Imaginarium Kathrin Pechlof
Album Info
Album Veröffentlichung:
2013
HRA-Veröffentlichung:
19.08.2013
Das Album enthält Albumcover
- 1 Gestalten 03:47
- 2 Imaginarium 06:34
- 3 Von Stille umwoben 03:01
- 4 Mikrosuite 03:52
- 5 Fernen wie sie vielleicht nur Vögel kennen 02:06
- 6 Kyrie 07:14
- 7 Triptychon 03:16
- 8 Das alte Ägypten 03:27
- 9 Teetotum 03:07
- 10 Les Cloches 04:28
Info zu Imaginarium
Klangraum für die Phantasie. Die Musik der Harfenistin Kathrin Pechlof führt in ganz eigene Klangwelten. In ihrer Musik kommt die Harfe auf ganz eigene Art zu sich selbst. Harfentöne erklingen, harsch, trocken, schön, wie feine klingende Säulen, helle Saxophontöne und ein hochelastischer Bass schmiegen sich um sie herum. Mit enormem Fingerspitzengefühl und ganz wachen Ohren füreinander spielen die drei Musiker dieses spannend-ungewöhnliche Repertoire. Es entsteht Musik, die etwas von der Feinheit und Disziplin kunstvoller Lyrik hat: Möglichst wenige Töne erzeugen möglichst viele Stoff für die Phantasie.
In den seltensten Fällen kann man von einer Musik sagen, man habe etwas Vergleichbares noch nie gehört. Im Falle der vorliegenden Aufnahme aber trifft dieser Satz sehr wahrscheinlich für viele Hörer zu. Diese Musik hat eine völlig eigene Schönheit. Sie zu entdecken: ein spannendes, leises Abenteuer. Und das liegt schon an der Instrumenten-Besetzung. Harfe, Altsaxophon und Bass: völlig unalltäglich. Aber sie stellt sich hier als völlig organisch heraus. Und führt zu einer Musik, die mit leisen, sparsamen Tönen Räume erschließt – so, als dringe Licht durch eine langsam sich öffnende Tür ein und leuchte nach und nach immer mehr in einem Raum aus. Es sind klare, in jedem Detail bewusst gestaltete Räume, die sich in jedem neu eingenommenen Blickwinkel fein verändern. Solche Abenteuer bietet die Musik dieses Trios um Harfenistin Kathrin Pechlof. Eines gleich vorweg: Harfenmusik mit perlenden Läufen und betörend süßen Arpeggien ist hier nicht zu hören. Man kann die Harfe hier ganz neu erfahren. Und dies, gerade weil das Instrument der Bandleaderin hier nicht die Hauptrolle spielen will, sondern mit den anderen beiden eine Einheit bildet. Saxophonist Christian Weidner und Bassist Robert Landfermann sind die musikalischen Partner der Harfenistin in Imaginarium, dieser ersten Pirouet-CD Kathrin Pechlofs. Und schon der Titel verrät: Die Räume, um die es hier geht, öffnen sich besonders der Imagination: der Phantasie der Zuhörer.
Kathrin Pechlof wurde in München geboren und studierte Harfe, ebenfalls in München, am Richard-Strauss-Konservatorium, sowie später Jazzkomposition in Köln. Nach ihrem Harfenstudium gab sie Konzerte als Solistin, spielte in renommierten Kammermusikensembles und Orchestern. Daneben wandte sie sich allmählich dem Jazz zu, in avantgardistischen Ensembles wie dem Wanja Slavin Sextett und dem Cosmic Groove Orchestra, mittlerweile auch mit inter- national so erfolgreichen Gruppen wie dem Andromeda Mega Express Orchestra. Es ist also ein völlig logischer Schritt, dass die Musikerin jetzt mit einem eigenen Ensemble in Erscheinung tritt, das eine zeitgenössische Jazz- Kammermusik mit vielen improvisatorischen Freiräumen spielt.
Die beiden Partner sind dafür ideal. Saxophonist Christian Weidner hat sich in den letzten Jahren etwa mit den Pirouet-CDs The Inward Song und Dream Boogie als Autor und Interpret einer Musik voller tiefgründiger Schönheiten profiliert. Bassist Robert Landfermann gehört zurzeit zu den gefragtesten Jazzbassisten in Deutschland, bei Pirouet unter anderem in verschiedenen Aufnahmen des Pianisten Pablo Held (zuletzt Trio live) zu hören – in denen Landfermann sich als ungemein flexibler Improvisator erwiesen hat, der sich mit hoher Souveränität auf neue Klänge und unterschiedliche Improvisations-Herausforderungen einstellt. Diese beiden Musiker haben zum einen den weiten Horizont, den die hier zu hörende Musik verlangt, und zum anderen das Ohr für die ganz zarten Zwischentöne.
Damit entsteht eine Musik, in der, Kathrin Pechlof, ein Aspekt sehr wichtig ist: „In fast allen Improvisationen agiert das Trio wie ein Metainstrument, es gibt selten einen expli- ziten Solisten, es ist tatsächlich eine Art ‚Einswerden‘. Das erfordert Vertrauen und Selbstverständnis und die Bereit- schaft, ganz dem Verlauf der Musik zu folgen. Zusammen mit so wunderbaren Musikern wie Christian und Robert geht das auf sehr einfache und schöne Weise, völlig offen und hingegeben.“
Und das spürt man. Oder besser: Man hört es in jedem Moment. Der Anteil der Improvisation ist in den Stücken – Kompositionen von Kathrin Pechlof und/oder Christian Weidner und die Adaption eines Lieds von Claude Debussy – allerdings unterschiedlich groß. Die beiden Extreme sind das Stück Teetotum, bei dem nur wenige Takte notiert sind – eine Zeile, die sich immer im Kreis dreht –, und Les cloches, ein Lied für Singstimme und Klavier von Debussy, das hier auf die drei Instrumente übertragen wird und dessen Vorbild ausnotiert ist. Doch notierte Elemente und Improvisation verschmelzen in diesen Stücken so selbstverständlich miteinander, dass beim Hören die Frage danach egal wird. Spannend allerdings ist die atmosphärische Kraft, die die Klänge entfalten. Und die Umsetzung von Inhalten.
Bei den Stücken dieser CD sind die Titel, die sie tragen, keine Zufallsprodukte, sondern haben ganz eng mit dem zu tun, was die Stücke transportieren sollen – also mit der musikalischen Idee dahinter. Bei Teetotum, in dem eine kurze Melodie in der Mitte des musikalsichen Geschehens kreiselt, erklärt sich das besonders einfach: Ein Teetotum ist ein Glücksspiel-Kreisel, der, wenn er fällt, entweder „Nimm!“ oder „Gib!“ zeigt. Die Spieler folgen dem Ergebnis, sie nehmen und geben. Les cloches (Die Glocken) erklingt in diesem Trio viel langsamer als in vielen klassischen Interpretationen des Kunstlieds: Töne wie in Zeitlupe. Das passt sehr zu dem Gedicht, auf dem das Lied basiert. Dort ist, so Kathrin Pechlof, „der Klang der Glocken ein Ruf nach Besinnung, Innehalten und Erinnern“: Genau das setzt ihre faszinierende Interpretation um.
Kathrin Pechlof, Harfe
Christian Weidner, Alto Saxophone
Robert Landfermann, Bass
Kathrin Pechlof
wurde in München geboren und studierte Harfe, ebenfalls in München, am Richard-Strauss-Konservatorium, sowie später Jazzkomposition in Köln. Nach ihrem Harfenstudium gab sie Konzerte als Solistin, spielte in renommierten Kammermusikensembles und Orchestern. Daneben wandte sie sich allmählich dem Jazz zu, in avantgardistischen Ensembles wie dem Wanja Slavin Sextett und dem Cosmic Groove Orchestra, mittlerweile auch mit inter- national so erfolgreichen Gruppen wie dem Andromeda Mega Express Orchestra. Es ist also ein völlig logischer Schritt, dass die Musikerin jetzt mit einem eigenen Ensemble in Erscheinung tritt, das eine zeitgenössische Jazz- Kammermusik mit vielen improvisatorischen Freiräumen spielt.
Die beiden Partner sind dafür ideal. Saxophonist Christian Weidner hat sich in den letzten Jahren etwa mit den Pirouet-CDs The Inward Song und Dream Boogie als Autor und Interpret einer Musik voller tiefgründiger Schönheiten profiliert. Bassist Robert Landfermann gehört zurzeit zu den gefragtesten Jazzbassisten in Deutschland, bei Pirouet unter anderem in verschiedenen Aufnahmen des Pianisten Pablo Held (zuletzt Trio live) zu hören – in denen Landfermann sich als ungemein flexibler Improvisator erwiesen hat, der sich mit hoher Souveränität auf neue Klänge und unterschiedliche Improvisations-Herausforde- rungen einstellt. Diese beiden Musiker haben zum einen den weiten Horizont, den die hier zu hörende Musik verlangt, und zum anderen das Ohr für die ganz zarten Zwischentöne.
Dieses Album enthält kein Booklet