Roter Mohn Roger Matura
Album Info
Album Veröffentlichung:
2021
HRA-Veröffentlichung:
29.10.2021
Das Album enthält Albumcover
- 1 Roter Mohn 03:40
- 2 Jealous Guy 03:56
- 3 Night and Day 03:33
- 4 Get It On 04:01
- 5 Baby I Love You 03:05
- 6 Leise Flehen Meine Lieder 05:00
- 7 Somewhere over the Rainbow 02:56
- 8 The Wind Cries Mary 06:44
- 9 Stand by Me 03:53
- 10 Somewhere over the Rainbow (Piano Version) 02:09
Info zu Roter Mohn
Auf den Cover-Versionen von „Roter Mohn“ errichtet Roger Matura aus Elektronik, akustischen Instrumenten und seiner unverkennbaren Stimme eine eigenständige Welt.
Ein Stück des Modern-Folk-Magiers Bon Iver bildete die Inspiration für die Neuorientierung. Es folgte eine zwei Jahre lange Phase „haarzerraufender, nervenzersplitternder, hin und wieder völlig frustrierender Produktionsarbeit“.
Zu guter Letzt aber gab es ein Happy End: Diese radikalen Neubearbeitungen von Lennon, T. Rex und Franz Schubert wirken noch eigensinniger als so manche Matura-Originale.
Dass Roger Matura gleich drei Alben in einem Jahr veröffentlicht, gab es bereits vorher. Trotzdem war bei den Aufnahmen seiner aktuellen Albumtrilogie (fast) alles anders als sonst. Hatte er sich früher einem warmen Vintage-Sound verschrieben, schwebte Matura diesmal ein modernes, vielschichtiges Gewand vor. Den Anstoß dazu gab, wie er bekennt, die Musik eines geschätzten Kollegen: „Im Hintergrund eines Films lief das Stück „Holocene“ von Bon Iver“, erinnert er sich, „Eine tolle Stimme, ein ganz eigener Stil, dieser Klangteppich ... Ich musste herausfinden, wer das war und habe mir sofort das Album besorgt.“ In diese Richtung, so beschloss er, sollte es gehen.
Doch direkt nach der Euphorie setzte die Ernüchterung ein. Da Matura sich nicht von einem fremden Produzenten eine klangliche Schablone aufdrücken lassen wollte, musste er sich die für seine Vorstellungen notwendige Studiotechnik aneignen. Eine zwei Jahre lange Phase „haarzerraufender, nervenzersplitternder, hin und wieder völlig frustrierender Produktionsarbeit“ begann, deren Erfolg niemals gewiss war.
Ein Happy End gab es dann aber trotzdem: Alle drei neuen Alben entwickeln einen eigenständigen Sound, der zwar noch entfernt an die experimentellen Folk-Experimente Bon Ivers erinnert, aber aus den Versatzstücken von Elektronik, akustischen Instrumenten und Maturas unverkennbarer Stimme eine ganz eigenständige Welt errichtet.
Nirgendwo wird dies deutlicher als in den Cover-Versionen auf „Roter Mohn“. Hier nämlich erhält der Hörer tiefe Einblicke in die Gedanken und kreativen Prozesse des Künstlers. John Lennons „Jealous Guy“ wird zu einer Ambient-Ballade mit sanft pulsierenden Kalimbas, „Get it On“ von T. Rex zu einer psychedelischen Beschwörung aus Feedback und mehrschichtigen Vocals. Das Franz-Schubert-Lied „Leise flehen meine Lieder“ wiederum kommt im entrückten Trip-Hop-Kostüm mit knurrendem Analog-Bass daher.
Matura macht sich die Songs nicht nur zu eigen, sondern überführt sie vollständig in seinen bunten Kosmos. So wirken diese Interpretationen teilweise noch eigensinniger und persönlicher als so manche Matura-Originale.
Roger Matura, Gesang, Klavier, E-Piano, Gitarre, Keyboards, Schlagzeug & Sound Programmierung
Armin Dahm, Keyboards, E-Piano, Bass, Schlagzeug & Sound Programmierung
Roger Matura
Manche nennen ihn den „sanften Tom Waits“. Andere einen „Ruhrpott-Dylan“. Mit der Veröffentlichung von gleich drei Alben in einem Jahr beweist Roger Matura erneut, wie eindimensional solches Schubladendenken ist. Denn auf dem neuen Material präsentiert er sich rundum erneuert, so vielseitig wie nie und technologisch auf dem Stand der Zeit. Auf jeder der drei Produktionen („Roter Mohn“, „Take on the Giants“ und „Time on Earth“) zeigt Matura eine andere Seite seiner Persönlichkeit – als feinfühliger Komponist, genial querdenkender Cover-Künstler und ambitioniert-zeitgemäßer Songwriter.
Dieses Album enthält kein Booklet