Paul Dessau: Lanzelot (Live) Staatskapelle Weimar & Dominik Beykirch
Album Info
Album Veröffentlichung:
2023
HRA-Veröffentlichung:
05.01.2023
Label: audite Musikproduktion
Genre: Classical
Subgenre: Opera
Interpret: Staatskapelle Weimar & Dominik Beykirch
Komponist: Paul Dessau (1894-1979)
Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)
- Paul Dessau (1894 - 1979): Vorspiel (Live):
- 1 Dessau: Lanzelot: Vorspiel (Live) 01:36
- Lanzelot, Bild 1:
- 2 Dessau: Lanzelot, Bild 1: Steinzeitsiedlung am See (Live) 01:39
- 3 Dessau: Lanzelot, Bild 1: "Da kommt der Medizinmann" (Live) 04:53
- 4 Dessau: Lanzelot, Bild 1: Feuer. Der See kocht (Live) 04:05
- Lanzelot, Bild 2:
- 5 Dessau: Lanzelot, Bild 2: Wald im Jugendstil (Live) 02:22
- 6 Dessau: Lanzelot, Bild 2: Zwischenspiel (Live) 00:46
- Lanzelot, Bild 3:
- 7 Dessau: Lanzelot, Bild 3: Büro (Live) 02:59
- 8 Dessau: Lanzelot, Bild 3: "Wann wird dieses Volk sich endlich selbst regieren!"" (Live) 03:05
- 9 Dessau: Lanzelot, Bild 3: "Exzellenz. Vor Ihnen ein gramgebeugter Patriot" (Live) 03:31
- Lanzelot, Bild 4:
- 10 Dessau: Lanzelot, Bild 4: Haus Charlesmagne (Live) 01:18
- 11 Dessau: Lanzelot, Bild 4: "He! Kater!" (Live) 03:00
- 12 Dessau: Lanzelot, Bild 4: "Junger Mann" (Live) 02:44
- 13 Dessau: Lanzelot, Bild 4: Zwischenspiel (Live) 00:23
- Lanzelot, Bild 5:
- 14 Dessau: Lanzelot, Bild 5: Fernsehraum (Live) 03:07
- 15 Dessau: Lanzelot, Bild 5: "Fünf Jahre zu Fuß von hier" (Live) 03:28
- 16 Dessau: Lanzelot, Bild 5: "Ein Revolutionär. Wie lästig" (Live) 01:41
- 17 Dessau: Lanzelot, Bild 5: Zwischenspiel (Live) 00:55
- Lanzelot, Bild 6:
- 18 Dessau: Lanzelot, Bild 6: Haus Charlesmagne (Live) 01:53
- 19 Dessau: Lanzelot, Bild 6: "Großer Drache! Ihr Archivar..." (Live) 03:00
- 20 Dessau: Lanzelot, Bild 6: "Der Kampf ist morgen" (Live) 02:01
- 21 Dessau: Lanzelot, Bild 6: "Glücklich die Stadt, die einen Drachen hat" (Live) 02:45
- 22 Dessau: Lanzelot, Bild 6: Zwischenspiel (Live) 00:40
- Lanzelot, Bild 7:
- 23 Dessau: Lanzelot, Bild 7: Intermezzo. Drache im Schaukelstuhl (Live) 01:20
- 24 Dessau: Lanzelot, Bild 7: "Wenn Exzellenz zu gestatten geruhn..." (Live) 01:44
- 25 Dessau: Lanzelot, Bild 7: "Wir stellen zweitens die Ermordung des Nemeischen Löwen dar..." (Live) 01:22
- 26 Dessau: Lanzelot, Bild 7: Pantomime (Live) 00:42
- 27 Dessau: Lanzelot, Bild 7: "Das Verbrechen, welchem zum Opfer fiel die Lernäische Hydra..." (Live) 02:36
- 28 Dessau: Lanzelot, Bild 7: "Viertens lenken wir Ihre Aufmerksamkeit auf ein Beispiel subversiver Tätigkeit..." (Live) 01:57
- 29 Dessau: Lanzelot, Bild 7: Zwischenspiel (Live) 01:17
- Lanzelot, Bild 8:
- 30 Dessau: Lanzelot, Bild 8: Stadt (Live) 02:50
- 31 Dessau: Lanzelot, Bild 8: "Achtung. Exzellenz tauchen über den Vorbergen auf" (Live) 01:34
- 32 Dessau: Lanzelot, Bild 8: Lacharie (Live) 00:28
- 33 Dessau: Lanzelot, Bild 8: "Lanzelot! Ich bin es..." (Live) 02:44
- 34 Dessau: Lanzelot, Bild 8: "Könnt ich dich töten tausendmal" (Live) 01:26
- 35 Dessau: Lanzelot, Bild 8: "Willst du mich heiraten, Elsa?" (Live) 02:00
- 36 Dessau: Lanzelot, Bild 8: "Soll ich töten, den ich liebe?" (Live) 02:16
- Lanzelot, Bild 9:
- 37 Dessau: Lanzelot, Bild 9: Halle (Live) 02:34
- 38 Dessau: Lanzelot, Bild 9: "Gesindel! Pack!" (Live) 02:46
- Lanzelot, Bild 10:
- 39 Dessau: Lanzelot, Bild 10: Stadt. Nacht. Ballett-Pantomime (Live) 01:19
- 40 Dessau: Lanzelot, Bild 10: "Lanzelot" (Live) 01:06
- 41 Dessau: Lanzelot, Bild 10: "Ich bin allein" (Live) 01:37
- 42 Dessau: Lanzelot, Bild 10: "Herr Lanzelot. Schramm. Kunst und Antiken" (Live) 01:02
- 43 Dessau: Lanzelot, Bild 10: "Herr Lanzelot, wir und die vor uns kamen..." (Live) 02:00
- 44 Dessau: Lanzelot, Bild 10: "Freunde, ich bitte sich kurz zu fassen" (Live) 01:33
- 45 Dessau: Lanzelot, Bild 10: "Herr Lanzelot, in der fünfzigsten Generation..." (Live) 01:09
- 46 Dessau: Lanzelot, Bild 10: "Wer wagt es?" (Live) 02:07
- Lanzelot, Bild 11:
- 47 Dessau: Lanzelot, Bild 11: Stadt (Live) 02:12
- 48 Dessau: Lanzelot, Bild 11: "Und so etwas wird Oberarchivar" (Live) 00:52
- 49 Dessau: Lanzelot, Bild 11: "Neues vom Himmel?" (Live) 01:19
- Lanzelot, Bild 12:
- 50 Dessau: Lanzelot, Bild 12: Der Kampf. Himmel (Live) 01:36
- Lanzelot, Bild 13:
- 51 Dessau: Lanzelot, Bild 13: Stadt. Volk. Regen von Drachenköpfen (Live) 01:09
- 52 Dessau: Lanzelot, Bild 13: "Dradra hat keinen Kopf mehr" (Live) 00:54
- 53 Dessau: Lanzelot, Bild 13: "Gib mir meinen Sohn wieder..." (Live) 01:07
- 54 Dessau: Lanzelot, Bild 13: "Er wollte das Gefängnis aufschließen" (Live) 01:18
- 55 Dessau: Lanzelot, Bild 13: "Lanzelot? Lebt er?" (Live) 02:11
- Lanzelot, Bild 14:
- 56 Dessau: Lanzelot, Bild 14: Lanzelot allein (Live) 03:45
- Lanzelot, Bild 15:
- 57 Dessau: Lanzelot, Bild 15: Saal im Präsidenten-Palais. Hochzeitstafel (Live) 01:03
- 58 Dessau: Lanzelot, Bild 15: Präsidentenmusik (Live) 00:33
- 59 Dessau: Lanzelot, Bild 15: "Ruhmreicher, der mit starker Hand..." (Live) 00:35
- 60 Dessau: Lanzelot, Bild 15: "Ich danke euch, meine Lieben" (Live) 02:10
- 61 Dessau: Lanzelot, Bild 15: "Bürger. Bevölkerung. Volk. Freunde" (Live) 03:37
- 62 Dessau: Lanzelot, Bild 15: "Elsa, deine Hand" (Live) 01:37
- 63 Dessau: Lanzelot, Bild 15: "Papa, wer ist Lanzelot?" (Live) 01:10
- 64 Dessau: Lanzelot, Bild 15: "Ich komm auf die Stunde..." (Live) 01:47
- 65 Dessau: Lanzelot, Bild 15: "Es ist soweit..." (Live) 00:30
- 66 Dessau: Lanzelot, Bild 15: "Du bist gekommen" (Live) 01:00
- 67 Dessau: Lanzelot, Bild 15: "Ich weiß alles über dich..." (Live) 01:01
- 68 Dessau: Lanzelot, Bild 15: "Wie mach ich Menschen jetzt aus diesen Puppen..." (Live) 02:26
- 69 Dessau: Lanzelot, Bild 15: "Alles Gebundne befreit unser Fest..." (Live) 02:09
Info zu Paul Dessau: Lanzelot (Live)
Man kennt das von Mozarts La clemenza di Tito, Schuberts „Unvollendeter“ oder Erich Wolfgang Korngolds Oper Die tote Stadt: Es gibt Meisterwerke der Musikgeschichte, die eine Zeit lang einfach vergessen werden, bevor sie in einer späteren Epoche als Spiegel der eigenen Befindlichkeiten wiederentdeckt werden. Die Gründe für das Vergessen sind vielfältig – im Fall von Paul Dessaus Märchenoper Lanzelot sind sie wohl eindeutig politisch zu bewerten. Was auch damit zu tun hat, dass Dessau (1894-1979), der Sohn eines jüdischen Tabakwarenhändlers aus Hamburg, sich nach dem Exil während des Zweiten Weltkriegs in der Sowjetischen Besatzungszone niederließ und bis zu seinem Tod als ein politisch loyaler, aber durchaus auch regimekritischer Zeitgenosse der DDR lebte. Durch seine Zusammenarbeit mit Bertolt Brecht entdeckte Dessau mit 60 Jahren das Musiktheater für sich, das in seinen Augen nur als politisches Lehrstück eine Daseinsberechtigung hatte. Zweimal hat er Texte von Brecht vertont, bis er in seiner dritten Oper auf das Märchen "Der Drache" vom sowjetischen Autor Jewgeni Schwarz zurückgriff, das ihm der Dramatiker Heiner Müller zusammen mit Ginka Tscholakowa zum Libretto des Lanzelot bearbeitete. Die Geschichte ist so brisant, dass schon die Vorlage unter Stalin verboten wurde: Ein Drache, der vor Urzeiten das Volk von der Cholera befreit hat, führt mittlerweile ein totalitäres Regime, wird aber vom Volk geliebt, weil er ihm Ordnung und Konsum garantiert. Das Erscheinen des selbsternannten Freiheitshelden Lanzelot löst bei den Bürgern Widerstand aus; am Ende steht die Frage, ob das Volk wirklich schon reif für die Revolution ist. Erstaunlicherweise stieß der Stoff bei der Uraufführung an der (Ost-)Berliner Staatsoper im Dezember 1969 nicht auf Widerstand der DDR-Behörden; die Inszenierung von Dessaus Ehefrau Ruth Berghaus hielt sich in ihrer politischen Aussage zurück. Dabei gehört Dessaus Musik zum Modernsten und Provokantesten, was damals in der DDR erlaubt war. Die Anforderungen an das Gesangsensemble, den Chor und das Orchester sind kolossal, eine reich bestückte Perkussionsgruppe sorgt für Schlagkraft, außerdem sieht der Komponist Bandaufnahmen vor, die in den Zuschauersaal eingespielt werden. Nirgends in seinem Werk wartet Dessau mit einer größeren Vielfalt an Musikstilen auf; vom barocken Concerto grosso über romantische Parodien bis zur Agitprop-Musik und modernen Klängen zieht er alle Register. Mit seiner Pluralität der musikalischen Ebenen und dem Appell an den Mut zur Freiheit ist der Lanzelot das ostdeutsche Gegenstück zum gleichermaßen ambitionierten Totaltheater von Bernd Alois Zimmermanns Soldaten. Nur drei Inszenierungen erlebte Lanzelot zu Dessaus Lebzeiten, dann verschwand das Stück von der Bühne, eine Plattenauf- nahme wurde nie produziert. Und erst 50 Jahre nach der Uraufführung haben es das Nationaltheater Weimar und das Theater Erfurt gewagt, sich den Herausforderungen des Stücks erneut zu stellen. Ende 2019 kam Lanzelot in Weimar in der Inszenierung von Peter Konwitschny und geleitet von Dominik Beykirch heraus, unglücklicherweise wurde die Erfurter Übernahme durch die Corona-Pandemie vereitelt. Der vorliegende bearbeitete Mitschnitt beweist, welche Kraft der Musik und der Aussage Paul Dessaus Musik auch heute noch, drei Jahrzehnte nach dem Ende des Kalten Krieges, brennend aktuell macht.
Emily Hindrichs, Sopran (Elsa)
Mate Solyom-Nagy, Bariton (Lanzelot)
Oleksandr Pushniak, Bariton (Drache)
Chor des Theaters Erfurt
Staatskapelle Weimar
Dominik Beykirch, Musikalische Leitung
Emily Hindrichs
Die in New Orleans geborene Sopranistin Emily Hindrichs gab ihr europäisches Konzertdebüt 2008 als der Engel in Händels Jephtha mit der Internationalen Bachakademie Stuttgart unter Helmuth Rilling. Im folgenden Jahr debütierte sie als Königin der Nacht an der English National Opera. Es folgten Engagements an der Seattle Opera, der Seattle Symphony, dem American Composers Orchestra in der Carnegie Hall, und dem Toronto Symphony Orchestra, nochmal unter Helmuth Rilling.
Ihr französisches Operndebüt folgte 2012 an dem Opéra Théâtre Saint-Étienne als Anne Trulove in The Rake's Progress, kurz darauf folgte ihr erstes Engagement an der Oper Frankfurt als Königin der Nacht, sowie ein Rollendebüt als Konstanze beim Connecticut Early Music Festival. Die folgende Spielzeit war Hindrichs in der Chicago Opera Theater Produktion von Die Zauberflöte erneut als Königin zu hören, und gab im Rahmen des Britten Weekend in Aldeburgh (GB) einen Liederabend mit dem Pianisten Joseph Middleton, u.a. mit Üraufführungen von Liederzyklen von Christian Mason und Edmund Nesbit. Am gleichen Wochenende wurde auch Poulencs Les Mamelles de Tirésias in der Fassung für zwei Klaviere von Benjamin Britten, wiederhergestellt von Hindrichs, aufgeführt.
"Emily Hindrichs' Queen of the Night blazed her way like a comet through the role’s high tessitura, putting all those tricky triplets in the second part of ‚Der Hölle Rache‘ perfectly in place." (Opera News)
Von 2013 bis 2015 war Hindrichs Solistin in der Ensemble des Badischen Staatstheaters Karlsruhe. Dort gab sie Rollendebüts als Oscar (Un Ballo in Maschera), Sophie (Der Rosenkavalier), und Musetta (La Bohème), sowie Wiederaufnahmen ihrer Königin der Nacht. Ein großer Durchbruch wurde ihre Darstellung in Riccardo Primo bei den Internationalen Händel Festspiele 2014, für die sie als "die Entdeckung des Abends" (Opernnetz) bezeichnet wurde. In der gleichen Spielzeit wurde sie in der Titelrolle Strawinskys Le Rossignol gefeiert, kehrte an die Oper Frankfurt für weitere Zauberflöten zurück, und gab ihr Londoner Konzertdebüt mit Glières Konzert für Koloratursopran im Barbican Centre.
Seit 2015 gehört Hindrichs zum Ensemble der Oper Köln, wo sie Rollendebüts als Susanna (Le Nozze di Figaro), Teresa (Benvenuto Cellini), und Cunegonde (Candide) gab. Als erste Zusammenarbeit mit dem Ensemble Musikfabrik sang sie die Uraufführung von Liza Lims Tree of Codes (Adela), zu hören an der Oper Köln und am HELLERAU Tonlagen Festival, sowie beim ACHT BRÜCKEN Festival in Unsuk Chins Cantatrix Sopranica. Später in der Spielzeit gab sie ihr Hausdebüt an der Komischen Oper in Barrie Koskys hochgelobter Produktion von L'Enfant et les Sortilèges, und am Aalto-Theater Essen in Die Zauberflöte.
In 2018 bescherte Hindrichs ein herausragendes Rollendebüt als Marie in Bernd Alois Zimmermanns Die Soldaten. Sie wurde daraufhin sofort vom WDR Sinfonieorchester für dessen Aufführung der Soldaten Vokalsinfonie von Zimmermann unter der Leitung von Emilio Pomàrico engagiert und später bei der Opernwelt-Kritikerumfrage nominiert zum "Sänger/Sängerin des Jahres."
"musikalisch lässt auch Emily Hindrichs keinerlei Wünsche offen, kommt überall hin, schwächelt nie." (Opernwelt)
"Le colorature nord-américain Emily Hindrichs signe une incarnation épatante de Marie, héroïne sacrifiée à la barbarie ordinaire. Le timbre est pointu et l’agilité force l’admiration" (Anaclase)
In der Spielzeit 2018/19 kehrte Hindrichs zum Aalto-Theater Essen (Die Zauberflöte) zurück, gab ihr Debüt als Ishmaela in Olga Neuwirths The Outcast in der Elbphilharmonie Hamburg und machte Rollendebüts an ihrer Stammbühne Köln als Wanda in Offenbachs La Grande-Duchesse de Gérolstein, als Ottilie in Im weißen Rössl, und als Rose Maurrant in Kurt Weills Street Scene. In der Spielzeit 2019/20 gab sie ihr Hausdebüt an dem Deutschen Nationaltheater und Staatskapelle Weimar in Peter Konwitschnys Neuproduktion - OPERNWELT Wiederentdeckung des Jahres - Lanzelot (Paul Dessau) und trat in Amsterdam mit dem Concertgebouworkest unter der musikalische Leitung von François-Xavier Roth auf. In 2021 folgten weitere Rollendebüts als Marguerite in Faust an der Oper Köln und an dem Kongelige Teater Kopenhagen und als Clémence in Kaija Saariaho’s L’amour de loin an der Oper Köln. In der Spielzeit 2021/22 ist sie noch als Olympia in Barrie Koskys Produktion Les Contes d’Hoffmann an der Komischen Oper Berlin und Marie in Die Soldaten mit dem Gürzenich Orchester in Paris und Hamburg zu hören.
Emily Hindrichs ist Preisträgerin zahlreiche Wettbewerbe und Stipendien wie des Sullivan Foundation Award, des Les Azuriales Wettbewerbes in Frankreich, und des Metropolitan Opera National Council Wettbewerbs. Sie studierte an der University of Southern Mississippi, an der University of Exeter (England), und am New England Conservatory. Ihre musikalische Entwicklung wurde vervollständigt als Max-Kade-Stipendiatin am Middlebury College "Deutsch für Sänger" Programm, als Mitglied des Seattle Opera Young Artists Programm, und am Tanglewood Music Center.
Máté Sólyom-Nagy
geboren in Budapest, studierte am Konservatorium »Bartók Béla« und der Musikhochschule »Liszt Ferenc« in seiner Heimatstadt und schloss seine Studien im Sommer 2002 ab. Der junge Sänger besuchte Meisterkurse bei Julia Hamari, Nicolas Clapton, Walter Moore und László Polgár und gewann u.a.1999 beim Gesangswettbewerb »Saverio Mercadante« im italienischen Altamura und 2000 beim »Antonín Dvorák«-Wettbewerb in Karlovy Vary Preise. In verschiedenen ungarischen Opernproduktionen trat Máté Sólyom-Nagy als Mozart-Interpret hervor, sang aber auch Schaunard (»La Bohème«) und Belcore (»L’elisir d’amore«). Sein Interesse an Werken des 20. Jahrhunderts bewies er u.a. in »Les mammelles de Tiresias« von Poulenc und Peter Maxwell Davies’ »Resurrection«. An der Komischen Oper Berlin gastierte er 2005 in der Titelpartie von Mozarts »Don Giovanni«
Seit der Spielzeit 2002/2003 ist Máté Sólyom-Nagy Mitglied des Ensembles des Theaters Erfurt, wo er u. a. bisher Masetto (»Don Giovanni«), Prinz Paul (»Die Großherzogin von Gerolstein«), Morales (»Fernand Cortez«), Heger (»Rusalka«), Biterolf (»Tannhäuser«), Don Fernando (»Fidelio«), Pluto (»L’Orfeo«), Figaro (»Il barbiere di Siviglia« und »Le nozze di Figaro«), Étan in Uraufführung »Das Waisenkind«, Marcello und Schaunard (»La Bohème«), Jupiter (»Orpheus in der Unterwelt«), Sir George Fitztollemache (»Lady Magnesia«, UA), Achillas (»Julius Caesar«), Eugen Onegin, Joseph Süß, Fred Graham (»Kiss me, Kate«), Cripure (»Das schwarze Blut«, UA), Barde (»Sigurd«), Mathieu (»Andrea Chénier«), Cesare Angelotti (»Tosca«, DomStufen-Festspiele 2016), Riff (»West Side Story«), Guglielmo (»Così fan tutte«), die Titelpartie in »Wozzeck« sowie zuletzt Papageno und Joseph De Rocher in »Dead Man Walking« gesungen hat. 2017 wurde er zum Kammersänger ernannt. In der aktuellen Spielzeit ist er u. a. als Lanzelot und als Telramund (»Lohengrin«) zu erleben.
Oleksandr Pushniak
absolvierte sein Gesangsstudium an der National Music Academy Kiew. 2007 war der Bass-Bariton Halbfinalist beim Placido Domingo Operalia Gesangswettbewerb in Paris, kurz darauf Gewinner beim European-Song-Contest beim Styriarte-Festival in Graz. 2010 wurde er Finalist beim Internationalen Gesangswettbewerb Hertogenbosch und gewann den ersten Preis des Richard-Wagner-Verbands beim 7. Internationalen Gesangswettbewerb für Wagnerstimmen in Karlsruhe sowie den Publikumspreis, woraufhin er eine Einladung zu den Bayreuther Festspielen 2013 erhielt und dort als Donner (»Das Rheingold«) zu sehen war. Er war ebenso Teilnehmer des Domingo-Cafritz Young Artists Programs der Washington National Opera (2008-2010).
Seit 2011 war Oleksandr Pushniak am Staatstheater Braunschweig engagiert, wo er in Rollen wie Leporello (»Don Giovanni«), Kurwenal (»Tristan und Isolde«) Miller (»Luisa Miller«), Figaro (»Le nozze di Figaro«), Amonasro (»Aida«) und Jochanaan (»Salome«) zu hören war. Zu seinem Repertoire gehören außerdem Amfortas (»Parsifal«), Griswold (»Die Reise des Edgar Allan Poe«), Carlo Gérard (»Andrea Chénier«), Renato (»Un ballo in maschera«), Graf Tomskij (»Pique Dame«), Thomas Putnam (»The Crucible«), Marullo (»Rigoletto«) und Scarpia (»Tosca«).
Im Herbst 2016 gab Oleksandr Pushniak sein erfolgreiches Debüt als Fliegender Holländer in Singapur. Gastengagements führten ihn 2017/18 als Amonasro (»Aida«) an die Deutsche Oper am Rhein Duisburg und an die Oper Halle, sowie als Filippo II (»Don Carlo«) zum Immling Festival und Amonasro (»Aida«) an die Deutsche Oper Berlin.
Seit Dezember 2018 am DNT Weimar engagiert, stellte er sich hier bisher u. a. als Leporello (»Don Giovanni«), Scarpia (»Tosca«), Amonasro (»Aida«), Bartolo (»Le nozze di Figaro«), Lindorf-Luther-Coppelius-Dapertutto-Mirakel (»Hoffmanns Erzählungen«), Drache (»Lanzelot«) und Mercer in der Uraufführung der Oper »The Circle« von Ludger Vollmer nach dem Roman von Dave Eggers dem Publikum vor.
In der Saison 2021/22 war Oleksandr Pushniak in der Uraufführung von »Electric Saint« in der Rolle des JP Morgan zu erleben. Am 12. Februar 2022 debütierte Oleksandr Pushniak in der Rolle des Caligula in der gleichnamigen Oper.
Oleksandr Pushniak wurde 2020 mit dem Rudolf Bräuer Stipendium ausgezeichnet, mit dem die Familie des ehemaligen Musikdirektors am DNT unser Freundeskreismitglied Wolfgang Kroh seit 2005 junge Sänger*innen und Musiker*innen des Weimarer Ensembles fördert.
Booklet für Paul Dessau: Lanzelot (Live)