Mahler: Des Knaben Wunderhorn Graziella Contratto

Album Info

Album Veröffentlichung:
2019

HRA-Veröffentlichung:
02.05.2019

Label: Claves Records

Genre: Classical

Subgenre: Opera

Interpret: Graziella Contratto

Komponist: Gustav Mahler (1860 – 1911)

Das Album enthält Albumcover

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FLAC 44.1 $ 13,50
  • Gustav Mahler (1860 - 1911): Songs from "Des Knaben Wunderhorn":
  • 1 Songs from "Des Knaben Wunderhorn": Revelge 06:20
  • 2 Songs from "Des Knaben Wunderhorn": Wo die schönen Trompeten blasen 07:01
  • 3 Songs from "Des Knaben Wunderhorn": Lied des Verfolgten im Turm 04:18
  • 4 Songs from "Des Knaben Wunderhorn": Verlorne Müh’ 02:47
  • 5 Songs from "Des Knaben Wunderhorn": Trost im Unglück 02:31
  • 6 Songs from "Des Knaben Wunderhorn": Wer hat dies Liedel erdacht 02:03
  • 7 Songs from "Des Knaben Wunderhorn": Des Antonius von Padua Fischpredigt 03:51
  • 8 Songs from "Des Knaben Wunderhorn": Es sungen drei Engel einen süssen Gesang 04:05
  • 9 Songs from "Des Knaben Wunderhorn": Lob des hohen Verstandes 02:38
  • 10 Songs from "Des Knaben Wunderhorn": Rheinlegendchen 02:59
  • 11 Songs from "Des Knaben Wunderhorn": Der Schildwache Nachtlied 06:10
  • 12 Songs from "Des Knaben Wunderhorn": Das irdische Leben 02:56
  • 13 Songs from "Des Knaben Wunderhorn": Der Tamboursgsell 06:22
  • 14 Songs from "Des Knaben Wunderhorn": Urlicht 04:48
  • Total Runtime 58:49

Info zu Mahler: Des Knaben Wunderhorn

Sprechende Fische und richtende Esel, Deserteure und Geistertrommler, freche Engel, aber auch wild flirtende Landmädchen und wachehaltende Machos bis hin zum gütigen Herrgott selbst – ein höchst originelles und heterogenes Personal bevölkert die Wunderhorn-Lieder von Gustav Mahler.

Was mag ihr gemeinsamer Teiler sein, sieht man vom typischen Mahlerschen Ton einmal ab? Die Antwort findet sich rund 90 Jahre vor der Entstehung der Liedkompositionen: Unter dem Titel »Alte deutsche Lieder« hatten die beiden Romantiker Achim von Arnim und Clemens Brentano 1805 das Sammelprojekt »Aus des Knaben Wunderhorn« gestartet. Konzipiert als eine bewusste Wiederbelebung volkstümlicher Naturpoesie und als Spiegel des »Reichthums unseres ganzen Volkes (und) seiner eigenen inneren lebenden Kunst«, wie von Arnim schrieb, widerspiegeln jene Texte aber auch den (früh)romantischen Trend hin zum Ursprünglichen, Unverfälschten, Elementaren.

Volkspoesie galt damals als antiaufklärerische Referenz für Schönheit und Wahrheit in der Kunst. Die vorliegende Studioaufnahme wurde ausschliesslich mit Studierenden aus den Gesangs- und Instrumentalklassen der Hochschule der Künste Bern HKB aus dem Fachbereich Musik realisiert. Das Kammerorchester spielte dabei die von Klaus Simon kongenial arrangierte reduzierte Fassung der Wunderhornlieder. Wieder stürmen in dieser Version Akkordeon und Klavier sozusagen »jakobinisch« in den Mahlerschen Satz hinein, um ein Zitat von Adorno zu verwenden; sämtliche Bläser sind solistisch oder (bei Klarinette und Horn) im Duo besetzt, der Streicherkorpus ist bewusst eher klein gehalten.

Als besondere Neuerung bat die Hochschule den Bearbeiter die Hörner mit Tenorhorn zu ersetzen - zwei Studierende der Euphoniumklasse durften dadurch in einem sinfonischen Orchesterprojekt mitwirken, das ihnen sonst nicht selbstverständlich zugänglich wäre, und steuerten klanglich einen Hauch von »sozialem« Timbre bei. Insbesondere in den Liedern über resignierte Deserteure legt sich der matte Glanz der Tenorhörner wie ein klanglicher Schutzschild über die Textur.

Yi-An Chen, Tenor
Selina Batliner, Sopran
Yanqiao Shi, Bariton
Julia Frischknecht, Sopran
Simon Langenegger, Bariton
Nicole Wacker, Sopran
Arion Rudari, Bariton
HBK Chamber Orchestra
Graziella Contratto, Dirigent




Graziella Contratto
vertritt eine neue Generation von Dirigierpersönlichkeiten, die das Konzert- und Opern-Repertoire mit einem besonderen Sensorium für eine spannende Programmwahl, unerhörte Bezüge und eine offene Kommunikation verbinden. Literatur, Architektur, Tanz und Film sind Quellen für ihre Konzepte.

Nach ihrer erfolgreichen Tätigkeit als Konzertpianistin und Kammermusikerin liess sich die Schweizer Musikerin Graziella Contratto ab 1991 an der Musikakademie Basel zur Kapellmeisterin ausbilden, wobei Rudolf Kelterborn, Detlev Müller-Siemens, Horst Stein, Manfred Honeck, Wilfried Boettcher und Ralf Weikert zu ihren wichtigsten Lehrern zählten. In verschiedenen Kursen arbeitete sie zusätzlich mit Jorma Panula, Kirk Trevor und Tsung Yeh zusammen.

1998 wurde sie von Claudio Abbado als musikalische Assistentin an die Berliner Philharmonie und an die Salzburger Osterfestspiele geholt, wo sie die Begegnung mit Regisseuren wie Herbert Wernicke, Peter Stein, Klaus Michae Grüber u.a. prägte. Sie betreute sämtliche Aufnahmeprojekte der Berliner Philharmoniker und beriet Bettina Ehrhardt in ihrem Dokumentarfilm ‚Abbado, Nono, Pollini – eine Kielspur im Meer‘. Ausserdem übernahm sie 2001 die musikalische Einstudierung von Cosi fan tutte am Teatro di Ferrara mit dem Mahler Chamber Orchestra. 2000 wählte sie das Orchestre National de Lyon unter David Robertson einstimmig zum chef résident und vertraute ihr die Gründung der Académie de l’Orchestre National de Lyon an, ein Förderkonzept für gezielten Orchesternachwuchs, das bis heute weiter gepflegt wird.

Zwischen 2003 und 2009 war die Schweizerin Graziella Contratto Chefdirigentin des Orchestre des Pays de Savoie und damit die erste Frau in Frankreich überhaupt, die einem permanenten Staatsorchester als künstlerische Leiterin vorstand. Innerhalb der ersten Saison wurden ihr von der französischen Presse eine besondere Originalität in der Programmwahl und eine hohe Sensibilisierung des Publikums für unbekannte und zeitgenössische Werke attestiert. Dank zahlreicher Auftragswerke an junge Komponisten gelang es G. Contratto den damals noch wenig bekannten Begriff der Musikvermittlung in verschiedenen Projekten und mit vielfältigen Partnerschaften aus Schule, Universität, bildende Künste u.a. zu verbreiten. Ausserdem fanden ihre persönlichen Konzerteinführungen grossen Anklang. Ein Höhepunkt in der sechsjährigen Zusammenarbeit war eine viel beachtete Produktion von Viktor Ullmanns Oper „Der Kaiser von Atlantis“ in der Zusammenarbeit mit André Fornier, Regie, und Mirella Weingarten, Ausstattung.

Als Gastdirigentin leitete Graziella Contratto u.a. das Tonhalleorchester Zürich, die Bamberger Symphoniker, das Deutsche Kammerorchester Berlin, das Orchestre des Lauréats CSMDP Paris, das Berner Symphonieorchester, das Orchestra Sinfonica G. Verdi Mailand, die Manhattan School Sinfonietta NY, das orchestre national de lyon, das Orchestre de Picardie, das Basler Kammerorchester, das Stadtorchester Musikkollegium Winterthur, die Göttinger Symphoniker, das Zürcher Kammerorchester, die Camerata Zürich, das Prager Kammerorchester, das Orchestre de Chambre de Genève und das Orchestra della Svizzera Italiana. 2007 war sie auf Einladung von Philipp Herreweghe Gastdirigentin in Saintes F, wo sie das Jeune Orchestre Atlantique auf historischen Instrumenten in Werken von Brahms und Dvorak dirigierte. Seit 2013 leitet sie als Gastdirigentin regelmässig das Hochschulorchester der Kunstuniversität Graz KUG.

Graziella Contratto trat in der Berliner Philharmonie, an der EXPO Hannover, in der Cité de la Musique Paris, Konzerthaus Freiburg i.Br., in der City Concert Hall of Manhattan, in der Victoria Hall de Genève, am Theater Basel, in der Tonhalle Zürich, im KKL und an vielen ungewohnten Konzertorten in Frankreich und der Schweiz auf. Im Juli 2007 übernahm Graziella Contratto für sieben Jahre die Intendanz des Davos Festival – young artists in concert: unter ihrer künstlerischen Leitung wurden u.a. internationale young composers‘ Workshops, junges Tanztheater und historisch informierte Aufführungspraxis mit Erfolg in die Programmkonzeption aufgenommen. Im Jahr 2015 kuratiert sie für ein Jahr die Ittinger Pfingstkonzerte in der Nachfolge des Intendantenduos Heinz Holliger und Andras Schiff.

Im Juli 2008 leitete sie mit international glänzenden Kritiken Verdis „La Traviata“ am Opernfestival in Avenches. Zusammen mit der camerata Schweiz, mit der sie seit 2004 eine künstlerische Freundschaft verbindet, gestaltete Graziella Contratto zwischen 2008 und 2015 vier Wiederaufnahmen des erfolgreichen KonzertTheaters ‚Im Orchestergraben‘ mit dem Clown-Duo Ursus&Nadeschkin . im Sommer 2015 dirigiert sie die Camerata Schweiz abermals in einer besonderen Konstellation: auf der Seerosenbühne des ‚Gästivals‘ leitet sie Werke von Komponisten, die der Gegend um die Waldstätten besonders zugetan waren.

Graziella Contratto hat verschiedene Uraufführungen dirigiert – so Werke von Andrea Scartazzini, Jörg Widmann, Mathias Heep, Suzanne Giraud, Daniel Glet, Alain Bérlaud, Jean Louis Agobet u.a. und mehrere Kompositionen in Auftrag gegeben. Als leidenschaftliche Begleiterin arbeitet sie regelmässig mit KünstlerInnen wie Nicolas Angelich, Renaud Garcia, Anna Larsson, Patrizia Ciofi, Lisa Larsson, Frank Braley, Anne Gastinel, Raphael Oleg und Rachel Harnisch zusammen. Mit Bruno Ganz und Roland Koch gestaltet sie literarische Soireen. Seit mehreren Jahren ist sie ständiger Gast bei verschiedenen Radio- und TV-sendern in der Schweiz, Frankreich und Deutschland (SRF Sternstunde Philosophie /Religion, Stars, RSR, Harald Schmidt, France 3) und schreibt für verschiedene Magazine (Opernhaus Zürich, CEO des Jahres, Neue Luzerner Zeitung, Tagesanzeiger). Der Film „Graziella Contratto – entre grâce et maîtrise“ von Perrine Robert wurde 2008 auf dem französischen Kultursender MEZZO ausgestrahlt.

Seit 2004 gestaltet sie im In- und Ausland erfolgreich Dirigierworkshops für Manager und Kaderpersonen und ist regelmässig Podiumsgast mit Persönlichkeiten aus Kultur und Politik.

Seit 2010 leitet sie den Fachbereich Musik an der Hochschule der Künste Bern. Für die beiden Ausgaben des Grand Prix de la Musique Suisse /Bundespreis für Musik übernahm sie nach der Berufung durch Bundesrat Alain Berset 2014 und 2015 den Juryvorsitz.

Graziella Contratto wurde 2008 mit dem Johanna Dürmüller Preis, 2009 mit der Médaille de la Ville de Chambéry ausgezeichnet, 2015 erhält sie den Innerschweizer Kulturpreis.



Dieses Album enthält kein Booklet

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