Julia Hülsmann Quartet – Under the Surface

Review Julia Hülsmann Quartet – Under the Surface

Ein Quartett besteht aus fünf Personen, zumindest wenn man dem jüngsten Album des Julia Hülsmann Quartets glauben darf. Denn auf fünf Titeln von Under the Surface spielt Hildegunn Øiseth mit – neben Trompete übrigens auch ein Ziegenhorn.

Was sich unter der Oberfläche von Under the Surface abspielt, ist kollektive Entdeckungsreise. Jeder der vier Kernmusiker lieferte mindestens eine Komposition respektive eine Kompositionsidee, Bandchefin und Pianistin Julia Hülsmann derer gleich fünf. Gemeinsam wurden die Rohentwürfe musikalisch ausgeleuchtet und klanglich verfeinert. Das wirkt gelesen schon mal gut, in die Praxis umgesetzt erfreut es ebenso das Ohr.

Gemeinsam mit Uli Kempendorff am Tenorsaxophon, Marc Muehlbauer am Kontrabass und Heinrich Köbberling am Schlagzeug erzeugt Hülsmann ein vielfältiges Jazz-Gewebe. Während Stücke wie Milkweed Monrach wenig überraschen und eher konventionell klingen, so als sollten sie Vertrauen in die Güte der Musik erzeugen, sind Titel wie They Stumble, They Fall oder May Song freier, frischer und interessanter. Second Thoughts und Bubbles sind hierbei in ihrer instrumentell getragenen Grundstimmung die Perlen des Albums, aber auch The Earth Below mit breitem Raum für Øiseth Trompete ist feine Kost.

Die Vielfalt der Stücke gefällt auch durch die exzellente Abmischung, die dynamisch, räumlich und akustisch gleicher Maßen überzeugt. Zwar sind die ezn Sekunden Eingangsstille auf fünf Sekunden geschrumpft, aber es ist durch und durch ein Album, dass den Label-Stempel ECM fraglos verdient.

Was das ergibt? In Summe eine Mischung, die gut Unterhält und vielfältige Geschmäcker ansprechen wird. (Thomas Semmler, HighResMac)

Julia Hülsmann Quartett:
Julia Hülsmann, Klavier
Uli Kempendorff, Tenorsaxophon
Marc Muellbauer, Kontrabass
Heinrich Köbberling, Schlagzeug
Hildegunn Øiseth,Trompete, Ziegenhorn

Julia Hülsmann Quartet – Under the Surface

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