Cover Bruckner: Symphony No. 6

Album Info

Album Veröffentlichung:
2017

HRA-Veröffentlichung:
03.11.2017

Label: BR-Klassik

Genre: Classical

Interpret: Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks & Bernard Haitink

Komponist: Anton Bruckner (1824–1896)

Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)

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Formate & Preise

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FLAC 48 $ 14,50
  • Anton Bruckner (1824 - 1896): Symphony No. 6 in A Major, WAB 106:
  • 1 I. Maestoso 16:27
  • 2 II. Adagio. Sehr feierlich 15:19
  • 3 III. Scherzo. Nicht schnell 08:32
  • 4 IV. Finale. Bewegt, doch nicht zu schnell 14:57
  • Total Runtime 55:15

Info zu Bruckner: Symphony No. 6

Lange Zeit galt die sechste Symphonie (neben der zweiten) als Stiefkind unter den gewaltigen Symphonien Anton Bruckners, obgleich er sie selbst launig als seine „keckste“ bezeichnet hatte: die sechste – die keckste! Dies hat sich im Lauf der Jahrzehnte hinsichtlich der Aufführungszahlen und Tonträgeraufnahmen deutlich gewandelt; das Werk hat sich mittlerweile einen festen Repertoireplatz erobert. Die sechste Symphonie gehört mit hinein in den Schaffensprozess der beiden vorangegangenen Symphonien, der „romantischen“ vierten und der fünften, und sie wird mittlerweile als wichtige Vorstufe zum jenem letzten großen Aufschwung verstanden, den Bruckner ab der Schöpfung seines „Te Deum“ mit seinen letzten Symphonien – der siebten, achten und neunten – in erhabener Größe erreichte. Insbesondere das „sehr feierliche“ Adagio der sechsten Symphonie zeigt seinen Modellcharakter für das später komponierte und berühmt gewordene Adagio der siebten Symphonie.

Bruckner arbeitete an seiner sechsten Symphonie zwischen September 1879 und September 1881. Zu seinen Lebzeiten konnte er das komplette Werk nur einmal in einer Orchesterprobe hören, denn bloß die beiden Mittelsätze wurden am 11. Februar 1883 öffentlich im Konzertsaal des Wiener Musikvereins gespielt. Eine erste Gesamtaufführung der Symphonie folgte erst am 26. Februar 1899 – zweieinhalb Jahre nach dem Tod des Komponisten; es dirigierte Gustav Mahler, der aber Eingriffe an der Partitur vorgenommen hatte und sie nur stark gekürzt präsentierte. Bruckners Fassung erster Hand erklang am 14. März 1901 in Stuttgart und es sollte noch bis zum 9. Oktober 1935 dauern, bis die sechste Symphonie zum ersten Mal so erklang, wie es Bruckners Originalpartitur vorschreibt. Das Münchener Konzertereignis vom Mai 2017 erscheint nun bereits bei BR Klassik als CD – die herausragende Interpretation einer der wesentlichsten Kompositionen des symphonischen Repertoires der Spätromantik in einer mustergültigen Interpretation unter Leitung von Bernard Haitink.

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Bernard Haitink, Dirigent




Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Schon bald nach seiner Gründung 1949 durch Eugen Jochum entwickelte sich das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (BRSO) zu einem international hochgeschätzten Orchester, dessen Ruhm sich nicht zuletzt durch die intensive Reisetätigkeit schnell verbreitete. Den verschiedenen programmatischen Schwerpunkten der bisherigen Chefdirigenten sowie der großen Flexibilität und Stilsicherheit jedes einzelnen Musikers und jeder einzelnen Musikerin verdankt das Orchester sein außergewöhnlich breit gefächertes Repertoire und sein beeindruckendes Klangspektrum.

Besonders die Pflege der Neuen Musik hat beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks lange Tradition, gehören die Auftritte im Rahmen der 1945 von Karl Amadeus Hartmann gegründeten musica viva doch von Beginn an zu den zentralen Aufgaben. Hier erlebte das Münchner Publikum legendäre Aufführungen zeitgenössischer Werke, bei denen die Komponisten oft selbst am Pult des Orchesters standen, so etwa Igor Strawinsky, Darius Milhaud, Paul Hindemith, Bruno Maderna, Pierre Boulez, Hans Werner Henze, Witold Lutosławski, Krzysztof Penderecki, Cristóbal Halffter, Heinz Holliger, Hans Zender, Karlheinz Stockhausen, Mauricio Kagel, Luciano Berio sowie in jüngerer Zeit Peter Eötvös.

Als einziges deutsches Orchester hat das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks viele Jahre lang mit Leonard Bernstein zusammengearbeitet, dessen Einspielung von Wagners „Tristan und Isolde“ noch heute Maßstab setzend ist. Überhaupt haben viele renommierte Gastdirigenten, wie Clemens Krauss, Erich und Carlos Kleiber, Charles Münch, Ferenc Fricsay, Otto Klemperer, Karl Böhm, Günter Wand, Georg Solti, Carlo Maria Giulini, Kurt Sanderling, Wolfgang Sawallisch und Bernard Haitink das Symphonieorchester in der Vergangenheit nachhaltig geprägt. Heute sind Riccardo Muti, Esa-Pekka Salonen, Franz Welser-Möst, Yannick Nézet-Séguin, Herbert Blomstedt, Daniel Harding und Robin Ticciati wichtige Partner, die häufig in München am Pult stehen. Seit vielen Jahren verfolgt das Symphonieorchester auch Ansätze in der Interpretation Alter Musik und arbeitet mit Experten der Historischen Aufführungspraxis wie Thomas Hengelbrock, Ton Koopman und Giovanni Antonini zusammen.

Neben zahlreichen Auftritten in München sowie in anderen Städten des Sendegebiets sind ausgedehnte Konzertreisen wichtiger Bestandteil des Orchesteralltags. Tourneen führen das Orchester durch Europa, nach Asien sowie nach Nord- und Südamerika. Dabei gastiert es regelmäßig in der New Yorker Carnegie Hall und in den bedeutenden japanischen Musikzentren. Von 2004 bis 2019 hatte das BRSO eine Residenz beim Lucerne Easter Festival.

Ein weiterer Aufgabenschwerpunkt ist die Förderung des musikalischen Nachwuchses. Im Rahmen des Internationalen Musikwettbewerbs der ARD begleitet das Symphonieorchester seit 1952 junge Musiker*innen in den Finalrunden und im symphonischen Schlusskonzert der Preisträger. Im Oktober 2001 begann die Akademie des Symphonieorchesters ihre wertvolle pädagogische Arbeit, indem sie angehende Orchestermusiker*innen auf ihren späteren Beruf vorbereitet und damit eine wichtige Brücke zwischen Ausbildung und professioneller Orchesterlaufbahn schlägt. Außerdem engagiert sich das Symphonieorchester im Rahmen seines Education- und Musikvermittlungsprogramms mit zahlreichen Aktivitäten dafür, klassische Musik der jüngeren Generation näherzubringen.

Die Geschichte des BRSO verbindet sich auf das Engste mit den Namen der bisherigen Chefdirigenten, die immer zugleich auch Chefdirigent des Chores des Bayerischen Rundfunks sind.

Eugen Jochum, der als erster Chefdirigent das Orchester aus Spitzenmusikern aufgebaut hat, begründete den weltweiten Ruf des Orchesters durch erste Auslandstourneen. Ihm verdankte das Münchner Publikum unvergleichliche Interpretationen der Symphonien Anton Bruckners und der Werke der Wiener Klassik. Außerdem hat sich Eugen Jochum in besonderem Maß der geistlichen Musik angenommen, ist aber auch bei der musica viva regelmäßig am Pult gestanden.

Rafael Kubelík, der das Orchester 18 Jahre lang leitete und ihm darüber hinaus noch bis 1985 als ständiger Gastdirigent verbunden blieb, erweiterte das Repertoire um Werke slawischer Komponisten, so von Smetana, Janáček und Dvořák, setzte sich bevorzugt für Komponisten des 20. Jahrhunderts wie z. B. Karl Amadeus Hartmann ein und dirigierte den ersten Mahler-Zyklus mit einem deutschen Orchester, der auf Schallplatte aufgenommen wurde. Seine impulsiv-emotionale Herangehensweise an die Musik wurde von allen Orchestermitgliedern geschätzt und ließ die Ära Kubelík zu einer der fruchtbarsten in der Geschichte des Klangkörpers werden.

Als der bereits designierte Nachfolger Kyrill Kondraschin überraschend in Amsterdam starb, fand das Orchester in Sir Colin Davis einen neuen Chef – einen anerkannten Berlioz-Spezialisten, der sich zugleich als exzellenter Anwalt der Wiener Klassik sowie der Werke englischer Komponisten, insbesondere von Edward Elgar, Michael Tippett und Ralph Vaughan Williams, präsentierte.

Als Chefdirigent verlangte Lorin Maazel von den Musikern und Musikerinnen des Symphonieorchesters höchste technische Präzision und hob damit das Orchester nochmals auf eine neue Stufe musikalischer Perfektion und Brillanz. Programmatische Akzente setzte er durch die zyklische Aufführung der symphonischen Werke von Beethoven (1995 und 2000), Brahms (1998), Bruckner (1999) und Schubert (2001). Mit dem Mahler-Zyklus 2002 verabschiedete er sich von seinem Orchester.

Ein äußerst glücklicher Abschnitt in der Geschichte des Symphonieorchesters begann im Oktober 2003, als Mariss Jansons, der gemeinsame Wunschkandidat aller Musiker*innen, sein Amt als neuer Chefdirigent von Symphonieorchester und Chor des Bayerischen Rundfunks antrat. Innerhalb kürzester Zeit gelang es ihm, eine Atmosphäre höchsten künstlerischen Anspruchs und enger emotionaler Verbundenheit zu schaffen. Für seine Konzerte in München ebenso wie für die zahlreichen Gastauftritte in den führenden europäischen, amerikanischen und japanischen Musikmetropolen erhielten er und sein Orchester regelmäßig begeisterte Kritiken. Besondere Schwerpunkte legte Mariss Jansons auf die Werke von Beethoven, Bruckner, Mahler, Strauss und Schostakowitsch. Diese für beide Seiten besonders erfüllte und bedeutende Ära endete mit seinem Tod am 1. Dezember 2019.

Mit zahlreichen CD-Veröffentlichungen führte Mariss Jansons die umfangreiche Diskographie des Orchesters fort. Zur Komplettierung seines Schostakowitsch-Zyklus mit verschiedenen bedeutenden Orchestern trug das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks die Symphonien Nr. 2, 3, 4, 12, 13 und 14 bei. Die Aufnahme der 13. Symphonie erhielt einen Grammy in der Kategorie „Beste Orchesterdarbietung“. Die Gesamteinspielung wurde mit dem Jahrespreis 2006 der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Seit 2009 veröffentlicht das Symphonieorchester herausragende Konzertmitschnitte ebenso wie ausgesuchte historische Aufnahmen beim neu gegründeten Label des Bayerischen Rundfunks BR-KLASSIK.

2008 kam das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks beim Orchesterranking der britischen Fachzeitschrift „Gramophone“, für das international renommierte Musikkritiker nach „The world’s greatest orchestras“ befragt wurden, auf Platz sechs. Damit ist es das einzige Rundfunkorchester, das es unter die besten 20 Orchester der Welt geschafft hat. Das japanische Musikmagazin „Mostly Classic“ wählte das BRSO bei seiner Umfrage im Jahr 2010 auf den 4. Platz.

Im August 2013 wurde die Aufnahme der 9. Symphonie von Antonín Dvořák „Aus der Neuen Welt“ mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Im Februar 2016 war die Produktion der „Missa solemnis“ von Ludwig van Beethoven unter der Leitung von Bernard Haitink mit Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks für den Grammy nominiert. Für die Einspielung der 3. Symphonie von Gustav Mahler – ebenfalls unter der Leitung von Bernard Haitink – wurde das Orchester im April 2018 mit dem BBC Music Award in den Kategorien „Recording of the year“ und „Orchestral award“ ausgezeichnet. Die Einspielung von Schostakowitschs Symphonie Nr. 10 unter der Leitung von Mariss Jansons erhielt 2020 den Preis der deutschen Schallplattenkritik (Bestenliste 1/2020) (Mehr Informationen zu den preisgekrönten CDs).

Sein letztes Konzert zusammen mit dem BRSO dirigierte Mariss Jansons am 8. November 2019 in der New Yorker Carnegie Hall. Nur wenige Wochen später, am 1. Dezember 2019 verstarb Mariss Jansons mit 76 Jahren in St. Petersburg.

Am 3. Januar 2021 unterzeichnete Sir Simon Rattle einen Fünfjahres-Vertrag als neuer Chefdirigent von Symphonieorchester und Chor des Bayerischen Rundfunks ab der Saison 2023/2024. Der für seinen künstlerischen Ernst, sein bezwingendes Charisma, seine Offenheit und Vielseitigkeit weltweit geschätzte Dirigent debütierte 2010 bei Chor und Symphonieorchester des BR mit Schumanns „Das Paradies und die Peri“. Die Atmosphäre war von Beginn an von großem gegenseitigen musikalischen Verständnis getragen, so dass sich die Musikerinnen und Musiker beider Ensembles mit einem überwältigenden Votum für Simon Rattle als neuen Chefdirigenten ausgesprochen haben.



Booklet für Bruckner: Symphony No. 6

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