Heiner Goebbels: A House of Call - My Imaginary Notebook Ensemble Modern & Vimbayi Kaziboni

Cover Heiner Goebbels: A House of Call - My Imaginary Notebook

Album Info

Album Veröffentlichung:
2022

HRA-Veröffentlichung:
19.08.2022

Label: ECM New Series

Genre: Classical

Subgenre: Orchestral

Interpret: Ensemble Modern & Vimbayi Kaziboni

Komponist: Heiner Goebbels (1952)

Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)

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  • Heiner Goebbels (b. 1952): Stein Schere Papier:
  • 1Goebbels: Stein Schere Papier: I. Introitus (A Response to Répons)08:54
  • 2Goebbels: Stein Schere Papier: II. Immer den gleichen Stein06:51
  • 3Goebbels: Stein Schere Papier: III. Under Construction08:33
  • Grain de la Voix:
  • 4Goebbels: Grain de la Voix: I. Nu Stiri06:50
  • 5Goebbels: Grain de la Voix: II. Agash Ayak08:33
  • 6Goebbels: Grain de la Voix: III. 134606:10
  • 7Goebbels: Grain de la Voix: IV. Krunk06:30
  • Wax and Violence:
  • 8Goebbels: Wax and Violence: I. Toccata (Vowels/Woven)06:14
  • 9Goebbels: Wax and Violence: II. Achtung Aufnahme03:29
  • 10Goebbels: Wax and Violence: III. Nun danket alle Gott03:09
  • 11Goebbels: Wax and Violence: IV. Ti gu go Inîga mî (Some of them say)07:14
  • When Words Gone:
  • 12Goebbels: When Words Gone: I. BakakI – (Diálogo)05:00
  • 13Goebbels: When Words Gone: II. Schläft ein Lied in allen Dingen04:26
  • 14Goebbels: When Words Gone: III. Kalimérisma10:01
  • 15Goebbels: When Words Gone: IV. What When Words Gone07:39
  • Total Runtime01:39:33

Info zu Heiner Goebbels: A House of Call - My Imaginary Notebook

A House of Call ist ein Zyklus mit Rufen, Aufrufen, Beschwörungen, Sprechakten und Gedichten für großes Orchester. Zur Geltung kommen darin Klänge und Stimmen, die Heiner Goebbels im Rahmen von Reisen, Recherchen und zufälligen Begegnungen aufgenommen und gesammelt hat. Somit handelt es sich um eine direkte Antwort auf die Geschichte dieser Aufnahmen und ihre Komplexität, Rauheit und Ausstrahlung. In dem säkularen “Responsorium” begleitet und unterstützt das Orchester die Stimmen – manchmal antwortet es ihnen, manchmal fordert es sie auch heraus.

Der Titel des Werks leitet sich von einer Passage in James Joyces assoziativ dichtem Buch Finnegans Wake ab, in der es um "einen längeren Besuch in einem Haus des Anrufs" geht. Die Formulierung erscheint, wie Goebbels anmerkt, "nicht weit entfernt von dem lautmalerischen 'roaratorio', das John Cages Hörspiel seinen Namen geben sollte. Ein Hörspiel, das bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat...". Der Strom der Äußerungen in Cages Stück findet ein Echo in A House of Call, wo "le grain de la voix" - in Roland Barthes' berühmter Formulierung - die Elemente verbindet und die Gemeinsamkeit der Stimmen anerkennt, die ihren Weg in Heiner Goebbels' "imaginäres Notizbuch" gefunden haben.

Der gesangliche, literarische und musikalische Bezugsrahmen ist sehr weit gefasst. Das vierteilige A House of Call beginnt mit einer Antwort auf Pierre Boulez' Répons und nimmt von da an Fahrt auf, wobei es Referenzen an Cassiber (Goebbels' Art-Rock-Band der 1980er Jahre), den deutschen Dramatiker Heiner Müller, die kasachische Sängerin Amre Kashaubayez, den persischen Sufi-Dichter Jalaluddin Rumi, den armenischen Komponisten und Volksmusiksammler Komitas, den iranischen Musiker Hamidreza Nourbakhsh und vieles mehr enthält. Lieder georgischer Gefangener, die im Ersten Weltkrieg aufgenommen wurden, gehören ebenso zum Klangmosaik wie Lieder und Gedichte aus Namibia, Fragmente eines amazonischen Rituals und die Resonanz einer Berliner Baustelle. Reime, Klagelieder und Beschwörungsformeln finden sich im vierten Abschnitt "When Words Gone", der Zeilen aus einem der letzten Werke von Samuel Beckett enthält.

All diese Komponenten werden von Heiner Goebbels' Komposition für das Ensemble Modern Orchestra umhüllt und in den Fluss der Musik integriert. Dieses groß angelegte Werk wurde von Anfang an in Zusammenarbeit mit dem Ensemble Modern entwickelt und spiegelt, so der Komponist, den einzigartigen Charakter seiner 35-jährigen Zusammenarbeit mit dem Orchester wider. "Ich habe viele Projekte mit ihnen gemacht, die ich mit keinem anderen Ensemble hätte machen können. Es herrschte von Anfang an ein großes Vertrauen: Sie haben sich nie dem Risiko widersetzt, etwas Neues zu machen. Da ich kein Virtuose im Umgang mit großen Partituren bin, ziehe ich es vor, auf das zu reagieren, was ich höre, so dass ich einen Klang entwickeln kann, der sich während der Proben entwickelt, während ich mit einzelnen Musikern oder dem Ensemble arbeite. Diese Möglichkeit zu haben ist unvergleichlich und ich habe davon viel Gebrauch gemacht." Heiner Goebbels fasst A House of Call als "eine Sammlung von Stimmen aus verschiedenen Kulturen zusammen - natürlich inspiriert durch die Arbeit mit einem so internationalen Ensemble. Jeder bringt hier etwas anderes ein, eine andere Herangehensweise, eine andere Art zu spielen und sich Musik vorzustellen."

Ensemble Modern Orchestra
Vimbayi Kaziboni, Dirigent




Ensemble Modern
Es gehört weltweit zu den bekanntesten, führenden Formationen für aktuelle Musik. 1980 gegründet und in Frankfurt am Main beheimatet, prägen derzeit 18 Solist*innen die Aktivitäten des basisdemokratisch organisierten Klangkörpers. Die Musiker*innen aus Belgien, Bulgarien, Deutschland, Griechenland, Indien, Israel, Japan, der Schweiz und den USA entscheiden ihre Projekte gemeinsam, ebenso Kooperationen mit weiteren Künstler*innen und sämtliche ökonomischen Fragestellungen. Das ästhetische Spektrum des Ensemble Modern umfasst musik- und tanztheatralische Genres, multimediale Formen sowie Kammermusik, Ensemble- und Orchesterkonzerte.

Das Ensemble Modern gastiert bei den renommierten Festivals in aller Welt, etwa Acht Brücken. Musik für Köln, Festival dAix-en-Provence, Festival d'Automne Paris, Festival d’Avignon, Berliner Festspiele, Bregenzer Festspiele, Donaueschinger Musiktage, Holland Festival, Klangspuren Schwaz, KunstFestSpiele Herrenhausen, ManiFeste Paris, November Music ’s-Hertogenbosch, Ruhrtriennale, steirischer herbst Graz, Transart Festival Bozen, Ultima Oslo, Warschauer Herbst, Wien Modern oder Wittener Tage für neue Kammermusik. Die Frankfurter Formation tritt regelmäßig in den bedeutenden nationalen und internationalen Spielstätten wie Berliner Philharmonie, Concertgebouw und Muziekgebouw Amsterdam, Konzerthaus Berlin, Hellerau Dresden, Elbphilharmonie Hamburg, Kölner Philharmonie, Wigmore Hall London, Southbank Centre London oder Cité de la Musique Paris auf.

In der Mainmetropole konzertiert das Ensemble Modern in einer eigenen Abonnementreihe der Alten Oper Frankfurt. In Kooperation mit der Oper Frankfurt realisiert es regelmäßig Musiktheaterproduktionen sowie seit 1993 die legendäre Werkstattkonzertreihe ›Happy New Ears‹, seit 2019 in einer Dreierkooperation mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt (HfMDK). Gemeinsam mit dem hr-Sinfonieorchester veranstaltet das Ensemble Modern seit 2011 das Festival ›cresc... Biennale für aktuelle Musik Frankfurt Rhein Main.

Pro Jahr erarbeitet das Ensemble Modern zirka 70 Kompositionen neu, darunter gut 20 Uraufführungen, die es zum Teil selbst in Auftrag gibt. Die Einstudierung der Werke erfolgt zumeist in engem Kontakt mit den Komponist*innen. Konzept und Anspruch des Ensemble Modern ist die größtmögliche Präzision in der Umsetzung der kompositorischen Ideen. So sind außergewöhnliche und langjährige Partnerschaften entstanden – darunter mit John Adams, Mark Andre, George Benjamin, Unsuk Chin, Peter Eötvös, Brian Ferneyhough, Heiner Goebbels, Hans Werner Henze, Heinz Holliger, Mauricio Kagel, György Kurtág, Helmut Lachenmann, György Ligeti, Cathy Milliken, Brigitta Muntendorf, Olga Neuwirth, Enno Poppe, Steve Reich, Wolfgang Rihm, Rebecca Saunders, Iris ter Schiphorst, Simon Steen-Andersen, Karlheinz Stockhausen, Mark-Anthony Turnage, Frank Zappa, Hans Zender oder Vito Žuraj sowie mit herausragenden Persönlichkeiten anderer Kunstsparten. Zu den Auftragskompositionen zählen auch groß besetze Kompositionen, die für das auf Orchestergröße erweiterte Ensemble Modern Orchestra entstanden. Es wurde 1998 als weltweit erstes Orchester gegründet, das sich ausschließlich der zeitgenössischen Musik widmet.

Das Ensemble Modern führt seit 2000 mit Ensemble Modern Medien ein eigenes Label. Zahlreiche Produktionen, die oft in Zusammenarbeit mit den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in Deutschland entstehen – hr2-kultur ist Kulturpartner des Ensemble Modern –, sind so dauerhaft zugänglich. Weitere der insgesamt über 150 Tonträgerveröffentlichungen sind in anderen etablierten Labels erschienen, etwa col legno, ECM Records, NEOS Music, Sony Music, Wergo.

2003 gründete das Ensemble Modern die Internationale Ensemble Modern Akademie (IEMA), in deren Rahmen es seine Ausbildungsprojekte bündelt. Anliegen ist die Vermittlung der vielfältigen zeitgenössischen Strömungen, zudem der offene, kreative Umgang mit künstlerischen Prozessen. Die IEMA entwickelte seit ihrer Gründung maßgeschneiderte, für unterschiedliche Zielgruppen entwickelte Formate: den Masterstudiengang Contemporary Music Performance‹ für professionelle junge Künstler*innen in Kooperation mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt (HfMDK), internationale Meisterkurse für Instrumentalist*innen in aller Welt, die International Composer & Conductor Seminars (ICCS) und Education-Projekte für Kinder und Jugendliche.

Die vielfältige, selbstverwaltete Arbeit des Ensemble Modern befragt musikalische und konzertante Konventionen immer wieder neu. Unermüdlich suchen seine Mitglieder nach aussagestarken Kunstklang-Positionen unserer Zeit und lassen sie authentisch erklingen.

Das Ensemble Modern wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes, die Stadt Frankfurt sowie über die Deutsche Ensemble Akademie e.V. durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst. hr2-kultur – Kulturpartner des Ensemble Modern.



Booklet für Heiner Goebbels: A House of Call - My Imaginary Notebook

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