Swinging Piano Classics (Eugene Cicero's Last Recording) Eugen Cicero / Peter Witte / Charly Antolini
Album info
Album-Release:
2002
HRA-Release:
21.11.2016
Album including Album cover
- 1 Christiana's Song 06:59
- 2 Sonata in C Major 04:44
- 3 Fantasy & Prelude 08:43
- 4 Misty / Tea for Two - Medley 08:13
- 5 Ah! Vous Dirais-Je, Maman 06:36
- 6 Fantasy in D Minor 06:48
- 7 Sunny 06:49
- 8 Autumn Leaves 07:31
- 9 Badinerie 05:14
- 10 Rumanian Folksongs 05:34
- 11 Heidschi Bumbeidschi 04:17
Info for Swinging Piano Classics (Eugene Cicero's Last Recording)
Kritiker nannten ihn ehrfurchtsvoll den Mann mit den „goldenen Händen“. 40 Jahre lang stand sein Name für pianistische Virtuosität, phänomenales Rhythmusgefühl und einfallsreiche Genialität. Als letztes Vermächtnis des am 5.Dezember 1997 verstorbenen Pianisten Eugen Cicero wartet In&Out Records nun mit einem ganz besonderen Live-Event jenes Mannes auf, der Einzigartiges in seiner Vermittlung zwischen klassischer Musik und Jazzstandards geschaffen hat.
Eugen Cicero erblickte am 26. Juni 1940 im rumänischen Cluj-Napoca das Licht der Welt. Bereits im Alter von vier Jahren erkannte man sein musikalisches Talent, das fortan von den bedeutendsten Lehrern gefördert wurde, unter ihnen Aurelia Cionca und Ana Pitis, die ihn mit der Virtuosen-Tradition eines Franz Liszt bekannt machte. Begleitend absolvierte Cicero ein Instrumentations- und Kompositionsstudium am Konservatorium von Bukarest. Mit dem Rüstzeug verschiedener musikalischer Perspektiven ausgestattet, widerstrebte es ihm, auf die übliche Laufbahn eines Konzertpianisten einzuschwenken. Jenseits des Eisernen Vorhangs entdeckte er den Swing als maßgebliche Quelle der Inspiration, und in den Sechzigern tauchte er auf einer Tour in Berlin erstmals persönlich in die vibrierende europäische Jazzszene ein. Nach diesem Schlüsselerlebnis schälte Cicero seinen persönlichen, unverwechselbaren Stil heraus, den sogenannten Classic-Swing, mittels dem er es verstand, Mainstream-Jazz und klassische Musik in eine neue harmonische Form zu gießen. Werke des Barock, der Klassik und der Romantik koppelte er meisterhaft mit ausgeklügelten Harmoniefolgen aus dem Jazz und einer ansteckenden Rhythmusgebung - keiner, der sich an derartigen Symbiosen vor ihm versucht hatte, erreichte ein ähnlich inspiriertes und technisch vollendetes Ergebnis. Erstaunlich hierbei, daß ihm sowohl die Anhänger des Jazzlagers als auch Vertreter der „ernsten Musik“ gleichermaßen die Stange halten, nicht zuletzt aufgrund seiner geschmackssicheren und behutsamen Auswahl des Repertoires. Auf über 70 Platten gelang Eugen Cicero eine teilweise pionierhafte Arbeit, unter anderem durch Einspielungen mit den Berliner und Münchner Philharmonikern. 1976 konnte er den Deutschen Schallplattenpreis für Arrangements von Schubert-Kompositionen gewinnen.
Swinging Piano Classics ist ein besonderes Live- Konzert in vielerlei Hinsicht. Die Aufnahmen, mitgeschnitten im Kursaal Überlingen am 13.12.1996, sind nicht nur die letzten Dokumentationen einer einmaligen Karriere, sondern wir werden Zeugnis einer der seltenen Duo-Einspielungen Ciceros. Sonst eher in Trio-Besetzung zuhause, zeugen die vorliegenden Stücke von blindem Verständnis mit dem Bassisten Decebal Badila, mit dem Cicero seit 1994 oft zusammengearbeitet hatte. Der Hörer wird durch ein reizvolles, spannungs- und abwechslungsreiches Programm geführt, das den klassischen Bogen von Bach über Mozart bis zu Scarlatti und Chopin spannt, rumänisches und deutsches Volksmusikgut aufgreift und ebenso halt macht bei Jazzstandards. Außerdem sind einige humoreske Seitensprünge eingewoben: so etwa in Bobby Hebb‘s „Sunny“, das Cicero mit Mozarts Türkischem Marsch paart und in das zu Ehren einer chinesischen Delegation im Auditorium fernöstliche Intervalle eingestreut sind. In „“Ah! Vous Dirais Je, Maman“ lässt er spielerisch die Themen zweier Weihnachtslieder einfließen und zum Abschluss brilliert er über der simplen Volksweise „Heidschi Bumbeidschi“ mit bezwingender Improvisationskunst.
Swinging Piano Classics beinhalte zugleich unterhaltsames, technisch anspruchsvolles wie auch dokumentarisch unverzichtbares Material aus dem Spätwerk eines Ausnahmekünstlers, den die Jazzwelt viel zu früh verloren hat.
Eugen Cicero, Klavier
Decebal Badila, Kontrabass
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