Beauty In Simplicity Kai Schumacher

Album Info

Album Veröffentlichung:
2017

HRA-Veröffentlichung:
01.09.2017

Label: Neue Meister

Genre: Classical

Subgenre: Minimalism

Interpret: Kai Schumacher

Komponist: Kai Schumacher (1979)

Das Album enthält Albumcover

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Formate & Preise

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FLAC 88.2 $ 13,20
  • Gernot Bronsert, Sascha Ring, Sebastian Szary:
  • 1A New Error06:49
  • Wim Mertens:
  • 2Struggle for Pleasure05:26
  • Steve Reich:
  • 3Electric Counterpoint (1st Movement)06:52
  • 4Electric Counterpoint (2nd Movement)03:21
  • 5Electric Counterpoint (3rd Movement)04:31
  • Brian Eno:
  • 6Music for Airports 1/210:21
  • Erik Satie:
  • 7Gnossienne No. 303:13
  • Johannes Dybkjaer Andersson, Rebekka Maria Andersson:
  • 8The Hug07:09
  • Peter-Michael Hamel:
  • 9Let It Play (Part1)07:15
  • 10Let It Play (Pt. 2)05:28
  • Gernot Bronsert, Sascha Ring, Sebastian Szary, Simon Brambell:
  • 11The Fool03:56
  • Total Runtime01:04:21

Info zu Beauty In Simplicity

Neue Musik bedeutete in den 1950er Jahren vor allem eines: höchste Komplexität und maximale Entfremdung vom Publikum. Das änderte sich Ende der 1960er Jahre radikal, als eine Gruppe Beatniks die musikalischen Ordnungen der Avantgarde komplett umkrempelte und für einen der letzten großen Umbrüche in der E-Musik des 20.Jahrhunderts sorgte.

Komponisten wie Steve Reich befreiten die klassische Musik von den Dogmen des Serialismus und schufen eine neue Klangästhetik mit psychedelischer Sogwirkung, die von den Rhythmen des indonesischen Gamelan, der Coolness des Freejazz und der Energie der Rockmusik geprägt war. Der übermäßigen Intellektualisierung der europäischen Neuen Musik setzen sie eine neue Art der Performance-Kultur entgegen: Die Lofts und Clubs der New Yorker Kunstszene wurden zu den Hotspots der Avantgarde und ließen Darmstadt und Donaueschingen plötzlich wie verstaubte Elfenbeintürme aus einer längst vergangenen Zeit erscheinen.

Die Minimal Music der 1960er Jahre setzte dabei auf eine neue Einfachheit der musikalischen Struktur, repetitive Elemente, tonale Harmonik und kompromisslose Reduktion des musikalischen Materials – die Idee der „Patterns“ war geboren, ohne die Genres wie Ambient, Techno oder Post-Rock undenkbar gewesen wären. Eine Ironie des Schicksals, dass eine Form der klassischen Musik, die vor wenigen Jahrzehnten noch für die letzten großen Aufführungsskandale des 20.Jahrhunderts verantwortlich war, bis heute Einfluss auf die Mainstream-Kultur nimmt wie keine andere vor ihr.

Ausgehend von Steve Reichs Meisterwerk "Electric Counterpoint" in einem Neuarrangement für Klavier und pre-recorded pianos wirft Kai Schumacher auf seinem Album Beauty in Simplicity einen musikalischen Blick auf klassische Vorläufer und popkulturelle Nachfolger der Minimal Music. So werden Erik Saties fragile Klangflächen zum Wegbereiter der Ambient Music eines Brian Eno oder P.M. Hamels psychedelische Klavierwerke zur Inspiration für Klavier-Transkriptionen von Moderat.

Anstelle von digitaler Klangerzeugung setzt Kai Schumacher dabei ganz auf den Konzertflügel als vollanalogen Synthesizer und kreiert auf dem wohl klassischsten aller Instrumente durch Präparationen und sound processing scheinbar elektronische Klangwelten zwischen Drum-Machine und Wall of Sound.

Kai Schumacher, Klavier & Elektronik




Kai Schumacher
nutzt seine klassische Ausbildung an der Folkwang-Hochschule Essen, die er 2009 mit dem Konzertexamen mit Auszeichnung abschloss, um das scheinbar Unvereinbare zu vereinen: Der „Punk-Pianist“ (BR-Klassik) verwischt in seinen Konzerten die Grenzen von klassischer Avantgarde und Popkultur, ohne dabei in ausgetretenen Crossover-Pfaden steckenzubleiben. Ein Schwerpunkt in Schumachers Solo-Repertoire liegt dabei auf der amerikanischen Klaviermusik des späten 20. und des 21.Jahrhunderts, neben diversen Uraufführungen und europäischen Erstaufführungen arbeitet er auch eng mit zahlreichen Komponisten der jüngeren Generation zusammen. Für sein CD-Debut wagte sich Kai Schumacher im Jahr 2009 an einen Meilenstein der modernen Klavierliteratur: „The people united will never be defeated“ von Frederic Rzewski, einem abendfüllenden Variationszyklus über das chilenische Revolutionslied „El pueblo unido jamas sera vencido“. Das Album wurde 2010 vom Magazin FonoForum als „pianistische Sensation“ gefeiert und als CD des Monats ausgezeichnet. Sein zweites Album „Transcriptions“ (2013) dagegen widmet sich den musikalischen Helden seiner Jugend, wie z.B. Rage against the machine, Nirvana oder Slayer. Der Konzertflügel wird in Schumachers pianistischen Remixen mal zum vier Quadratmeter großen Klangungeheuer, zum mechanischen Effektgerät oder präparierten Schlagzeug. Auf seinem aktuellen Album „Insomnia“ (VÖ Juni 2015) finden sich fünf Hymnen an die Nacht, geschrieben von fünf amerikanischen Komponisten in einem Zeitraum von fast hundert Jahren. Stilistisch auf den ersten Blick sehr unterschiedlich, bilden die Werke jedoch in ihrer Dramaturgie und aufgrund ihrer subtilen musikalischen Bezüge den perfekten Soundtrack zu einem psychedelischen Trip durch die Nacht. Kai Schumacher arbeitet außerdem als Produzent und konzertiert regelmäßig als Solist mit Orchestern. Konzertreisen führten ihn quer durch Europa, nach Israel, Palästina, Südkorea und die USA.

Dieses Album enthält kein Booklet

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