Speed of Grace Jens Thomas

Cover Speed of Grace

Album Info

Album Veröffentlichung:
2012

HRA-Veröffentlichung:
03.05.2012

Label: ACT Music

Genre: Jazz

Subgenre: Crossover Jazz

Interpret: Jens Thomas

Komponist: AC/DC

Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)

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Formate & Preise

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FLAC 88.2 $ 13,50
ALAC 88.2 $ 15,80
  • 1 Highway To Hell 05:49
  • 2 Live Wire 05:12
  • 3 TNT 04:19
  • 4 Long Way 03:55
  • 5 The Jack 05:17
  • 6 Night Prowler 04:00
  • 7 Hells Bells 02:51
  • 8 Connected 03:58
  • 9 If You Want Blood 05:31
  • 10 Rock N Roll Singer 02:04
  • 11 Keep It Down 04:40
  • 12 Touch Too Much 02:53
  • 13 You Shook Me 01:54
  • Total Runtime 52:23

Info zu Speed of Grace

Eine Hommage an die Musik von AC/DC - nicht laut und rockig, sondern balladesk und intim. Aus Hardrock wird lyrische Kammermusik, werden total herunter gedimmte, impressionistische, bis auf das Grundgerüst völlig improvisierte Balladen.

Es ist das Comeback des Jahres: Der Pianist Jens Thomas stellt nach acht Jahren ein neues Album auf ACT vor, und dazu noch ein sehr ungewöhnliches: „Speed Of Grace“: eine Hommage an die Musik der australischen Hardrocker AC/DC - nicht laut und rockig, sondern balladesk und intim. Dass man den Namen Jens Thomas jungen Jazzfans erläutern muss, zeigt, wie kurzlebig auch der Jazzbetrieb sein kann. Denn vor gerade mal einem Jahrzehnt hat dieser Jens Thomas eine der steilsten Karrieren der deutschen Jazzgeschichte gemacht:

1970 geboren, wuchs Thomas mit Rock auf, bevor er den Jazz entdeckte und bei Dieter Glawischnig an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg studierte. Mit der bereits 1993 gegründeten Band Triocolor hatte er allerdings bestenfalls Achtungserfolge erreicht, bis seine erste Soloplatte „Endlich allein“ 1999 eine hymnische Kritik von Michael Naura erhielt – was wiederum das Interesse von ACT-Chef Siggi Loch weckte. Auf seinen Vorschlag hin interpretierte Thomas gemeinsam mit Paolo Fresu und Antonello Salis Kompositionen des großen Ennio Morricone – und das auf so verblüffend neue und unverwechselbare Weise, dass das im Januar 2000 erschienene Album „You Can´t Keep A Good Cowboy Down“ einschlug wie eine Bombe. Die Kritiker überschlugen sich. Fast noch erfolgreicher war ein anderthalb Jahre darauf das im Duo mit dem Saxophonisten Christof Lauer und Gästen eingespielte Album „Shadows In The Rain“ das sich mit Songs von Sting beschäftigte: Europaweit wurde es zum „Album des Jahres“ gekürt - vom Französischen Jazzman über das Britische Jazzwise bis zum Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik hierzulande. Nimmt man das immer noch umjubelte Duett Thomas/Lauer „Pure Joy“ von 2003 dazu, dann hat Jens Thomas in nur etwas über drei Jahren „als einziger deutscher Jazzmusiker mehr Preise und Auszeichnungen bekommen als Albert Mangelsdorff“, wie erst unlängst Ulrich Olshausen in der FAZ feststellte.

Doch Jens Thomas, der all diese Erfolge ja gerade wegen der kompromisslosen Suche nach neuen Wegen, nach der sich immer wieder wandelnden eigenen Sicht feiern konnte, machte sich nichts aus Äußerlichkeiten. Musikalisch stand ihm der Sinn nach etwas anderem, und so kam ihm das Theater-Angebot gerade recht, die „Othello“-Inszenierung von Luk Perceval an den Münchner Kammerspielen improvisierend am Flügel zu begleiten. Hier passierte etwas, das „alles änderte“, wie Thomas heute sagt: Er entdeckte seine Stimme. „Ich habe schon immer, wie viele Pianisten, innerlich mitgesungen. Durch die emotionale Wucht der Theaterarbeit drang plötzlich meine Stimme wie von selbst ans Tageslicht und ich wusste, dass ich mich diesem Ausdrucksmittel auf Dauer nicht würde verschließen können. So wurde mir das Singen zu einer Herzensangelegenheit und entsprach auch meiner Sehnsucht nach immer weniger, aber ganz intensiven, tief empfundenen Tönen.' Völlig autodidaktisch entwickelte Thomas einen eigenen Gesangsstil, in dem sich Falsett- und Obertongesang mit kräftigem Rockbass mischt, verfeinert bei einigen Theaterinszenierungen und auf dem Projektalbum „Goethe! Gesang der Geister“.

So ist „Speed Of Grace“ nun streng genommen eine Trio-Platte: Klavier, Gesang und, auf einigen Stücken, Trompete. Schon von Anfang an schwebte Thomas für einige seiner AC/DC-Versionen eine Bläser-Begleitung vor. Produzent Siggi Loch musste ihn deshalb nicht lange überreden, den wundervollen, nordisch-lyrischen Finnen Verneri Pohjola mit ins Boot zu holen. „Wir lernten uns kennen und spielten eine halbe Stunde zusammen, bis ich unterbrach und sagte: ,Lass uns gleich ins Studio gehen‘. Er kann mit einem einzigen Ton eine Welt entstehen und seine Trompete vollkommen mit meiner Stimme verschmelzen lassen. Ihm fällt immer das Richtige ein.'

Das Richtige ist auch Jens Thomas für die bestimmt nicht ungefährliche Begegnung mit AC/DC eingefallen: Er bürstet die Songs vollkommen gegen den Strich, aus Hardrock wird lyrische Kammermusik, werden total herunter gedimmte, impressionistische, bis auf das Grundgerüst völlig improvisierte Balladen. Thomas erklärt, wie er dazu kam: „Mein Bruder war der totale AC/DC-Fan, und ich habe das lange mitverfolgt. Dann habe ich das aus den Augen verloren, weil ich mit den neueren typischen Heavy-Metal-Sachen nichts mehr anfangen konnte. Bis ich vor drei Jahren auf einer Party ,It’s A Long Way To The Top‘ hörte. Diese Intensität und dieses fast Schamanische haben mich umgehauen. So kam die Idee, das zu machen – aber natürlich ganz anders. Es hat dann natürlich lange gedauert und vieler Experimente bedurft, bis ich mir die Songs zu eigen machen konnte.“

Was ihm am Ende unwiderlegbar gelang: Ein Kracher wie „Highway To Hell“ wird zur fast zerbrechlichen, traurigen Klage, auch die alten Rock 'n' Roll -Nummern wie „The Jack“ werden gewissermaßen vom Ballast befreit und erhalten eine völlig neue, minimalistische Form. Nicht zuletzt wird dadurch deutlich, dass die AC/DC-Texte unterschätzt werden: „Ich bin das angegangen wie Goethe-Texte, habe sie erst einmal auswendig gelernt und so nach und nach entdeckt, dass vielleicht mehr dahintersteckt, als Bon Scott selbst meinte. Zum Beispiel die Traurigkeit und die innere Leere der vom Rock 'n' Roll -Leben Überforderten.“ Jede Menge zu entdecken hat nun auch der Hörer bei „Speed Of Grace“. Willkommen zurück, Jens Thomas!

'Sollte es einen Preis für das spleenigste Album des Jahres geben, wäre er Jens Thomas vielleicht schon sicher. Der Jazzpianist, der gern in fremden Gewässer fischt, hat sich nun AC/DC zur Brust genommen. Doch das hätten nicht einmal die australischen Hardrocker registriert, würde Thomas nicht auch singen. Wobei aber auch melodisch kaum ein Stein auf dem anderen bleibt. Interessant ist das Projekt aber nicht nur als Kuriosum der Machart Bratwurst-trifft-Schokosauce. Denn es gelingt dem deutschen Eigenbrötler (teils mit Unterstützung des Trübsal blasenden Trompeters Verneri Pohjola), Power-Mucke der Sorte 'T.N.T.' in Kammermusik von melancholischer Beseeltheit umzuformen. Der 'Highway To Hell': dem Tonfall nach scheint er nun eher Schuberts 'Winterreise' zugehörig. Die wahren 'Hells Bells' sind im Kopf: nie haben sie so grausig leise geläutet.' (Christoph Irrgeher)

Jens Thomas, vocals, piano, rhodes, wurlitzer, harmonium, shaman drum
Verneri Pohjola, trumpet

Recorded at Hansa Tonstudios Berlin by Arne Schumann, February 28 & March 1, 2011.
Mixed and mastered at Mikrokosmos Studio by George Kaleve & Arne Schumann.
Produced by Siggi Loch & Jens Thomas

1970 geboren, wuchs Jens Thomas mit Rock auf, bevor er den Jazz entdeckte und bei Dieter Glawischnig an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg studierte. Mit der bereits 1993 gegründeten Band Triocolor hatte er allerdings bestenfalls Achtungserfolge erreicht, bis seine erste Soloplatte „Endlich allein“ 1999 eine hymnische Kritik von Michael Naura erhielt – was wiederum das Interesse von ACT-Chef Siggi Loch weckte. Auf seinen Vorschlag hin interpretierte Thomas gemeinsam mit Paolo Fresu und Antonello Salis Kompositionen des großen Ennio Morricone – und das auf so verblüffend neue und unverwechselbare Weise, dass das im Januar 2000 erschienene Album „You Can´t Keep A Good Cowboy Down“ einschlug wie eine Bombe. Die Kritiker überschlugen sich. Fast noch erfolgreicher war ein anderthalb Jahre darauf das im Duo mit dem Saxophonisten Christof Lauer und Gästen eingespielte Album „Shadows In The Rain“ das sich mit Songs von Sting beschäftigte: Europaweit wurde es zum „Album des Jahres“ gekürt - vom Französischen Jazzman über das Britische Jazzwise bis zum Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik hierzulande. Nimmt man das immer noch umjubelte Duett Thomas/Lauer „Pure Joy“ von 2003 dazu, dann hat Jens Thomas in nur etwas über drei Jahren „als einziger deutscher Jazzmusiker mehr Preise und Auszeichnungen bekommen als Albert Mangelsdorff“, wie erst unlängst Ulrich Olshausen in der FAZ feststellte.

Doch Jens Thomas, der all diese Erfolge ja gerade wegen der kompromisslosen Suche nach neuen Wegen, nach der sich immer wieder wandelnden eigenen Sicht feiern konnte, machte sich nichts aus Äußerlichkeiten. Musikalisch stand ihm der Sinn nach etwas anderem und er verließ ACT für ein Intermezzo beim Theater. Singend und improvisierend am Flügel begleitete er die „Othello“-Inszenierung von Luk Perceval an den Münchner Kammerspielen.

Nun, nach 8 Jahren, ist Jens Thomas wie zurück bei ACT mit einem außergewöhnlichen Comeback: „Speed Of Grace“ ist eine Hommage an die Musik der australischen Hardrocker AC/DC - nicht laut und rockig, sondern balladesk und intim. Er bürstet Songs wie „Highway To Hell“ oder „The Jack“ vollkommen gegen den Strich, aus Hardrock wird lyrische Kammermusik, werden total herunter gedimmte, impressionistische, bis auf das Grundgerüst völlig improvisierte Balladen. Jens Thomas überrascht zudem als außergewöhnlicher Sänger und auf sieben Stücken springt der nordisch-lyrische finnische Trompeter Verneri Pohjola auf Thomas etwas anderen Rock 'n' Roll-Train auf.

Booklet für Speed of Grace

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