Beautiful Criminals Dirk Darmstaedter

Album Info

Album Veröffentlichung:
2016

HRA-Veröffentlichung:
06.04.2016

Label: Beg Steal Borrow

Genre: Songwriter

Subgenre: Contemporary

Interpret: Dirk Darmstaedter

Das Album enthält Albumcover

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Formate & Preise

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FLAC 48 $ 13,50
  • 1 This Is Where I Leave You 04:28
  • 2 Pop Guitars 04:01
  • 3 Summer Camp Girls 04:32
  • 4 Five Years 04:22
  • 5 Sing the Newspaper 04:02
  • 6 Landscapes 04:53
  • 7 Beautiful Criminals 04:25
  • 8 Pages 03:51
  • 9 Honey 04:08
  • 10 Where the Wild Things Are 04:55
  • 11 Cal 03:50
  • 12 You Hold the Key 04:30
  • 13 Where Do We Go from Here? 04:21
  • Total Runtime 56:18

Info zu Beautiful Criminals

„Beautiful Criminals“ ist eine verspielte Pop-Platte mit einem Schuss Melancholie geworden. Sie erzählt von den heilenden Kräften der „Pop Guitars“ und den längst vergangenen Nächten mit den „Summer Camp Girls“. Es ist Dirk Darmstaedters zweites Album nach seinem Abschied von Tapete Records, das er, fast schon mit jugendlichem Elan, »bewusst poppig« produziert hat. »Es spielt mit so einer Teenager-Ästhetik... mit der heutige Teenager jedoch wahrscheinlich eher weniger anfangen können. Aber von meiner Warte aus gesehen funktioniert es«, schmunzelt der ehemalige Sänger der Jeremy Days. So entführt das Album in Tagträume, in denen man in die Welt eines ehrenvollen Gauners unter der Sonne von Monte Carlo abtaucht, einer von den „Beautiful Criminals“ wird. Vor zwei Jahren hatte sich Darmstaedter von seinem Label tapete records verabschiedet, das er 2002 mit gegründet und zu einem der erfolgreichsten deutschen Indie-Labels gemacht hatte. Ziel war es, sich wieder völlig auf die eigene Musik konzentrieren zu können. »Das ist einfach auch das Schönste was es für mich im Leben gibt: an Songs rumzuschrauben. Es ist die Erfüllung, das wirklich Wichtige«, schwärmt er von den Aufnahmen, die zum großen Teil in seinem Up In The Attic Studio, auf dem heimischen Dachboden, stattfanden. Das Grundgerüst der neuen Lieder kreirte er zusammen mit seinen langjährigen Wegbegleitern Lars Plogschties an den Drums und Ben Schadow am Bass. Dazu kommt dann Dirk Darmstaedter an Gitarren, Ukulelen, alten Analog-Synthesizern, aber auch am Mellotron. »Mir bringt Platten aufzunehmen unheimlich viel Spaß. Das Experimentieren mit Sounds, das Ausprobieren«, erzählt Darmstaedter: »Beim letzten Album ging es um einen Bandsound. Das ist dieses Mal völlig anders. Diese Platte hat den Sound, der entsteht, wenn ich bei mir zuhause lange genug Zeit habe, Dinge auszuprobieren.« Darmstaedter genießt die neue Freiheit als genuiner ´Jäger des großen Popsongs´ im Sinne Lee Hazlewoods oder Paddy McAloons von Prefab Sprout. »Man ordnet alles dem Song unter, immer auf der Suche nach den großen Emotionen und den großartigen Sounds, bis man in einem Phil-Spector´schen Kosmos verschwindet, in dem vielleicht nur noch ich und Ben und Lars verstehen was zur Hölle ich eigentlich vor habe.« Dabei steht am Ende keine Erfolgsformel im Vordergrund, sondern der eigene Instinkt. »Das klingt natürlich nach einer Binsenweisheit«, rollt Darmstaedter mit den Augen: »alles lässt sich ja auf so kleine griffige Formeln wie ´Mach dein Ding´ reduzieren. Aber man muss auch erst mal da hinkommen und das so durchziehen; und auch etwas erlebt haben.« So wie zum Beispiel die Szene im Lied „Pop Guitars', die erzählt wie Darmstaedter in den Achtzigern „This Charming Man“ von The Smiths im Radio hörte und plötzlich wusste, wohin er gehörte. Dirk Darmstaedter Dirk Darmstaedter trat erstmals 1988 in das Rampenlicht der internationalen Musikszene als er mit seiner Band The Jeremy Days für eine kleine, aber (vor allem für eine deutsche Band) beeindruckende Serie an Hits sorgte, die auch 26 Jahre später noch gerne von Radiosendern in ganz Deutschland gespielt werden. Allen voran die Single „Brand New Toy“, die bis auf Platz 11 der Hitparade kletterte. Die Band löste sich 1996 nach fünf Alben auf. Ein Jahr später veröffentlichte Darmstaedter sein erstes Soloalbum bei Universal und schlidderte geradewegs in die erste große Krise der Plattenindustrie, aus der er sich selbst mit der Gründung von Tapete Records befreite. Tapete wurde schnell zu einem der angesagtesten Independent-Labels Deutschlands und der musikalischen Heimat von Acts wie Lloyd Cole, Bernd Begemann oder Niels Frevert. Darmstaedter selbst veröffentlichte unter eigenem Namen und als Bandprojekt Me and Cassity insgesamt elf Alben auf Tapete. 2014 verließ er das Label im Guten, um sich wieder voll auf seine eigene musikalische Karriere konzentrieren zu können. Die erste Platte „Before We Leave“ löste dann auch gleich euphorische Reaktionen aus. Das Musikmagazin Hifi Stars mutmaßte sogar: »...es ist das beste Album seiner Solokarriere, vielleicht sogar all seiner Veröffentlichungen seit seiner Zeit mit den Jeremy Days.« Und so darf man gespannt sein, was die „Beautiful Criminals“ als Beute mitbringen werden.


Dirk Darmstaedter
Es gab einmal eine Zeit in der deutschen Musik, wo der Begriff ‚Pop‘ kein Schimpfwort, sondern eine Bezeichnung für etwas war, das von hoher Qualität und besonderer Güte ist – Dirk Darmstaedter war zu dieser Zeit einer der führenden Protagonisten innerhalb dieser Ausgestaltung einer niveauvollen Pop-Idee. Der Begriff und seine Subtexte mögen sich seither – wir sprechen von einer Zeit, die zwei bis drei Jahrzehnte zurück liegt – radikal verändert haben; Dirk Darmstaedter nur insofern, als dass er als „Jäger des verlorenen Pop-Juwels“ bis heute nicht müde wird, nach ebendiesen Diamanten zu suchen und sie, hat er erst einmal einen gefunden, bis zur schillernden Perfektion zu schleifen. Dieser Schliff kann durchaus immer wieder anders ausfallen, gerät im einen Moment amerikanisch rootsy, in einem anderen kompakt bandorientiert oder, wie auf seinem nun erscheinenden neuen Soloalbum „Beautiful Criminals“, verspielt, lustvoll und in Nuancen sogar zaghaft experimentell. Mit jenem Soloalbum geht Dirk Darmstaedter im Mai auf Deutschland-Tournee.

„Ich war und bin ein großer Verfechter der Popmusik im Sinne von populär“, erzählte der 50-Jährige in einem Interview im vergangenen Jahr. „Wir wollten die nächsten Beatles sein, es ging uns immer darum, tolle Songs zu schreiben, die die Welt dann teilt.“ Das ist Dirk Darmstädter gleich zu Beginn seiner mittlerweile drei Jahrzehnte umfassenden Karriere gelungen, damals als Frontmann der Jeremy Days. An dem selbstbetitelten Debüt der 1986 in Hamburg gegründeten Formation gab es damals kein Vorbeikommen, und das nicht nur dank der selbst heute noch für jedes Radio unverzichtbaren Überhits wie „Brand New Toy“ oder „Are You Inventive?“. Als Darmstädter im vergangenen Jahr eine berührende Solo-Akustik-Show im Hamburger Plattenladen Michelle gab – ein Ort, an dem der leidenschaftliche Musikfan auch gern als Kunde gesichtet wird – erwähnte er selbstironisch, wie dankbar er diesen frühen Hits sei: „Dadurch, dass sie heute noch immer gespielt werden und mir damit Umsätze generieren, erlauben sie es mir, Musik zu den Bedingungen und mit der Perspektive zu machen, die ich mir wünsche.“

Bis 1995 veröffentlichten Jeremy Days fünf Alben, tourten durch ganz Europa, wurden selbst in England gefeiert für ihre beachtliche Selbstverständlichkeit, mit der sie die wärmsten, schönsten, aber gleichzeitig auch tiefschürfenden Songs aus der Hüfte schießen und mit dem gefühlvollen Mehltau bittersüßer Nachdenklichkeit überziehen. Dann war Schluss für Darmstaedters zwar nicht erste, aber erste relevante Band (seine allererste mit dem goldigen Namen Jay Bee and his Jupitors hatte er im Alter von zwölf Jahren gegründet, nachdem er nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Teaneck/New Jersey wieder mit seinen Eltern nach Hamburg zurückgekehrt war). Das Ende der Band bedeutete für Darmstaedter einen neuen Anfang, dieses Mal auch auf der anderen Seite der „Branche“: Gemeinsam mit Günther Buskies gründete er ‚Tapete Records‘, baute die kleine Firma zu einem der führenden deutschen Indielabels auf und veröffentlichte ausgezeichnete Alben von befreundeten Künstlern wie Niels Frevert, Bernd Begemann, Lloyd Cole, Erdmöbel und vielen anderen. Zudem veröffentlichte er seine eigene Musik, lange unter dem als loses Band-Konzept fungierenden Pseudonym Me and Cassity, ab 2005 auch unter seinem eigenen Namen.

Elf Alben später, die allesamt bei ‚Tapete‘ erschienen und Dirk Darmstaedters weitverzweigtes Know-how in Sachen Musik bewiesen indem sie die unterschiedlichsten Abzweigungen zwischen Country und Blues bis hin zu leichtem Sommerpop nahmen, erfolgte eine weitere Zäsur: „Im Guten“ trennte er sich von ‚Tapete‘, um sich wieder ganz auf die Musik zu konzentrieren, die er seit vielen Jahren vorzugsweise in seinem eigenen ‚Up In The Attic‘-Studio auf dem heimischen Dachboden aufnimmt. Das erste Album nach seiner Zeit als Plattenfirmen-Inhaber erschien 2014 und hörte auf den Titel „Before We Leave“. Der Gedanke dahinter war, „wieder mal ein Band-Album zu machen“. Es entstand gemeinsam mit seinen langjährigen Wegbegleitern Lars Plogschties an den Drums und Ben Schadow am Bass und bewies, dass Dirk Darmstaedter zu einem Grandseigneur des großen Popsongs gereift ist. Das bescheinigte ihm selbst die ‚New York Times‘, die ihn als „one of Germany’s underground pop heroes” beschrieb.

Sein nun erscheinendes neues Album „Beautiful Criminals” ist von einem anderen Schlag als alles was davor war: Es ist verspielter geraten, arbeitet im Arrangement mit dem ganzen Erfahrungsschatz, den er über die Jahrzehnte anhäufte, bietet Ausflüge in Satz- und Chorgesänge, Ukulelen-Finesse und Mellotron-Klangexkursionen. Und doch ist es zu jedem Moment voll und ganz: Dirk Darmstaedter. „Man kommt nicht aus seiner Haut“, sagt er. „Meine musikalische Sozialisation ist so tief, dass nicht nur ich am Tisch sitze, sondern irgendwo ganz klein auch Burt Bacharach, die Beatles, Paul Weller – all diese Sachen haben mich so geformt.“ Es ist eben die Größe im Kleinen, im Besonderen, die Dirk Darmstaedter so auszeichnet. Und die jedes seiner Konzerte zu einem Ereignis macht, das berührt – sofern man dies zulassen kann.

Dieses Album enthält kein Booklet

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