohlstedts modulare Kompositionen – die keine Werke kennen, sondern nur miteinander interagierende, musikalische Ideen – erleben auf diesem Album erneut unerschlossenes Terrain. Kohlstedt resoniert mit dem Chor und vor allem seinem Leiter Gregor Meyer, spielt emotionale Impulse zwischen ihnen aus und bewegt die Körper indirekt. Der GewandhausChor selbst hat für dieses Experiment mit Mitteln der neuen Musik gearbeitet, ohne klassische Notation, aber mit Raum für individuelles Ausgestalten. Die Unmenge an benötigter Geduld beider Seiten füreinander zieht sich wie eine Grundspannung durch alle Aufnahmen hindurch und lädt auch bekannte Module vorheriger Alben elektrisierend auf. Martin Kohlstedt ist bekannt für den Sog seiner Musik, die hier in eine soziale Wärme hineinzieht, in ein intimes Verhandeln, Ausbrechen und Annähern.

Mit ‹Ströme« lässt Martin Kohlstedt keinen Zweifel übrig an der Kraft echter, anwesender Körper. Aus deren Streben nach einem gemeinsamen Empfinden bildet sich eine zeremonielle Gemeinschaft, welche den Hörer in sich aufnimmt. Im Ergebnis ist ‹Ströme» fast primal und voller Energie – und zudem ein Wagnis, denn dass der Chor eines renommierten Klassik-Hauses so fundamental in die freien Assoziationen Kohlstedts eingebunden wurde, ist eine Meisterleistung. Alle Charaktere arbeiten an ihren Grenzen und nur deshalb fügen und brechen sich Stimmkörper und Piano immer wieder in der Erhabenheit des ewig Neuen.

Martin Kohlstedt, Klavier GewandhausChor Leipzig




Martin Kohlstedt
Intuitively Martin Kohlstedt feels his way through this body of wood, felt hammers and steel strings. The young composer, who grew up in the forests of Thuringia, doesn’t just put on an anonymous fingerplay - he perpetually opens himself up with each and every moment, with every stroke of the keys. An attempt to create something close and personal - beyond sophisticated classics or artificial pathos. Kohlstedt isn’t reenacting a play, he’s holding a musical conversation with his instruments. At times he might even lose his self-control and get carried away. Particularly in a concert setting, one might take note of this kind of aggressive straightforwardness, perhaps making him seem vulnerable. If you were standing off to the side, you could even find it cheesy. Nevertheless, the argumentation between character and piece is so fierce, that you just can’t get around it. Consider yourself lucky under these circumstances - because that’s exactly what Martin Kohlstedt needs, this soundbox, his audience.

This exchange was captured within his two albums “Nacht“ (2014) and “Tag“ (2012) (Night and Day respectively), published by himself. Besides solo performances, he is part of the electronica bands Marbert Rocel and Karocel and also melodizes motion pictures.

Booklet for Ströme (feat. GewandhausChor)

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