Album Info
Album Veröffentlichung:
2020
HRA-Veröffentlichung:
09.10.2020
Label: Berlin Classics
Genre: Classical
Interpret: Silver Garburg Piano Duo & Wiener Symphoniker
Komponist: Johannes Brahms (1833-1897)
Das Album enthält Albumcover
- Johannes Brahms (1833 - 1897): Concerto for Piano Four Hands and String Orchestra in G Minor (After the Quartet, Op. 25):
- 1 Concerto for Piano Four Hands and String Orchestra in G Minor (After the Quartet, Op. 25): I. Allegro 13:08
- 2 Concerto for Piano Four Hands and String Orchestra in G Minor (After the Quartet, Op. 25): II. Allegro ma non troppo 07:49
- 3 Concerto for Piano Four Hands and String Orchestra in G Minor (After the Quartet, Op. 25): III. Andante con moto 10:28
- 4 Concerto for Piano Four Hands and String Orchestra in G Minor (After the Quartet, Op. 25): IV. Rondo alla Zingarese: Presto 08:48
- Variations on a Theme by Joseph Haydn, Op. 56b:
- 5 Variations on a Theme by Joseph Haydn, Op. 56b: Thema. Chorale St. Antoni: Andante 02:15
- 6 Variations on a Theme by Joseph Haydn, Op. 56b: Variation I. Andante con moto 01:14
- 7 Variations on a Theme by Joseph Haydn, Op. 56b: Variation II. Vivace 01:02
- 8 Variations on a Theme by Joseph Haydn, Op. 56b: Variation III. Con moto 02:03
- 9 Variations on a Theme by Joseph Haydn, Op. 56b: Variation IV. Andante 02:07
- 10 Variations on a Theme by Joseph Haydn, Op. 56b: Variation V. Poco presto 00:54
- 11 Variations on a Theme by Joseph Haydn, Op. 56b: Variation Vi. Vivace 01:16
- 12 Variations on a Theme by Joseph Haydn, Op. 56b: Variation VII. Grazioso 02:54
- 13 Variations on a Theme by Joseph Haydn, Op. 56b: Variation VIII. Poco Presto 00:56
- 14 Variations on a Theme by Joseph Haydn, Op. 56b: Finale. Andante 03:52
Info zu Brahms
Brahms unerhört: Musik von Johannes Brahms für vier Hände wäre an einem Klavierabend des renommierten Klavierduos Silver Garburg nichts Besonderes – aber ein Konzert für Klavier zu vier Händen mit Orchester? Der vielseitige österreichische Komponist und Arrangeur Richard Dünser hat Brahms Klavierquartett, op. 25 neu arrangiert und das entstandene Werk seinen langjährigen Freunden Sivan Silver und Gil Garburg gewidmet. Ein ganz besonderes Musikstück mit spannender Geschichte.
Zwar gibt es von dem Klavierquartett, op. 25 bereits eine Version für Orchester von Arnold Schönberg und eine vierhändige Version von Johannes Brahms selbst, aber nicht als Konzert für Klavier zu vier Händen. Daher war es für den Arrangeur Richard Dünser etwas Besonderes, das Werk in einer völlig neuen und außergewöhnlichen Besetzung zu bearbeiten und beide Varianten als Vorlage zu verwenden. „Das Ganze hat also überhaupt nichts mit einer wissenschaftlichen oder philologischen Arbeit zu tun, ich bin letztlich an das Original herangegangen, als ob es von mir selbst wäre und hatte den Mut, Dinge zu tun, die sich ein reiner Arrangeur niemals erlauben würde“, sagt Richard Dünser selbst über sein Stück. „Ein großer Glücksfall war bei dieser Erstaufnahme die Tatsache, dass ich anwesend sein konnte und mich mit dem Silver Garburg Piano Duo und den Wiener Symphonikern, die alle in idealer Weise sowohl mit der Musik der Klassik/Romantik als auch mit meiner Musik vertraut sind, austauschen und solcherart meine Vorstellungen und Ideen in die Aufnahme einbringen konnte.“
Auch für Sivan Silver und Gil Garburg war es etwas Aufregendes, die neue Bearbeitung einspielen zu dürfen. Die Interpretation eines neuen Werkes ist für sie stets ein wundersamer, kreativer Prozess: „Wir haben großen Respekt vor dem Komponisten und dem musikalischen Text. Daraus ergibt sich, erst recht bei einem neuen Stück, eine große Verantwortung. Wir als Interpreten verstehen es als eine unserer Hauptaufgaben, den Zuhörer zu berühren und ihn auf der musikalischen Reise zu begleiten. Das Versprechen eines neu gehörten Werkes und die Neugierde, die es hervorruft, erregt und involviert die Interpreten ebenso wie das Publikum. Dadurch bleibt das Musikerlebnis lebendig und stets relevant.“ Dabei kam es nicht zufälliger Weise zu diesem Stück. Sivan Silver und Gil Garburg forschten aktiv nach einer Möglichkeit ein Konzert zu spielen, das für ihre Besetzung geeignet ist. Nach längerer Suche einigten sich Arrangeur und Klavierduo auf das Klavierquartett; es entstand die vorliegende Bearbeitung. In der Heimatstadt Brahms‘ wurde diese im Dezember 2018 eingespielt.: „Das Brahms-Konzert im Herzen von Wien aufzunehmen, im Wiener Konzerthaus, zusammen mit den Wiener Symphonikern unter der Leitung des aus Wien stammenden Dirigenten Florian Krumpöck, empfanden wir nicht nur als eine angemessene, natürliche Wahl, sondern auch als eine spannende Aufgabe und eine Verpflichtung auf die Tradition, die wir mit Freude erfüllt haben.“
Zusätzlich ist auf der CD außerdem ein „originales“ Werk von Brahms zu finden. Die „Haydn Variationen“ gehören zu den wichtigsten romantischen Werken für zwei Klaviere und zeigen, dass Brahms diese Art von Besetzung sehr schätzte. Als Vorlage diente das Bläserdivertimento B-Dur, bei dem es sich interessanter Weise gar nicht um ein „originales“ Werk von Haydn handelt. Laut aktueller musikwissenschaftlicher Forschung ist das Thema des Werkes auf ein Wallfahrtslied zurückzuführen, das vor der Zeit Haydns entstanden sein muss. Doch das wusste Brahms damals noch nicht: Er schrieb ganze acht „Variationen über ein Thema von Joseph Haydn für zwei Pianoforte B-Dur op. 56b“.
Sivan Silver, Klavier
Gil Garburg, Klavier
Piano Duo Silver Garburg
In der hohen, oft unterschätzten Kunst des Duospiels auf ein oder zwei Flügeln setzen Sivan Silver und ihr Partner Gil Garburg neue Maßstäbe: Publikum und Kritiker feiern sie, hochkarätige Orchester, Festivals und Veranstalter laden sie immer wieder erneut als Gäste ein. Sie sind in der Carnegie Hall und im Lincoln Center, im Wiener Musikverein, im Sydney Opera House und in der Berliner Philharmonie aufgetreten, haben in rund 70 Ländern auf fünf Kontinenten konzertiert und spielen regelmäßig mit Orchestern wie dem Israel Philharmonic Orchestra, den Sankt Petersburger Philharmonikern, dem Melbourne Symphony Orchestra und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen.
2014 berief die Kunstuniversität Graz sie auf eine der wenigen Professuren für Klavierduo, die es überhaupt gibt. Zuvor unterrichteten Silver und Garburg an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, wo sie selbst als Schüler von Arie Vardi 2007 ihr Studium abschlossen.
Ihre Aufnahme von Mendelssohns Konzerten für Klavierduo und Orchester mit der Bayerischen Kammerphilharmonie unter Christopher Hogwood nannten der Bayerische Rundfunk "atemberaubend" und die Süddeutsche Zeitung "höchst spannend". Ihr letztes Album mit Stravinskys Balletten wurde u.a. als "grandioses Hörerlebnis" (Pizzicato, Supersonic Award) und "mitreißend" (Fono Forum, Empfehlung des Monats) beschrieben. Der Kritiker der Frankfurter Allgemeinen Zeitung schwärmte von der "lyrischen Empfindsamkeit und der hinreißenden technischen Meisterschaft" des Duos und davon, dass man "derart spontane Bravorufe" am Ende eines Konzerts nur selten erlebe. Ein Kollege des Independent formulierte als Fazit: "Was für ein wundersamer Abend!"
Ein wichtiges aktuelles Projekt der beiden mit ihrem Sohn in Berlin lebenden Israelis ist ein Brahms-Konzert auf Grundlage des g-Moll-Klavierquartetts. Der österreichische Komponist Richard Dünser, mit dem das Duo eng zusammenarbeitet, hat dieses Concerto exklusiv für die Beiden aus zwei Originalversionen für Klavier vierhändig und Streichorchester transkribiert. Dieses einzigartige Programm spielen sie derzeit nicht nur über zwanzigmal mit Orchestern in Berlin, Wien, Jerusalem, Bratislava, Spokane, Klagenfurt, Tel Aviv und Bremen, sondern veröffentlichen es demnächst als Weltersteinspielung mit den Wiener Symphonikern bei Berlin Classics.
Nach 20 Jahren Duospiel sind Sivan Silver und Gil Garburg drauf und dran, sich in der ersten Liga der Musikwelt zu etablieren. "Es ist leicht, als Klavierduo mit Virtuosität Effekt zu machen. Aber das allein ist uns viel zu wenig. Wir wollen die Zuhörer mit unserer Musik im Herzen berühren."
Dieses Album enthält kein Booklet