Bartók: Violin Concertos Nos. 1 & 2 Christian Tetzlaff, Finnish Radio Symphony Orchestra & Hannu Lintu
Album Info
Album Veröffentlichung:
2018
HRA-Veröffentlichung:
13.04.2018
Label: Ondine
Genre: Classical
Subgenre: Concertos
Interpret: Christian Tetzlaff, Finnish Radio Symphony Orchestra & Hannu Lintu
Komponist: Bela Bartok (1881-1945)
Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)
- Béla Bartók (1881-1945): Violin Concerto No. 2, Sz. 112:
- 1 I. Allegro non troppo 16:11
- 2 II. Andante tranquillo 10:25
- 3 III. Allegro molto 11:26
- Violin Concerto No. 1, Sz. 36:
- 4 I. Andante sostenuto 09:44
- 5 II. Allegro giocoso 12:37
Info zu Bartók: Violin Concertos Nos. 1 & 2
Christian Tetzlaffs nächste Referenzeinspielung: Stargeiger Christian Tetzlaff spielt zwei Meisterwerke Béla Bartóks mit dem Finnischen Radio-Sinfonie-Orchester unter der Leitung von Hannu Lintu. Mit diesem Album setzen beide Künstler ihre hochgelobte und erfolgreiche Reihe von Einspielungen beim finnischen Label Ondine fort.
Béla Bartók vollendete seine beiden Violinkonzerte im Abstand von 30 Jahren, 1908 und 1938. Beide Werke sind eng mit ungarischen Geigern verknüpft: das erste, romantische Violinkonzert mit Stefi Geyer und das zweite, kunstvollere Violinkonzert mit Zoltán Székely.
Das 1. Violinkonzert wurde posthum nach dem Tod des Komponisten 1956 veröffentlicht. Den eröffnenden Satz verwendete Bartók jedoch auch als erstes seiner beiden Portraits für Orchester. In einem Brief von 1907 / 1908 schrieb er: »Ich habe nie zuvor so direkte Musik geschrieben«. Er vollendete zwei Sätze, die Stefi Geyer porträtierten, der das Werk gewidmet war.
Das dreisätzige 2. Violinkonzert, vollendet 1938, war reicher als Bartóks erster Ausflug in dieses Genre und seinem »guten Freund Zoltán Székely« gewidmet. Für diese Komposition wählte Bartók eine eher ungewöhnliche Form – mit ländlicher Volkmusik und urbanen Verbunkos.
Christian Tetzlaff, Violine
Finnish Radio Symphony Orchestra
Hannu Lintu, Dirigent
Christian Tetzlaff
ist seit Jahren einer der gefragtesten Geiger und spannendsten Musiker der Klassikwelt. „The greatest performance of the work I’ve ever heard“, schrieb Tim Ashley im Guardian über seine Interpretation des Beethoven-Violinkonzerts mit Daniel Harding. Und Hans-Klaus Jungheinrich sprach in der Frankfurter Rundschau geradezu von einer „Neugewinnung“ dieses vielgespielten Werks.
Konzerte mit Christian Tetzlaff werden oft zu einer existenziellen Erfahrung für Interpret und Publikum gleichermaßen, altvertraute Stücke erscheinen plötzlich in völlig neuem Licht. Daneben lenkt er den Blick immer wieder auf vergessene Meisterwerke wie das Violinkonzert von Joseph Joachim, für das er sich erfolgreich stark gemacht hat, und versucht, wirklich gehaltvolle neue Werke wie das von ihm uraufgeführte Violinkonzert von Jörg Widmann im Repertoire zu etablieren. Er pflegt ein ungewöhnlich breites Repertoire und gibt rund 100 Konzerte pro Jahr. Christian Tetzlaff war „Artist in Residence“ bei den Berliner Philharmonikern, hat eine mehrere Spielzeiten umfassende Konzertserie mit dem Orchester der New Yorker Met unter James Levine bestritten und gastiert regelmäßig u.a. bei den Wiener und den New Yorker Philharmonikern, dem Concertgebouworkest und den großen Londoner Orchestern. Dabei arbeitet er mit Dirigenten wie Andris Nelsons, Robin Ticciati und Vladimir Jurowski zusammen.
Was den 1966 in Hamburg geborenen und inzwischen mit seiner Familie in Berlin lebenden Musiker so einzigartig macht, sind – neben seinem großen geigerischen Können – vor allem drei Dinge: Er nimmt den Notentext wörtlich, er versteht Musik als Sprache, und er liest die großen Werke als Erzählungen, die existenzielle Einsichten spiegeln. Was so selbstverständlich klingt, ist im Konzertalltag ein ganz ungewöhnlicher Ansatz.
Wenn Christian Tetzlaff den Notentext so tief wie möglich zu erfüllen versucht – ohne Rücksicht auf die „Aufführungstradition“ und ohne sich die oft üblichen geigentechnischen Erleichterungen zu gönnen –, dann zeigen sich die altbekannten großen Werke oft in neuer Klarheit und Schärfe. Als Geiger versucht Tetzlaff hinter dem Werk zu verschwinden – und das macht seine Interpretationen paradoxerweise sehr individuell.
Zum zweiten „spricht“ Christian Tetzlaff mit seiner Geige, sein Spiel umfasst, wie die menschliche Sprache, eine große Bandbreite an Ausdrucksmöglichkeiten und ist nicht allein auf Wohlklang und virtuosen Glanz ausgerichtet. Vor allem aber versteht er die Meisterwerke der Musikgeschichte als Geschichten, die von zentralen Erfahrungen handeln. In ihrer Musik haben die großen Komponisten intensivste Gefühle, höchstes Glück und tiefte Krisen, verarbeitet, und so begibt sich auch Christian Tetzlaff als Musiker in die Grenzbereiche der Gefühle – und der musikalischen Gestaltung. In vielen Stücken geht es um nichts Geringeres als um Leben und Tod. Das dem Publikum zu vermitteln, ist Christian Tetzlaffs Ziel.
Voraussetzung für diesen Ansatz sind Mut zum Risiko und spieltechnische Souveränität, Offenheit und eine große Wachheit fürs Leben. Bezeichnenderweise hat Christian Tetzlaff viele Jahre in Jugendorchestern gespielt, in Uwe-Martin Haiberg hatte er an der Musikhochschule Lübeck einen Lehrer, für den die musikalische Interpretation der Schlüssel zur Geigentechnik war – nicht umgekehrt. Bereits 1994 gründete Christian Tetzlaff sein eigenes Streichquartett, und bis heute liegt ihm die Kammermusik ebenso am Herzen wie seine Arbeit als Solist mit und ohne Orchester.
Das Tetzlaff Quartett wurde u.a. mit dem Diapason d’or ausgezeichnet, das Trio mit seiner Schwester Tanja Tetzlaff und dem Pianisten Lars Vogt für den Grammy nominiert. Aber auch für seine solistischen CD-Aufnahmen hat Christian Tetzlaff zahlreiche CD-Preise erhalten. Im September 2017 erschien eine neue Solo-Einspielung der Sonaten und Partiten von Bach.
Christian Tetzlaff spielt eine Geige des deutschen Geigenbauers Peter Greiner und unterrichtet regelmäßig an der Kronberg Academy.
In der Saison 2017/18 ist Christian Tetzlaff auf vier Kontinenten zu erleben, u.a. mit dem Pittsburgh Symphony Orchestra, beim NHK Symphony Orchestra Tokyo, Israel Philharmonic, London Symphony und London Philharmonic Orchestra, dem Czech Philharmonic und dem Tonhalle-Orchester Zürich unter Dirigenten wie Zubin Mehta, Sir Simon Rattle, Paavo Järvi, Manfred Honeck, Robin Ticciati und Vladimir Jurowsky. Auch mit dem Tetzlaff Quartett, im Trio mit Tanja Tetzlaff und Lars Vogt oder bei Soloabenden gastiert er in New York, London, der Elbphilharmonie Hamburg und dem Pierre Boulez Saal in Berlin.
Booklet für Bartók: Violin Concertos Nos. 1 & 2