Chorgemeinschaft Neubeuern, Orchester der KlangVerwaltung & Enoch zu Guttenberg
Biographie Chorgemeinschaft Neubeuern, Orchester der KlangVerwaltung & Enoch zu Guttenberg
Marcus Ullmann
In Olbernhau, in der Nähe von Dresden geboren, kam er als Knabe im Dresdner Kreuzchor schon frühzeitig mit Musik in Berührung. Studierte in Dresden an der Musikhochschule bei Harmut Zabel, später bei Magret Trappe-Wiel, sowie in Berlin bei Dietrich Fischer-Dieskau. Nach seinem Studium, das er in den Bereichen Lied, Konzert und Oper mit Auszeichnung abschloss, arbeitete er an verschiedenen Opernbühnen Deutschlands und widmete sich gleichzeitig dem Konzert- und Liedgesang, dem er nach und nach immer mehr Platz einräumte. So kam es auch vor allem auf diesem Gebiet zu Auftritten bei der Salzburger Mozartwoche, der Schubertiade Feldkirch, dem Festival Oude Muziek Utrecht, der Settimane Bach Mailand, dem Prager Frühling, den Dresdner Musikfestspielen, dem Bachfest Leipzig und dem Savonlinna Festival in Finnland, um nur einige zu nennen. Dort und anderweitig arbeitete er mit dem Washington Symphony Orchestra, dem Houston Philharmonic Orchestra, dem Israel Philharmonic Orchestra, der Dresdner Staatskapelle, den Münchner Philharmonikern, dem Gewandhausorchester Leipzig und anderen namhaften Orchestern zusammen. Zu seinen Partnern gehörten dabei Dirigenten wie Helmuth Rilling, Leopold Hager, Frieder Bernius, Jesus Lopez Cobos, Sylvain Cambreling, Christoph Poppen, Marcus Creed, Enoch zu Guttenberg, Karl-Friedrich Beringer, Ivor Bolton und nicht zuletzt auch Peter Schreier, mit dem Ihn eine besonders enge Zusammenarbeit verbindet. Unter seinen zahlreichen CD-Einspielungen sind besonders die As-Dur Messe von Schubert unter Peter Schreier, das Mozart-Requiem unter Frieder Bernius, sowie das Magnificat Es-Dur und das Weihnachtsoratorium von Bach unter Helmuth Rilling hervorzuheben. Auch im Jahr 2001 debütierte er mit zwei Liederabenden in der Londoner Wigmorehall und war erstmals bei den Salzburger Festspielen zu hören. Daneben begann eine Zusammenarbeit mit Sir Neville Marriner und Kent Nagano.
Klaus Mertens
geboren in Kleve/Niederrhein, erhielt schon während seiner Schulzeit Gesangsunterricht. Nach dem Abitur studierte er Musik und Pädagogik, darauf folgte zunächst eine pädagogische Laufbahn. Seine Gesangsausbildung, welche er mit Auszeichnung abschloss, erhielt er bei den Professoren Else Bischof-Bornes und Jakob Stämpfi (Lied/Konzert/Oratorium) und Peter Massmann (Oper). Unmittelbar danach begann eine rege Konzerttätigkeit im In- und Ausland. Er arbeitete sowohl mit einer Vielzahl von namhaften Dirigenten wie auch mit bedeutenden Orchestern in Deutschland, Europa und den USA. Ebenso ist er bei zahlreichen internationalen Festivals regelmäßig zu Gast. Klaus Mertens gilt als namhafter und gefragter Interpret insbesondere der barocken Oratorienliteratur. So erfolgte unter verschiedenen Dirigenten die mehrfache Aufnahme der großen Bach’schen Vokalwerke. Zu seinem Repertoire zählt gleichwohl der Liedgesang wie die Konzertliteratur der Klassik und der Romantik, wie etwa die Mendelssohn’schen Oratorien Elias und Paulus als auch Werke zeitgenössischer Komponisten, die zum Teil sogar Klaus Mertens gewidmet sind. Zahlreiche Rundfunk- und Fernsehaufnahmen sowie eine umfangreiche Diskografie belegen Klaus Mertens Kompetenz als vielseitigem Sänger.Mit dem Dirigenten Enoch zu Guttenberg und seinen Ensembles verbindet den Sänger nun schon seit Jahren eine ebenso freundschaftliche wie inspirierende musikalische Zusammenarbeit.
Anna Korondi
wurde in Budapest geboren. Ihre gesangliche Ausbildung begann sie in ihrer Geburtsstadt und führte ihre Studien bei Margarethe Bence am Konservatorium der Stadt Wien fort, wo sie ihr Diplom 1993 mit Auszeichnung bestand. Einen Namen machte sie sich als Gewinnerin des ARD Musikwettbewerbs München 1996. Nach Festengagements an der Komischen Oper Berlin (1993 - 1997) und an der Oper der Stadt Bonn (1997 - 1999), wo sie alle wichtigen Partien des lyrischen Sopranfachs sang, ist sie seit 1999 freischaffend tätig. Im Jahr 2000 gab die Sängerin ihr gefeiertes Debüt an der Bayerischen Staatsoper in der Hauptpartie der UA der Oper 'Bernarda Alba's Haus' von Aribert Reimann (musikalische Leitung: Zubin Mehta/ Regie: Harry Kupfer). Bei den Salzburger Festspielen 2001 debütierte sie als Adele in einer Neuproduktion der Fledermaus (Regie: Hans Neuenfels/ musikal. Leitung: Marc Minkowski) . 2003 sang sie bei den Schwetzinger Festspielen die Hauptpartie in der Oper 'Figlio delle selve' von Ignaz Holzbauer (Leitung: Christoph Spering/ Regie: Georges Delnon). Inzwischen ist die vielseitige Sopranistin, deren umfassendes Repertoire vom Barock bis zur Moderne reicht, regelmäßig bei den großen europäischen Orchestern und Festivals zu Gast und arbeitet mit Dirigenten wie Howard Arman, Frans Brüggen, Adam Fischer, Enoch zu Guttenberg, Philippe Herreweghe, Yakov Kreizberg, Erwin Ortner, Eliahu Inbal, Marcello Viotti, Nikolaus Harnoncourt und Helmuth Rilling zusammen. Darüber hinaus fühlt sich Anna Korondi besonders dem Liedgesang verbunden. Auftritte u.a. beim Kissinger Sommer, sowie in Rom, Florenz und Turin zeugen immer wieder von ihrer intimen Vertrautheit mit dem dt. Kunstlied. Bühnenengagements: Gastengagements an der Komische Oper Berlin sowie 2004 eine Gastspielreise mit der Komische Oper Berlin zum Hong Kong Arts Festival mit Andreas Homoki’s 'Lustige Witwe', ihr Rollendebüt als Sophie in einer Neuproduktion des Rosenkavalier an den Städtischen Bühnen Münster unter der Leitung von Will Humburg sowie ihr Debüt bei den Bayreuther Festspielen 2004 im Parsifal unter der Leitung von Pierre Boulez und der Regie von Christoph Schlingensief. 2005 und auch 2006 singt sie an der Bayerischen Staatsoper München die Zdenka in R. Strauss’ Arabella. Projekte der Saison 05/06 umfassen u.a. Konzerte mit den Royal Philharmonic of Flanders in Belgien unter Philippe Herrewghe, dem MDR Sinfonieorchester Leipzig unter Howard Arman, dem Turku Philharmonic Orchestra abermals unter Howard Arman und verschiedene Konzerte unter Enoch zu Guttenberg im In - und Ausland.
Anke Vondung
stammt aus Speyer und studierte bei Prof. Rudolf Piernay an der Musikhochschule Mannheim. 1998 nahm sie an einem internationalen Opernprojekt des European Opera Center unter der Leitung von Brigitte Fassbaender teil und erhielt nachfolgend zahlreiche Auszeichnungen: Sie war u. a. Erste Preisträgerin des Internationalen Hans-Gabor-Belvedere-Wettbewerbs in Wien und Dritte Preisträgerin des ARD-Musikwettbewerbes in München (unter Nichtvergabe eines 1. Preises) sowie Erste Preisträgerin des Bundeswettbewerbes Gesang in der Sparte Konzert. 1999 erhielt sie den 1. Preis des Mendelssohn-Bartholdy-Wettbewerbes. Von 1999 bis 2002 war sie Ensemblemitglied des Tiroler Landestheaters in Innsbruck, wo sie zahlreiche große Partien ihres Faches sang, u. a. Octavian, Sesto und Hänsel. Im Jahr 2000 debutierte Anke Vondung am Théâtre Châtelet in Paris als Hänsel und 2001 an der Staatsoper München als Siebel in Gounod’s 'Faust'. In den folgenden Jahren feierte sie große Erfolge bei den Salzburger Festspielen, den Salzburger Mozart-Festwochen, an der Opéra Bastille sowie am Grand Théâtre de Genève, beim Glyndebourne Festival und an der Nederlandse Opera Amsterdam. Im Dezember 2006 übernahm sie kurzfristig in der 'Rosenkavalier'-Premiere der Opéra de Bastille Paris die Partie des Octavian, eine Rolle, die sie wenige Monate später auch an der Staatsoper Berlin und 2008 bei den Münchner Opernfestspielen sang. Bereits 2007 debütierte sie mit großem Erfolg als Cherubino in 'Le Nozze di Figaro' an der Metropolitan Opera New York. Von 2003 bis 2006 war sie Ensemblemitglied der Sächsischen Staatsoper Dresden, seither ist sie dem Haus mit einem Residenzvertrag verbunden. Neben ihrer Tätigkeit im Opernbereich widmet sich Anke Vondung dem Konzert- und Liedgesang. Sie arbeitete mit Dirigenten wie James Conlon, Helmuth Rilling, Sir Roger Norrington, Philippe Herreweghe, Edo de Waart, Gerd Albrecht, Kent Nagano, Manfred Honeck, Peter Schreier, Dietrich Fischer-Dieskau, Fabio Luisi, Marek Janowski, René Jacobs, Peter Schneider und Jun Märkl. Konzertreisen führten sie in nahezu alle europäischen Länder sowie nach Nord- und Südamerika.
Enoch zu Guttenberg
Bequem hat er es sich nie gemacht. Enoch zu Guttenberg ist seinen eigenen Überzeugungen gefolgt, ist nie einfach nur mit, sondern oft genug gegen den Strom geschwommen. Als einer der herausragenden Dirigenten unserer Zeit hat er sich mit der Musik auf eine Weise auseinandergesetzt, die Publikum und Kritiker aufgerüttelt und ihm zugleich internationale Achtung verschafft hat. Sowohl als Sinfoniker, als auch als Interpret der großen Sakralwerke, setzten seine Aufführungen wichtige Akzente in der eigenen Laufbahn und auf den bedeutenden internationalen Bühnen. Neben seinen Engagements als Gastdirigent (z.B. beim MDR Leipzig als Prinzipal Guest Conductor oder beim Sinfonieorchester des NDR Hamburg, dem RSO Saarbrücken, der Deutschen Oper am Rhein, dem Nouvelle Orchestre Philharmonique Paris und vielen anderen nationalen und internationalen Orchestern) sind es insbesondere zwei Ensembles, die Guttenbergs künstlerische Idee und musikphilosophische Ansätze - wie er es sagt - 'mit mir zusammen zu 100% bemüht sind, als gemeinsame Anliegen umzusetzen': Das Orchester der KlangVerwaltung zu dessen künstlerischem Leiter er 1997 berufen wurde, und die von ihm seit 1967 geleitete Chorgemeinschaft Neubeuern. Für Enoch zu Guttenberg und seine ihm verbundenen Ensembles sind die Symbiose aus dem fundierten Wissen um die jeweilige historische Aufführungspraxis, der unbedingten, zwingenden Inhaltsorientierung und der hieraus wachsenden Emotionalität die drei Hauptsäulen ihrer Interpretation. Dies gilt für alle bedeutenden Werke des Barock, der Wiener Klassik, Romantik/Spätromantik und Kompositionen des 20. Jahrhunderts. Die jüngsten gemeinsamen Erfolge feierte Guttenberg zusammen mit der KlangVerwaltung und der Chorgemeinschaft Neubeuern im Oktober 2009 in China. Bei den gemeinsamen Konzerten im Rahmen des Hongkong Music Festivals und des Beijing Music Festivals standen Werke von Joseph Haydn im Mittelpunkt. 'Man muss für das, was man tut, existentiell einstehen können' ist das Credo des Dirigenten. Die Antworten auf die offenen Fragen der Welt, die Guttenberg in der Musik sucht und findet, sind manchmal radikal, haben die Fachwelt mehr als einmal polarisiert, und finden weltweit enthusiastische Anhänger. Im Jahr 2000 wurde Enoch zu Guttenberg die Intendanz der Internationalen Herrenchiemsee Festspiele übertragen. Als künstlerischer Leiter kreierte Guttenberg zusammen mit dem Dramaturgen Klaus J. Schönmetzler hier ein singuläres Konzept, das nicht nur von seiner Persönlichkeit und seinen Überzeugungen geprägt ist, sondern zugleich die besondere Historie der Lokalität einbezieht. Obwohl die Musik immer im Zentrum seiner Aktivität und Kreativität liegt, seine Mitwelt hat Guttenberg niemals aus den Augen verloren. Ob als beharrlicher Mahner und Visionär in Sachen Umweltpolitik oder als erfolgreicher Förderer der kulturellen Zusammenarbeit zwischen Ost und West - geprägt durch sein Elternhaus, war die Verbindung von politischem und künstlerischem Engagement für Enoch zu Guttenberg stets Verpflichtung. Für seine Arbeit wurde Guttenberg über die Jahre mit etlichen Auszeichnungen, darunter dem Deutschen Kulturpreis und dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, geehrt. Für die Einspielung von Anton Bruckners Symphonie Nr. 4, Es-Dur 'Romantische' erhielt er zusammen mit dem Orchester der KlangVerwaltung den begehrten ECHO Klassik 2008 in der Kategorie 'Sinfonische Einspielung des Jahres', Musik des 19. Jahrhunderts. Sein musikalisches Wirken wird mittlerweile durch zahlreiche Funk- und Fernsehproduktionen sowie CD-Einspielungen dokumentiert.
Die Chorgemeinschaft Neubeuern
wurde 1967 von Enoch zu Guttenberg übernommen und steht in der mehr als hundertjährigen Musiktradition des oberbayerischen Dorfes Neubeuern, die die beständige Grundlage für Neubeuerns unverwechselbaren Stil ist. Heute bestreitet die Chorgemeinschaft die wesentlichen Oratorienaufführungen in München, wobei nicht nur dort stets international renommierte Orchester und Solisten zur Seite stehen. Das Repertoire umfasst Literatur vom Frühbarock bis ins 20. Jahrhundert, dennoch bleibt stets Johann Sebastian Bach im Zentrum der musikalischen Arbeit.
Über die Jahre zeugen Konzerte in allen wesentlichen Musikzentren Deutschlands und Gastspielreisen zu weltweit bedeutenden Festspielorten von der Präsenz und dem Erfolg im internationalen Musikgeschäft. Allein vom Wiener Musikverein erfolgen seit 1997 regelmäßig Einladungen, zuletzt 2011 mit zwei ausverkauften Konzerten bei denen Giuseppe Verdis Requiem auf dem Programm stand.
Im Jahr 2009 wurden neue Maßstäbe mit einem überaus erfolgreichen Debut im Concertgebouw Amsterdam gesetzt. Geradezu überschwänglich wurde der Chor im Herbst desselben Jahres auf der Asien-Tournee mit seinem Haydn-Programm bei Konzerten in Hong Kong und in Peking beim Beijing Music Festival gefeiert. Ein unbestrittener Höhepunkt der Chorlaufbahn war die Einladung im Oktober 2010 nach Rom zu Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI, dem zu Ehren in der Großen Aula Verdis Requiem aufgeführt wurde.
Das Jubiläumsjahr 2012 wurde mit der viel beachteten Aufführung von Bachs Johannes-Passion in St.Martin in the Fields, London eingeleitet.
2016 bestimmten zwei große Konzertreisen das Jahr: die Asien-Tournee mit umjubelten Konzerten in Peking, Seoul und Suwon und die Tournee nach Kanada und USA. Die Konzerte in Montreal, Toronto, Philadelphia und Boston gestalteten sich für die Chorgemeinschaft zusammen mit der KlangVerwaltung zu einem wahren Triumphzug durch die großen Häuser - gekrönt vom Konzert in der Carnegie Hall in New York.
Die Entwicklung der Chorgemeinschaft Neubeuern – die als einer der besten Laienchöre Europas bezeichnet wird – ist untrennbar mit Enoch zu Guttenberg verbunden. Von der außergewöhnlichen musikalischen Qualität die aus dieser Symbiose entstanden ist, konnten sich u.a. auch Roberto Abbado und Andrew Parrot in Gastdirigaten überzeugen. Im Oktober 2017 führte die Chorgemeinschaft unter der Leitung von Kent Nagano Haydns "Jahreszeiten" in der Elbphilharmonie auf.
2014 hat sich der Frauenchor der Chorgemeinschaft Neubeuern zusammen mit Klaus Maria Brandauer ein Konzertprogramm mit dem Sommernachtstraum von Felix Mendelssohn-Bartholdy erarbeitet, das sie seither regelmäßig präsentieren. Bisher u.a. beim Menuhin Festival in Gstaad, 2016 auch in Wien, Linz und München.
Seit 20 Jahren ist das ebenfalls von Enoch zu Guttenberg geleitete Orchester der KlangVerwaltung an der Seite des Chores. Sehr beachtet und gelobt wurde auch die Zusammenarbeit mit den Duisburger Philharmonikern, dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg, der Staatskapelle Berlin und den Bamberger Symphonikern.
Zahlreiche Funk- und Fernsehproduktionen sowie CD-Einspielungen dokumentieren das hohe Niveau der Aufführungen und ernten höchstes Lob in der Presse. Für ihre Arbeit wurden der Chorgemeinschaft und ihrem Leiter u.a. der Deutsche Kulturpreis, der Bayerische Staatspreis sowie der Kulturpreis der Bayerischen Landesstiftung zuerkannt. Zuletzt wurde Enoch zu Guttenberg und der Chorgemeinschaft Neubeuern der Rheingau Musik Preis 2017 verliehen.