Rihm: Symphonie “Nähe fern” Luzerner SO & James Gaffigan

Cover Rihm: Symphonie “Nähe fern”

Album Info

Album Veröffentlichung:
2013

HRA-Veröffentlichung:
25.07.2013

Label: harmonia mundi

Genre: Classical

Subgenre: Orchestral

Interpret: Luzerner SO & James Gaffigan, Hans Christoph Begemann

Komponist: Wolfgang Rihm (1952)

Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)

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Formate & Preise

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FLAC 96 $ 13,20
  • 1 Symphonie Nähe fern I 12:13
  • 2 Symphonie Dämmrung senkte sich von oben 03:48
  • 3 Symphonie Nähe fern II 10:53
  • 4 Symphonie Nähe fern III 10:25
  • 5 Symphonie Nähe fern IV 10:12
  • Total Runtime 47:31

Info zu Rihm: Symphonie “Nähe fern”

Das Luzerner Sinfonieorchester und sein Chef, James Gaffigan, gehen auf Spurensuche mit Wolfgang Rihm. Die neueste Produktion ist dessen Symphonie „Nähe fern“. Da sucht Rihm seine Verbindung zu den 4 Sinfonien von Johannes Brahms. Und die Luzerner suchen mit. Und mit David Philip Heftis Klangbogen. Musik für Orchester spinnen die Luzerner Klangflächen aus einem einzigen Klangfaden

'Hört man diese neuen Orchesterstücke von Wolfgang Rihm zunächst unbefangen und ohne Hintergrundinformationen, vielleicht sogar ohne Kenntnis des Komponisten, so scheinen sie sich einer Einordnung zu entziehen. Es klingt: irgendwie vertraut, spätromantisch im Tonfall, aber trotzdem eindeutig moderner Machart. Es gibt viele Ansätze zu großer Melodiebildung und Geste, die jedoch immer wieder (ab-)gebrochen werden.

Des Rätsels Lösung ist so einfach wie vielschichtig: Wolfgang Rihm bekam vom Luzerner Sinfonieorchester und dem Lucerne Festival den Auftrag, zu jeder der vier Symphonien von Johannes Brahms ein etwa zehnminütiges Gegenstück zu schreiben. Die schlicht 'Nähe fern' 1 bis 4 titulierten Werke wurden schließlich zu einem eigenständigen Zyklus, einer Symphonie, zusammengestellt, und als solche im August 2012 uraufgeführt. Rihm setzt sich hier mit seinen eigenen Wurzeln auseinander, knüpft doch sein Musikverständnis direkt an die Zeit der Orchesterklänge im Umbruch zur Moderne an. Tatsächlich ist er mit der Musik von Brahms so vertraut, dass er diese Stücke schreiben kann, ohne erst lange, intensive Studien zu betreiben. Einziges Hilfsmittel war ihm die Partitur der jeweiligen Brahms-Symphonie. Wortwörtliches ist aber gar nicht so häufig, wie man zunächst denken könnte: Rihm kultiviert das sinngemäße Zitieren. Brahms erscheint in vielerlei Anklängen, nicht nur melodisch, sondern in musikalischen Gesten, Harmonien und auch kompositionshandwerklichen Ansätzen - bei Brahms wie Rihm ist in einem reichen Stimmengeflecht alles mit allem verwoben.

Rihm lässt dem Brahms in sich freien Lauf, und doch gibt er das alles in seiner eigenen Sprache wieder. Und es gelingt ihm, den speziellen Charakter der jeweiligen Bezugs-Symphonie einzufangen und zu spiegeln. Beethoven komponierte zu Beginn seiner 9. Symphonie den musikalischen Urgrund, das tastend Unbestimmte, aus dem heraus sich dann die Musik konstituiert – bei Rihms Brahms-Stücken wird dieses Element tragend: das musikalische (Brahms-)Material ist förmlich im Werden begriffen. Bei allen Unterschieden haben diese vier Stücke daher strukturelle Ähnlichkeiten. Rihm scheint sich der dramaturgischen Problematik bei der Zusammenstellung zu einer eigenständigen Symphonie bewusst gewesen zu sein, denn zwischen den beiden ersten Sätzen platziert er noch die Orchestrierung seines Goethe-Liedes 'Dämmrung senkte sich von oben' (das Brahms ebenfalls vertonte), aus dem auch der Titel stammt: Nähe fern. Diese ferne Nähe vollzieht sich dann als dynamischer Prozess, als Entfernung, im letzten Satz. Die Brahms'sche Tonsprache stellt hier nur mehr den Ausgangspunkt dar, Rihm lässt das spätromantische Idiom immer weiter hinter sich, um schließlich mit lontano-Klängen in der kompositorischen Gegenwart zu landen.

Mittler zwischen Tradition und Moderne: Und wie Brahms ist auch Wolfgang Rihm ein Mittler zwischen Tradition und Moderne - nicht zuletzt daher kommt auch, gerade für Neue Musik wertvoll, die gute Erschließbarkeit, der unmittelbare Zugang. Rihms grandiose Musikalität, die souveräne Orchesterbehandlung, seine wundervollen Wendungen, immer sinnlich und durchdacht zugleich, das ist große Musik, und, nicht zuletzt, ganz hervorragend gespielt und aufgenommen. Das Luzerner Sinfonieorchester unter seinem Chefdirigenten, dem New Yorker James Gaffigan, und Bariton Hans Christoph Begemann haben ganze Arbeit geleistet und lassen damit nicht nur die Stücke, sondern die CD als solche zum Erlebnis werden.' (Detlef Krenge, BR-Klassik)

Hans Christoph Begemann, Baritone
Luzerner Sinfonieorchester
James Gaffigan, Dirigent

Keine Biografie vorhanden.

Booklet für Rihm: Symphonie “Nähe fern”

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