Falling Crystals Emil Brandqvist Trio
Album info
Album-Release:
2016
HRA-Release:
30.03.2016
Album including Album cover
- 1 While We Are Here 05:05
- 2 Soaring 03:48
- 3 Crystals 04:00
- 4 Through the Forest 03:38
- 5 The Sea Begins to Freeze 05:54
- 6 Longing 05:04
- 7 A Day in Memories 08:50
- 8 Across the Waters 04:14
- 9 Early Spring 03:46
- 10 Shine 03:36
- 11 Guds Gröna Ängar 04:19
- 12 The Oak Trees 06:07
Info for Falling Crystals
Um es vorweg zu nehmen, mit „Falling Crystals“ (SKP 9135) liefert das Emil Brandqvist Trio sein Meisterstück ab. Bereits in den letzten Jahren hat sich der Göteborger Schlagzeuger Emil Brandqvist auf vordere Ränge des europäischen Jazz gespielt, für sein Album „Seascapes“ erhielt er eine ECHO JAZZ - Nominierung in der Kategorie „Schlagzeuger des Jahres, international“. Sein Trio steht für unaufgeregte, bildhafte und berührende Melodien und Sounds, die haften bleiben. Dabei gehört es zu den Markenzeichen des Trios mit dem finnischen Pianisten Tuomas Turunen und Max Thornberg aus Stockholm am Kontrabass, dass sich das multinationale skandinavische Ensemble gerne zur Vervollständigung ihrer Klangmalereien Gäste ins Studio holt, um ihre Musik noch vielschichtiger zu gestalten. War es beim ersten SKIP - Album - „Breathe Out“ (SKP 9115) 2013 das Göteborger Sjöströmska String Quartet, welches zusätzliche Akzente setzte, luden Emil Brandqvist und sein Trio für das Folgealbum „Seascapes“ (SKP 9128) eine Reihe von Bläsern ein, die mit Flöten, Klarinetten, Bass Klarinetten und Flügelhorn die atmosphärische Musik verdichteten. Dass das Album sich in den deutschen Jazzcharts auf Position 14 platzieren konnte, hatte sicherlich auch mit der Tatsache zu tun, dass das Trio einen ganzen Reigen von umjubelten Konzerten auf Festivals wie Palatia Jazz oder in Hamburg gab und damit unterstrich, dass das Trio live die hochgesetzten Erwartungen spielend einlösen konnte.
Konzertbesucher des letzten Jahres bekamen bereits eine Idee von der Entwicklung des Trios, „Falling Crystals“ erweitert den Klangkosmos um Stimmungen und Kompositionsstrukturen, die den Ausnahmestatus der drei Nordländer unterstreichen. Sensibel eingefangen hat die Sounds die schwedische Studiolegende Åke Linton, der in seiner Referenzliste bereits Bobo Stenson, Lars Danielsson, das Esbjörn Svensson Trio, Magnus Öström, Joakim Milder oder Dan Berglund stehen hat. Ist es in „The Sea Begins To Freeze“ ein jedem Film Noir gut zu Gesicht stehendes Eröffnungsthema, in dem Emil Brandqvist die Zusammenarbeit mit dem Sjöströmstra String Quartet wieder aufleben lässt, sind es in der Tuomas Turunen – Komposition „A Day In Memories“ besonders die Synthesizer Einschübe, mit denen der Göteborger Schlagzeuger verblüfft. „Longing“ bietet Bassist Max Thornberg Gelegenheit, seinem gestrichenen Bass eine nordafrikanische, sehnsuchtsvolle Färbung zu geben. Ebenso überraschend kommt der Titel „Shine“ daher, in dem das Trio zeigt, dass es allen nordischen Stimmungen zum Trotz auch die Jazzgeschichte großer amerikanischer Trios aufgesogen hat. Es sind die starken, haften bleibenden Kompositionen, die das Trio so herausragen lassen, und das ein ganzes Album hindurch.
„Emil Brandqvist scheint ein ausgeglichener Mensch zu sein, der mal ausgelassen und fröhlich daherkommt, aber auch seine nachdenklichen, leiseren Seiten hat. Jedenfalls versteht sich der Schlagzeuger darauf, mit seinem Trio heiter, schwungvoll, aber auch bedächtig aufzuspielen. In „Through The Forest“ hüpfen die Töne von ihm, dem Pianisten Tuomas Turunen und dem Kontrabassisten Max Thornberg so fröhlich, als hätten sie sich durch Hits von ABBA zu einem Tänzchen inspirieren lassen. Mit „Shine“ hingegen bringen sie eine kleine Melodie zum Strahlen, und die Ballade „Longing“ gewinnt durch ausdrucksstarke, stellenweise an Frank Sinatras Intonation erinnernde Klaviermelodien und ein klares Fundament von Bass und Schlagzeug Ausdruck. Zu dritt oder im Quartett mit dem Perkussionisten Martin Brandqvist verzichten sie auf virtuose Hochgeschwindkeitspassagen – ihre Stärken sind einerseits das gelassene Ineinandergreifen von Piano und Begleitung und andererseits die Fähigkeit, kurze und einprägsame Melodien abwechslungsreich auszugestalten. Mal greifen sie dabei auf minimalistische Variationstechniken zurück, mal setzen sie Brüche, gliedern in Abschnitte, setzen einzelne Segmente hintereinander. Im Eröffnungsstück „While We Are Here“ und dem abschließenden Epilog „The Oak Trees“ und „Early Spring“ unterstützt sie das Sjöströmska String Quartet mit flächigen Klängen und aufgefächerten Akkorden, während das Trio in „The Sea Begins To Freeze“ eher auf die Tradition der Minimal Music zurückgreift. Die im Titel angesprochenen Kristalle fallen nicht nur, sie funkeln auch.“ (Werner Stiefele, RONDO)
Emil Brandqvist, Schlagzeug
Tuomas A. Turunen, Klavier
Max Thornberg, Kontrabass
Emil Brandqvist Trio
Das Debut Album von Emil Brandqvist „Breathe Out (SKP 9115) bei SKIP sorgte 2013 für begeisterte Reaktionen: die Einspielung mit dem Sjöströmska String Quartet wurde nicht nur zur CD der Woche bei WDR3 und HR Mikado sowie Klangtipp bei „STEREOPLAY“, Jazzthetik attestierte „einen spannenden Gegenentwurf zum allgemeinen Trommler-Verständnis“ und bei seinen wenigen Festival- und Clubauftritten hinterließ er hierzulande ein andächtiges und gleichzeitig euphorisches Publikum.
Der Schlagzeuger und Komponist aus Göteborg ist weniger Taktgeber als Klangmaler, und lebt dabei ebenso furchtlos wie überzeugend den Mut zur Melodie, nordisch – folkloristische Einflüsse und seinen Hang zum leisen Schlagzeugspiel aus. Überzeugend unterstützt wird er dabei von seinem langjährigen Trio mit dem finnischen Pianisten und Komponisten Tuomas Turunen sowie dem Stockholmer Bassisten Max Thornberg. Turunen war und ist dabei eine Entdeckung für sich, klassisch geprägter Pianist, der mal perlend verspielt, mal zurückhaltend tupfend, markante Akzente zu setzen weiß. Nach den Streichquartett Arrangements von „Breathe Out“ hat sich Emil Brandqvist nun auf „Seascapes“ (SKP 9128) den Bläsern zugewendet, und auch hier gelingt es ihm in unvergleichlicher Weise, eine Atmosphäre zwischen Leichtigkeit (beispielsweise der Turunen Nummer „Silloin lennän“) und Melancholie (wie im Opener „Vals“), Überraschung und magischen Momenten zu schaffen. Mit von der Partie sind dabei Johan Asplund / Flügelhorn, Martin Brandqvist / Flöten, Klarinette und Bass Klarinette sowie Nils Börén / Klarinette, die sich aber alle in den Dienst des größeren Bildes stellen und nicht zu solistischen Alleingängen abheben. Den letzten Schliff erhielt „Seascapes“ von Weltklasse Toningenieur Stefano Amerio im ARTE SUONO in Udine, Amerio arbeitete zuletzt für eine Vielzahl von ECM Alben und für SKIP an den letzten vier Tingvall Trio Produktionen.
Der überwiegende Teil des Albums ist diesmal im Trio präsentiert. Für Emil Brandqvist sind es Stücke wie „Vals“, die seinem Idealbild, lyrisch – verspielter Trio Stücke am Nächsten kommen, in „Skog“ (Der Wald) ist es die Beschreibung eines tastenden Spaziergangs, im magischen „Du haller min hand“ die Balance zwischen Anspannung und Glück eines Stadtausflugs mit seinem Kind. Begegnungen mit „Bobergs udde“ und „Grimsholmen“, Plätzen an denen Brandqvist den Sommer verbringt und die Gedanken an „Den sista isbjörnen“ (den letzten Eisbär ) gehören zu den vielfältigen Einstiegen in die Welt des Emil Brandqvist. Der STERN urteilte: „Magische Musik: schwerelose Melodien…Filmmusik im Breitwandformat und Kammerspiel, süße Melancholie…Gedanken an die Liebe, Heimweh und Sehnsucht – 5 Sterne Höchstwertung.“
This album contains no booklet.