Händel - Tailleferre Marie-Pierre Langlamet, Berliner Philharmoniker & Juanjo Mena
Album Info
Album Veröffentlichung:
2025
HRA-Veröffentlichung:
03.01.2025
Label: Berliner Philharmoniker Recordings
Genre: Classical
Subgenre: Concertos
Interpret: Marie-Pierre Langlamet, Berliner Philharmoniker & Juanjo Mena
Komponist: Georg Friedrich Händel (1685-1759), Germaine Tailleferre (1892-1983)
Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)
- George Friedrich Händel (1685 - 1759): Concerto for Harp, Strings and Basso continuo in B-Flat Major, HWV 294:
- 1 Händel: Concerto for Harp, Strings and Basso continuo in B-Flat Major, HWV 294: I. Andante allegro 05:48
- 2 Händel: Concerto for Harp, Strings and Basso continuo in B-Flat Major, HWV 294: II. Larghetto 04:15
- Germaine Tailleferre (1892 - 1983): Concertino for Harp and Orchestra:
- 3 Händel: Concerto for Harp, Strings and Basso continuo in B-Flat Major, HWV 294: III. Allegro moderato 02:29
- 4 Tailleferre: Concertino for Harp and Orchestra: I. Allegretto 07:20
- 5 Tailleferre: Concertino for Harp and Orchestra: II. Lento 03:15
- 6 Tailleferre: Concertino for Harp and Orchestra: III. Rondo 04:52
Info zu Händel - Tailleferre
Klangraffinesse und französischer Esprit prägen dieses Programm – etwa wenn Maurice Ravel in Daphnis et Chloé von der Liebe dieses Paars der Antike erzählt. Mit einer teils delikaten, teils archaisch-herben Tonsprache schildert er schüchternes Verlieben, erzwungene Trennung und glückliches Wiedersehen. Impressionistisch und virtuos gibt sich das Concertino von Germaine Tailleferre mit Soloharfenistin Marie-Pierre Langlamet. Dirigent Juanjo Mena eröffnet den Abend mit der Ouvertüre Ramuntcho von Gabriel Pierné.
Ohne die Erlaubnis ihres Vaters nahm die junge Germaine Tailleferre heimlich Unterricht in Klavier und Solfège am Pariser Konservatorium, wo man ihr Talent anerkannte und förderte. So wurde sie das einzige weibliche Mitglied der berüchtigten Groupe des Six, die sich um 1920 im Pariser Künstlerviertel Montmartre formierte. Ihr Concertino für Harfe und Orchester schrieb die Komponistin wenige Jahre später in Manhattan, wo sie in kurzer Ehe lebte. Das klassisch gestaltete Stück orientiert sich an den Konzerten Mozarts; gleichzeitig schrieb Tailleferre »Musik von einer solchen Frische – man könnte sagen, dass sie gut riecht« (Darius Milhaud). Marie-Pierre Langlamet – seit 1993 Mitglied der Berliner Philharmoniker – präsentiert den Solopart eines der heute beliebtesten Harfenkonzerte des 20. Jahrhunderts.
Auch als Juanjo Mena 2016 bei den Berliner Philharmonikern debütierte, gestaltete der für seine gestochen scharfen Lesarten bekannte Dirigent gemeinsam mit Marie-Pierre Langlamet ein Werk für Harfe und Orchester – eingebettet in ein Programm, das die wechselseitigen Einflüsse zwischen Spanien und Frankreich beleuchtete. Auch die Ouvertüre zu Beginn seines zweiten Programms thematisiert diese Verbindung: Der französische Komponist Gabriel Pierné vertonte im Bühnenwerk Ramuntcho Pierre Lotis gleichnamigen Roman, der als eine Liebeserklärung an das Baskenland gilt.
Ein »großes musikalisches Freskogemälde« wollte Maurice Ravel mit Daphnis et Chloé schaffen, »weniger auf Archaik bedacht als auf Treue zu dem Griechenland meiner Träume«. Die vom Komponisten als »ununterbrochene Tortur« erlebte Premiere des Balletts 1912 stand im Schatten einer am selben Abend stattfindenden Aufführung von Debussys skandalös-anrüchigem Prélude à l’après-midi d’un faune. Ravels von enormer Farbenpracht durchzogenes Schäferspiel erfuhr jedoch – zunächst in Form zweier Suiten – volle Rehabilitation. Und Igor Strawinsky bekannte, Daphnis et Chloé sei für ihn eines der »schönsten Produkte der gesamten französischen Musik«.
Berliner Philharmoniker
Juanjo Mena, Dirigent
Marie-Pierre Langlamet, Harfe
Rundfunkchor Berlin
Juanjo Mena
begann seine Dirigentenlaufbahn in seinem Heimatland Spanien als künstlerischer Leiter des Symphonieorchesters von Bilbao im Jahr 1999. Sein außergewöhnliches Talent wurde bald international bekannt, als er zum Ersten Gastdirigenten des Bergen Philharmonic Orchestra und zum Chefgastdirigenten des Orchestra del Teatro Carlo Felice in Genua ernannt wurde.
2011 wurde er Chefdirigent des BBC Philharmonic, das er sieben Spielzeiten lang leitete. Er führte das Orchester auf Tourneen durch Europa und Asien und dirigierte die jährlich im Fernsehen übertragenen Konzerte in der Royal Albert Hall im Rahmen der BBC Proms. Während seiner Amtszeit bei der BBC spielte er unter anderem "mitreißende" (The Guardian) Aufführungen der Bruckner-Sinfonien und einen Zyklus von Schubert-Sinfonien und setzte neue Maßstäbe für die Interpretation des spanischen und südamerikanischen Repertoires. Gegenwärtig ist er Chefdirigent des Cincinnati May Festival, des ältesten Chor-Festivals in Nordamerika, wo er den Wirkungsbereich der legendären Institution mit neuen Aufträgen und Engagement in der Gemeinde erweitert hat.
Als gefragter Gastdirigent hat Juanjo Mena die besten Ensembles Europas geleitet, darunter die Berliner Philharmoniker, das Orchester des Bayerischen Rundfunks, das Gewandhausorchester Leipzig, die Londoner Philharmoniker, das Osloer Philharmonische Orchester, die Rotterdamer Philharmoniker, das Dänische Nationale Symphonieorchester, das Schwedische Radiosymphonieorchester, das Orchestre National de France, das Orchestra Filarmonica della Scala, das Tonhalle Orchester Zürich, die Bamberger Symphoniker und die Dresdner Philharmonie. In seinem Heimatland Spanien tritt er regelmäßig mit allen großen Orchestern auf.
Nach seinem Nordamerika-Debüt mit dem Baltimore Symphony Orchestra im Jahr 2004 hat er die meisten der führenden Orchester des Kontinents dirigiert. Dazu gehören das Chicago Symphony, das Boston Symphony, das Cleveland Orchestra, das Philadelphia Orchestra, das New York Philharmonic, das Los Angeles Philharmonic, das Pittsburgh Symphony, das Minnesota Orchestra, das National Symphony, das Cincinnati Symphony, das Detroit Symphony, das Montreal Symphony und das Toronto Symphony Orchestras. In Asien ist er regelmäßig Gastdirigent des NHK Symphony Orchestra in Tokio.
Seine Opernarbeit umfasst Wagners Der fliegende Holländer, Richard Strauss' Salome, Elektra, Ariadne auf Naxos, Bartóks Herzog Blaubarts Burg und Schönbergs Erwartung sowie Produktionen von Tschaikowskys Eugen Onegin in Genua, Mozarts Die Hochzeit des Figaro in Lausanne und Beethovens Fidelio und Brittens Billy Budd in Bilbao.
Juanjo Menas neueste Aufnahme ist Bruckners Symphonie Nr. 6 mit dem BBC Philharmonic, die bei Chandos erschienen ist. The Classical Review lobte sie als "intensiv musikalisch", "beeindruckend" und mit einem spektakulären Klang. Zu Menas reichhaltiger Diskografie mit dem BBC Philharmonic bei Chandos gehören auch eine gefeierte Gabriel-Pierné-Veröffentlichung, die als Gramophone Editor's Choice ausgewählt wurde, Weber-Sinfonien, Ginasteras Orchesterwerke anlässlich des hundertsten Geburtstags des Komponisten und neue Referenzaufnahmen von weitgehend übersehenem spanischem Repertoire, darunter Orchesterstücke von Arriaga, Werke von Albéniz, Montsalvatge und Turina sowie drei CDs mit Werken von Manuel de Falla, darunter seine Oper La Vida Breve. Im Jahr 2012 nahm Juanjo Mena Messiaens Turangalîla-Sinfonie mit dem Bergen Philharmonic für das Label Hyperion auf, eine Aufnahme, von der es heißt, dass sie "die Bedingungen, unter denen vergangene/aktuelle/zukünftige Turangalîlas beurteilt werden müssen, völlig neu definiert" (Gramophone).
Juanjo Mena studierte Dirigieren bei Sergiu Celibidache, nachdem er seine musikalische Ausbildung am Königlichen Konservatorium von Madrid absolviert hatte, wo er von Carmelo Bernaola und Enrique García Asensio betreut wurde. Im Jahr 2016 wurde er mit dem spanischen Nationalen Musikpreis ausgezeichnet. Er lebt mit seiner Familie in seiner Heimat im Baskenland.
Marie-Pierre Langlamet
Noch »beeindruckender« als das kraftvolle Fortespiel, seien »die leisen Passagen, wenn Marie-Pierre Langlamet ihren 47 Saiten einen Gesang entlockt, der atmosphärisch so dicht ist, der so feine dynamische Schattierungen kennt, wie man sie diesem Zupfinstrument gar nicht zugetraut hätte«, so Der Tagesspiegel. Seit 1993 spielt die Musikerin als Soloharfenistin in den Reihen der Berliner Philharmoniker, wobei sie auch immer wieder als Solistin vor dem Orchester Platz nimmt.
Marie-Pierre Langlamet wurde 1967 in Grenoble geboren, studierte am Konservatorium in Nizza und nahm an Meisterkursen von Jacqueline Borot und Lily Laskine teil. Nach frühen Wettbewerbserfolgen u. a. beim »Louise Charpentier«-Wettbewerb Paris – sie gewann den 1. Preis –, trat Marie-Pierre Langlamet als 17-Jährige ihre erste Stelle als Soloharfenistin im Orchestre de l’Opéra de Nice an. Nach weiteren Studien am Curtis Institute of Music in Philadelphia wurde sie 1988 stellvertretende Soloharfenistin im Orchester der Metropolitan Opera New York.
1992 gewann Marie-Pierre Langlamet mit dem 1. Preis des Internationalen Harfenwettbewerbs in Israel einen der bedeutendsten Wettbewerbe ihres Fachs weltweit. Ein Jahr später wurde sie Mitglied der Berliner Philharmoniker. Darüber hinaus konzertiert sie international als Solistin mit renommierten Kammermusikensembles und Orchestern und gibt zahlreiche Soloabende. Die Musikerin, der das französische Kulturministerium die Auszeichnung Chevalier dans l’Ordre des Arts et des Lettres verliehen hat, unterrichtet an der Karajan-Akademie und an der Universität der Künste in Berlin.
Booklet für Händel - Tailleferre