Vivaldi: The Four Seasons Erik Bosgraaf & Cordevento

• Antonio Vivaldi (1678 - 1741): Concerto No. 1 in E Major, RV. 269 La primavera:
• 1 I. Allegro 03:15
• 2 II. Largo 02:40
• 3 III. Allegro. Danza Pastorale 04:07
• Concerto No. 2 in G Minor, RV. 315 L'estate:
• 4 I. Allegro non molto 05:02
• 5 II. Adagio 02:21
• 6 III. Presto. Tempo impetuoso d'estate 02:55
• Concerto No. 3 in F Major, RV. 293 L'autunno:
• 7 I. Allegro 05:23
• 8 II. Adagio 02:31
• 9 III. Allegro. La caccia 03:09
• Concerto No. 4 in F Minor, RV. 297 L'inverno:
• 10 I. Allegro non molto 03:22
• 11 II. Largo 02:00
• 12 III. Allegro 03:25
• Total Runtime 40:10

Info for Vivaldi: The Four Seasons

Die “Vier Jahreszeiten” (ital. Originaltitel: Le quattro stagioni) von Antonio Vivaldi (1678-1741) gehören heute zu den populärsten Werken der gesamten Musikgeschichte und stehen sogar oft in CD-Sammlungen, in denen keine andere klassische Musik zu finden ist. Der Erfolg der vier Konzerte stellte sich allerdings erst Mitte des 20. Jahrhunderts ein: Der Violinist Bernardino Molinari nahm den Zyklus 1942 erstmalig auf, heute listet die ‘World’s Encyclopedia of Recorded Music’ mehr als 1000 Veröffentlichungen der “Vier Jahreszeiten” in allen möglichen (und unmöglichen) Varianten auf.

Eines der Geheimnisse des fortwährenden Erfolges der “Vier Jahreszeiten” ist mit Sicherheit die Wandlungsfähigkeit der Konzerte. Vivaldis musikalische Einfälle sind so facettenreich und bieten so viele Anknüpfungspunkte, dass es immer wieder neue, in sich schlüssige Interpretationen geben kann, dass immer wieder neue Arrangements geschrieben werden (können), die den Zyklus in einem neuen Licht erscheinen lassen. Das Neue in den wohlvertrauten vier Konzerten zu (er-)finden, spornt immer neue Musiker- (und Hörer-) Generationen an.

Erik Bosgraaf & Ensemble Cordevento – Antonio Vivaldi: The Four SeasonsDer niederländische Blockflötist Eric Bosgraaf, ein ausgewiesener Alte- Musik-Experte und neugieriger Entdecker ersten Ranges, stellt auf der vorliegenden CD seine Fassung der Konzerte für Blockflöte und Streichorchester vor. Bemerkenswert: Der Solopart der Violine ließ sich ohne große Veränderungen auf die Blockflöte übertragen, aber die Wirkung ist nicht zu unterschätzen. Die Flöte, auch wenn sie so virtuos gespielt wird, wie von Bosgraaf, unterstreicht den pastoralen, ländlichen und naturverbundenen Charakter der Kompositionen. Der nun kontrastreichere Dialog zwischen dem feinen (Fein! Nicht leise!) Flötenklang und den Streichern stellt die altbekannten Konzerte in ein neues Licht. Dabei erweist sich Bosgraaf einmal mehr als Ausnahmevirtuose an der Blockflöte. Die eigentliche Überraschung ist das Ensemble Cordevento, das unverkrampft tänzerisch und lebendig pulsierend Vivaldis Konzerte mit zügigen (aber nicht überdrehten) Tempi umsetzt – glücklicherweise ohne die bizarren Tempi- und Modi-Schwankungen, die in den letzten Jahren bei den “Vier Jahreszeiten” so in Mode gekommen sind.

Kein Zweifel: Bosgraafs Fassung ist authentischer Vivaldi, keine Vereinfachung, keine Verballhornung, keine Trivialisierung. Doch so brillant Bosgraafs Spiel und seine interpretatorischen Ideen sind (man höre sich nur einmal das in eine Traumwelt entschwindende Finale der ‘Frühlings’ oder das auf fünfzehn Sekunden gedehnte G am Ende des Adagio im ‘Sommer’ an), so gleichwertig superb ist das Spiel des niederländischen Originalinstrumente-Ensembles Cordevento, ein wahrhaft ebenbürtiger Partner für Bosgraaf. Man wünscht sich, dass alle Originalinstrumente-Ensembles so eine natürliche, unverkrampfte Musizierlust hätten. Längst nicht alle Originalinstrumente-Ensembles können so mühelos mit der Virtuosität und dem Temperament des Solisten Schritt halten…

Das Booklet – oft genug ein Kritikpunkt bei Brilliant-Classics-Veröffentlichungen – enthält ausführliche und aufschlussreiche Anmerkungen auf Englisch, Deutsch und Niederländisch zu den Werken und zu Interpretationsfragen, darüber hinaus auch die vier von Vivaldi vermutlich selbst verfassten Sonette zu den Konzerten (mitsamt Übersetzungen in Englische, Deutsche und Niederländische). Die klanglich vorzüglichen Aufnahmen entstanden im Juni 2013 in der Kruiskerk im niederländischen Burgum und bieten eine ausgewogene, transparente Akustik.

Eine wirklich lohnenswerte neue Sichtweise auf die “Vier Jahreszeiten”. Hier gibt es viel Neues zu entdecken: Nicht nur für Blockflöten- und Vivaldi-Fans ein klares Muss. Dies ist ohne Zweifel eine der allerbesten Brilliant-Classics-Neuproduktionen des Jahres.

Erik Bosgraaf, Recorder, Dirigent
Ensemble Cordevento

Ensemble Cordevento
appears in various guises, depending on the repertoire. ‘Corde e Vento’ is Italian and means ‘strings and winds’. The ensemble originated as a trio, consisting of Erik Bosgraaf (recorder), Izhar Elias (guitar) en Alessandro Pianu (harpsichord and organ). The trio focusses on music from around 1700 and earlier. In 2012 they recorded the successful album La Monarcha, with music of the Spanish territories (Brilliant Classics).

Nowadays Cordevento is also a baroque orchestra which has a growing number of albums to its name, under the direction of recorder player Erik Bosgraaf. The initial Vivaldi recorder concertos were followed in 2011 by adaptations made by Bosgraaf of Bach solo concertos. Vivaldi’s Four Seasons followed in 2013 in a virtuoso version for the recorder, an album which has recently been issued on vinyl as well. Cordevento plays on copies of historical instruments.

The ensemble has performed in Berlin, Utrecht, Barcelona, Modena, Moscow, Saint Petersburg, Sofia, Hong Kong and Seoul.

Erik Bosgraaf
is generally considered to be one of the world‘s best recorder players.

His repertoire extends from Vivaldi‘s Four Seasons to tomorrow‘s music. His recording of Jacob van Eyck‘s Der Fluyten Lust-hof sets a new standard and has led to his international breakthrough. Since then, he has recorded other bestsellers, mainly for Brilliant Classics. Around a hundred pieces have been composed for him, among which are twelve concertos. In 2011 Pierre Boulez, one of the greatest composers of the twentieth century, gave him permission to adapt his clarinet composition Dialogue de l‘ombre double for recorder. The world premiere of this new version took place in the sold-out main auditorium of the Amsterdam Concertgebouw; the album was recorded in 2015.

As a soloist, Bosgraaf has worked with the Dallas Symphony Orchestra under Jaap van Zweden, the Residentie Orkest The Hague, Noord Nederlands Orkest, Philharmonie Zuidnederland, the Netherlands Chamber Orchestra and the Helsinki Baroque Orchestra, among others. He has performed with leading jazz musicians including saxophone player Yuri Honing and cellist Ernst Reijseger and is also known for his recordings for film makers Werner Herzog, Paul and Menno de Nooijer.

Bosgraaf teaches at the Conservatory of Amsterdam and is a visiting professor at the Cracow Music Academy. He has received the Borletti-Buitoni Trust Award (2009), Nederlandse Muziekprijs (2011), ECHO Rising Star (2011/2012) and the Northern Dutch music prize Het Gouden Viooltje (2012).

This album contains no booklet.