Accordion Time Voyage Guy Klucevsek

• 1 Life, Liberty and the Prociutto Happiness 03:40
• 2 Charms of the Night Sky 07:37
• 3 The Goldberg Variations BWV 988 01:34
• 4 The Goldberg Variations BWV 988 01:52
• 5 The Gift 05:31
• 6 Keyboard Sonata in B-Flat Major: K. 545 02:56
• 7 On an Overgrown Path, 1st Series: Our Evenings 04:03
• 8 Tango for November 03:47
• 9 3 Gymnopédies (1 Lent Et Douloureux) 03:40
• 10 Petite Ouverture À Danser 01:48
• 11 Kuyavyak 02:27
• 12 New Smeseno 05:50
• 13 Accordion Concerto 10:52
• 14 Tannhäuser Overture 10:26
• 15 Lament for the Accordion Maker 00:53
• Total Runtime 01:06:56

Info for Accordion Time Voyage

Die Akkordeon-Reise startet im Hier und Jetzt und wird zu einem faszinierenden, musikalischen Streifzug, der die Jahrhunderte umspannt. Es scheint paradox, daß ausgerechnet das Akkordeon – das gerade erst 1848, dem großen Revolutionsjahr, erfunden wurde – es vermag, neue Geheimnisse vom Frühbarock bis in unsere Zeit zu enthüllen, ohne die Zeitsprünge zu spüren. Von Johann Sebastian Bach über Richard Wagner bis zu dem zeitgenössischen Komponisten Fumio Yasuda wird ein Bogen geschlagen. Die Akkordeonisten Teodoro Anzellotti, Alan Bern, Stian Carstensen, Dominic Cortese, Guy Klucevsek und Ulrich Schlumberger gehören zu den Besten ihres Fachs, sie nehmen den Hörer an die Hand und führen ihn durch die Neuzeit.

Eröffnet wird die musikalische Zeitreise von Alan Bern und Guy Klucevsek mit dem Titel 'Life, Liberty And The Prosciutto Happiness'. Die Komposition stammt aus der Feder von Klucevsek, der musikalische Einflüsse von osteuropäischen Volksliedern bis zum Jazz in seine Arbeit für dieses Akkordeon-Duo einfließen läßt. Die zweite Komposition 'Charms Of The Night Sky' von Dave Douglas entführt in eine neue Klangwelt mit Dave Douglas an der Trompete, Mark Feldman spielt Violine, Guy Klucevsek ist wieder am Akkordeon zu hören und Greg Cohen am Bass. »Charms Of The Night Sky« gehört zu den wichtigsten Werken des Jazzmusikers Dave Douglas, für diese Produktion hat er den Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik erhalten. Im Jahr 2015 ist das Album »Charms Of The Night Sky« zum ersten Mal auf 180g LP-Vinyl bei Winter&Winter erschienen: Ein musikalischer und klanglicher Höhepunkt!

Mit zwei Titeln aus den Goldberg Variationen von Johann Sebastian Bach gelingt dem großen Virtuosen am Akkordeon Teodoro Anzellotti der Sprung aus unserer Zeit in die Welt des Barock. Anzellotti ist eine Ausnahmeerscheinung, darin besteht in der Musikwelt ein seltenes Einverständnis. Er brilliert mit Können und hoher Musikalität, Anzellotti schafft einen neuen interpretatorischen und klanglichen Zugang zu einem der berühmtesten Werke von Bach. Der Komponist Guy Klucevsek schreibt für Akkordeon und Saxophon (Phillip Johnston) das Duett 'The Gift', ein Zwischenspiel aus der Welt des Jazz und der Improvisation. Domenico Scarlatti, im gleichen Jahr 1685 geboren wie Johann Sebastian Bach, läßt sich im beginnenden 18. Jahrhundert von der Musik des spanischen Flamenco in ähnlicher Art und Weise inspirieren, wie sich 300 Jahre später Klucevsek von der Musik des Balkan beeinflussen läßt. Teodoro Anzellotti brilliert mit Scarlatti und schlägt eine Brücke in das aufkeimende 20. Jahrhundert zu Leoš Janácek und seinem berühmten Werk 'Auf verwachsenem Pfade', teilweise ursprünglich für Harmonium komponiert, dem Klang des Akkordeons sehr nahe. Die Zeitsprünge scheinen nur auf dem Papier zu entstehen und nicht im Werk »Accordion Time Voyage«. Der Zeitgenosse Fumio Yasuda, der sich wiederum von der Welt des argentinischen Tangos anregen läßt, schafft mit 'Tango für November' ein Werk für Akkordeon und Orchester. Er komponiert für Teodoro Anzellotti eine Hommage an Buenos Aires, der gleich anschließend mit Erik Satie ein Fenster nach Paris in das Fin de Siècle öffnet. Zwei ganz wichtige Werke Saties, das Lied 'Lent Et Douloureux' aus '3 Gymnopédies' und 'Petite Ouverture À Danser' stellt Teodoro Anzellotti vor. Alan Bern interpretiert den polnisch-jüdischen Tanz 'Kuyavyak' frei nach Joseph Kozlowsky, der in Warschau und Sankt Petersburg zur Wende vom 18. ins 19. Jahrhundert gelebt hat. Nun reisen wir nach Bulgarien, um von Stian Carstensen und der Gruppe Farmers Market eine Neuinterpretation von Balkantänzen zu erleben. Jazz- und Rockmusiker aus Norwegen und Bulgarien verwandeln diese Volksmusik mit ihren neuen Klängen und Instrumenten zu einer mitreißenden Klangkaskade aus unserer Zeit. Für einen symphonischen Klängkörper schreibt Fumio Yasuda sein Akkordeonkonzert, hieraus hören wir 'Last Choral'. Yasuda kennt die vielfältigen Möglichkeiten der Klangvariationen des Akkordeons und die Fähigkeiten von Teodoro Anzellotti, er schafft ein faszinierendes Werk. Obwohl Yasuda alles komponiert und erdacht hat, wirkt jeder Atem, jeder Klangeinwurf, jede Melodielinie, jeder Hauch wie ein spontanes Klangerlebnis, Akkordeonmusik auf höchstem Niveau. Der Zeitgenosse Uri Caine ist bekannt für seine Adaptionen von klassischen Werken. Richard Wagners 'Tannhäuser Overture', geschrieben für Kaffeehaus-Ensemble mit Akkordeon, läßt die theatralische Welt der romantischen Oper ganz ungewohnt erklingen, ohne jedoch die Achtung vor Wagners Meisterwerk zu verlieren. Mit 'Lament for the Accordion Maker' von Guy Klucevsek, der auch das Eröffnungsstück komponiert hat, sind wir wieder im Jetzt und Heute angekommen, nachdem wir durch die Zeiten der abendländischen Musik gestreift sind.

Guy Klucevsek, accordion
Teodoro Anzellotti, accordion
Alan Bern, accordion
Stian Carstensen, accordion
Dominic Cortese, accordion
Ulrich Schlumberger, accordion
The Uri Caine Ensemble
Kammerorchester Basel
European Art Orchestra
Farmers Market

Guy Klucevsek
is one of the world’s most versatile and highly respected accordionists. A composer as well as accordion virtuoso, he has performed and/or recorded with the American Composers Orchestra, Laurie Anderson, Alan Bern, Brave Combo, the Boston Pops Orchestra, the Buffalo Philharmonic Orchestra, Dave Douglas, Bill Frisell, the Kronos Quartet, Natalie Merchant, A. R. Rahman, Tom Waits, John Williams and John Zorn; appeared as a guest on Mr. Rogers’ Neighborhood; and accompanied soprano Renee Fleming at the memorial service for Senator John McCain.

Guy’s group Accordion Tribe — a quintet of international composers/accordionists Bratko Bibic (Slovenia), Lars Hollmer (Sweden), Maria Kalaniemi (Finland) and Otto Lechner (Austria) — released three albums, and is the subject of Stefan Schwietert’s documentary film, Accordion Tribe: Music Travels.

Guy waa commissioned by the AAA for “Three Tributes”, which was a wonderful trilogy, in 2016. He premiered this at our fest in Buffalo, NY.

Guy Klucevsek has written over 100 pieces for accordion, not only for the concert hall, but for collaborations with choreographers, theatre artists, and filmmakers as well. His discography includes 23 recordings as soloist, leader, and co-leader on Starkland, Tzadik, Winter & Winter, Innova, Review, Intuition, CRI and XI.

He is the recipient of a 2010 United States Artists Collins Fellowship, “recognizing the most compelling artists working and living in the United States.”

Booklet for Accordion Time Voyage