Cover Calling You

Album Info

Album Veröffentlichung:
2010

HRA-Veröffentlichung:
20.07.2012

Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)

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Formate & Preise

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FLAC 44.1 $ 13,50
ALAC 44.1 $ 14,90
  • 1 Still Crazy After All These Years 04:29
  • 2 Makin Whoopee 03:50
  • 3 Goodbye For Now 03:13
  • 4 I Just Don't Know What To Do With Myself 03:54
  • 5 Fancy Nancy 02:25
  • 6 If It's Magic 04:00
  • 7 Please Don't Stop 04:00
  • 8 Close To You 04:13
  • 9 Wherever We Go 05:20
  • 10 The Dry Cleaner From Des Moines 04:39
  • 11 Calling You 05:01
  • 12 Nothing's Better Than Love 03:24
  • 13 Ack Värmland du sköna 05:38
  • Total Runtime 54:06

Info zu Calling You

„Magisch schwebender Stevie Wonder, Charles Mingus als Sinfonie auf kleinstem Raum. Rigmor Gustafsson phrasiert mal subtil, mal draufgängerisch und die vier Wiener Streicher grooven ähnlich heftig, wie auf ihrem legendären Mahavishnu Debütalbum.“ (Rolling Stone Magazin)

Oft waren in der Musikgeschichte jene Kombinationen wegweisend, an die auf Anhieb niemand gedacht hatte. Auch Calling You dürfte für die meisten überraschend sein: Die schwedische Sängerin Rigmor Gustafsson trifft auf das radio.string.quartet.vienna. Auf Überraschungen freilich sind beide Parteien abboniert: Mit ihren stilistisch so unterschiedlichen Interpretationen von Dionne Warwick/Burt Bacharach bis zu Michel Legrand sorgte Gustafsson für Aufsehen, dem r.s.q.v. gelang der „Überraschungscoup des Jahres“ (tz) 2006 mit Celebrating the Mahavishnu Orchestra (ACT 9462-2).

Rigmor Gustafsson hat sich längst als prima inter pares unter den schwedischen Jazzsängerinnen etabliert. In beiden Regionen ausgebildet, vereint sie die Vorzüge der amerikanischen wie der skandinavischen Jazzschule in sich. Ob bei ihren eigenwilligen Interpretationen oder zuletzt ihren eigenen Kompositionen auf Alone With You (ACT 9717-2), stets wird die Natürlichkeit, der Zauber und die Tiefe ihres Gesangs hervorgehoben. „Sie hat ihre Seele in ihrer Stimme“, brachte es ihr Freund und Förderer Nils Landgren auf den Punkt. Der bedeutende, unlängst verstorbene Kritiker Werner Burkhardt ergänzte: „Ihre Seele spricht zu anderen Seelen.“

Auch das radio.string.quartet.vienna nimmt unstrittig eine Ausnahmestellung ein. Mit Bernie Mallingers und Johannes Dickbauers alle Klangspektren abdeckenden Geigen, Asja Valcics furiosen Cello sowie Cynthia Liaos lasziver Bratsche kann das Quartett für sich beanspruchen, das Genre Streichquartett neu definiert zu haben. Die Balance zwischen klassisch stringenter Klangarchitektur und improvisatorischer Fantasie, die unvergleichlich schillernde Ausdruckskraft von zartesten Pizzicati bis zu von Streichern bislang ungehörten, überwältigenden Rhythmusstampeden, macht ihnen kein anderes Ensemble nach. „Einfach einzigartig“ befand niemand Geringeres als John McLaughlin.

Für die Beteiligten war die Zusammenarbeit verblüffenderweise völlig logisch. „Als ich das r.s.q.v. 2008 in Essen das erste Mal hörte, war ich sofort in die Vier verliebt. Ich fühlte eine besondere Verbindung durch ihre Hommage an das Mahavishnu Orchestra. Denn als Mädchen spielte ich Gitarre, und mein absoluter Held war John McLaughlin - was im Nachhinein betrachtet sicher ungewöhnlich ist für ein Mädchen von einem schwedischen Bauernhof ohne irgendeine musikalische Tradition in der Familie“, berichtet Gustafsson. Schon bald danach fragte sie bei den Wienern an, ob man nicht etwas zusammen machen könnte. Was Bernie Mallinger, Violinist des r.s.q.v., für einen „lustigen Zufall“ hielt: „Für jeden von uns waren die Beatles die erste Droge. Und so hatten wir schon lange damit geliebäugelt, etwas mit Gesang zu machen.“ Trotzdem habe man sich dieses Vorhaben genau überlegt, wie Mallinger erklärt. Denn natürlich galt es, das Konzept und die besondere Qualität des Quartetts zu erhalten und nicht, wie auf so viele Streicherbegleitungen, als untermalender „Keyboardersatz“ zu enden. Eine Gefahr, die Gustafssons in grenzenlosem Vertrauen schnell ausschloss: „Ihr arrangiert, und ich singe!“

Ein Vertrauensverhältnis, das in der unkomplizierten und harmonischen Studioarbeit eine Fortsetzung erfuhr. Jeder Musiker durfte Songs beisteuern, die ihm selbst am Herzen lagen und die er für das Projekt passend hielt. So reicht die Palette von Popsongs wie Paul Simons „Still Crazy After All These Years“ und Stevie Wonders „If It’s Magic“, über Burt Bacharach-Klassiker („Close To You“), Jazzstandards („Makin’ Whoopie“) und vertrackte Raritäten wie Joni Mitchells „Drycleaner From Desmoines“ oder Richard Bonas „Please Don’t Stop“ bis hin zum schwedischen Volkslied „Ack Värmeland Du Sköna“. Diese musikalische Vielfalt wird inszeniert in der unverwechselbaren, mal die Wärme, mal die Dynamik der Vorlage auskostenden Art des r.s.q.v. und getragen von Gustafssons individuell berührender Stimme.

Den weitesten Bogen schlagen sinnigerweise die zwei vom Streichquartett stammenden Eigenkompositionen: Asja Valcics „Fancy Nancy“ ist ein wahnwitziger Galopp, Johannes Dickbauers „Wherever We Go“ eine herzzerreißende Pop-Elegie. Zuletzt schaffte es der Titeltrack auf die Platte, wie Mallinger erzählt: „Einen Tag vor der Studiosession sah ich durch Zufall den Film „Out of Rosenheim“. Der unglaublich schöne Titeltrack „Calling you“ schien mir vom ersten Moment an wie gemacht für eine Version mit Streichquartett. Wir haben den Song praktisch im Studio erarbeitet und sind sehr glücklich mit dem Ergebnis.“

Das fertige Album überraschend zu nennen, ist wohl eher untertrieben. Es dürfte keine Gesangsplatte geben, die Stimmbänder und Saiten zu einem ähnlich strukturierten Gefühlgemälde vereint. Die Kombination r.s.q.v. und Rigmor Gustafsson klingt wie füreinander geschaffen: Eins plus Eins macht hier Eins

Rigmor Gustafsson, vocals radio.string.quartet.vienna: Bernie Mallinger, violin Johannes Dickbauer, violin Cynthia Liao, viola Asja Valcic, cello

Produced by Rigmor Gustafsson with radio.string.quartet.vienna and Christoph Burgstaller
Executive Producer: Siegfried Loch
Recorded and mixed at 'Clipwerk', Vienna, by Christoph Burgstaller, June 7 - 10 and October 25 - 30, 2009
Mastered by Klaus Scheuermann

Rigmor Gustafsson,
geboren und aufgewachsen ist sie auf einem kleinen Bauernhof im Värmland, im Herzen Schwedens. Mit neun Jahren begann sie, Gitarre zu spielen und entdeckte schon früh den Jazz für sich. Bald wurde ihr klar, dass sie diese Leidenschaft zu ihrem Beruf machen wollte. Doch wer lässt schon ein Mädchen an der Gitarre in seiner Band mitspielen? Sie hatte eine wundervolle Stimme und so hängte sie die Gitarre an den Nagel und wechselte ins Gesangsfach.

Nach ihrer Ausbildung an der Royal Academy of Music in Stockholm machte sie sich sehr rasch in der schwedischen Szene als ausgezeichnete Vokalistin einen Namen. Sie arbeitete mit verschiedenen Big-Bands, leitete kleinere Jazzformationen, trat im schwedischen Fernsehen auf und machte zahlreiche Radioeinspielungen.

1993 zog es sie nach New York, um an der New School und am Mannes College of Music bei Sheila Jordan, Clark Terry, Richie Beirach, Phil Markovitz, Reggie Workman und Joe Chambers zu studieren. Sie trat mit Fred Hersch und Ted Rosenthal in den einschlägigen New Yorker Clubs auf, machte Aufnahmen mit Randy Brecker, Bob Mintzer und Dick Oatts und unterrichte bald selbst am Mannes College of Music. Sie gründete ihr erstes Quintett und tourte mit ihm quer durch Europa.

1996 kehrte Rigmor nach Stockholm zurück, erhielt einen Lehrauftrag als Gesangsdozentin an der Royal Academy of Music und galt seither als Star der jungen, vitalen Jazzszene.

In Deutschland zog ihr gefeierter Auftritt beim JazzFest Berlin 2001 eine Einladung zum JazzBaltica Festival 2002 nach sich, auf dem sie sich einem größeren deutschen Publikum als „ein neuer Stern am Gesangshimmel“ (Jazzthetik) vorstellen konnte. Im selben Jahr war sie als Gast auf Nils Landgrens Erfolgsalbum Sentimental Journey (ACT 9409-2) zu hören und 2003 stellte sie dann mit ihrem ACT-Debüt I WILL WAIT FOR YOUI WILL WAIT FOR YOU schnellte sofort auf #2 der deutschen und #1 der schwedischen Jazz-Charts und verdrängte in Schweden immerhin Norah Jones von dieser Position, die die Amerikanerin 74 Wochen lang gehalten hatte. Der German Jazz Award manifestierte den Erfolg dieses von Nils Landgren produzierten Albums.

Im folgenden Jahr veröffentlichte Gustafsson gemeinsam mit dem frankoamerikanischen Pianisten Jacky Terrasson eine hinreißend sinnliche Hommage an eine der größten Sängerinnen der Popkultur, Dionne Warwick: CLOSE TO YOU (ACT 9703-2). Selten stand Pop-Songs ein Jazzgewand so gut. Wie angegossen passen die neuen Sound-Kleider den souligen Klassikern, die dabei ihre Identität als Pop-Songs wahren und dennoch zu spannendem, aktuellem Jazz geworden sind. Gustafsson wurde dafür nicht nur mit einem schwedischen Jazz Award belohnt, sondern von Werner Burkhardt in der Jahresbilanz der Süddeutschen Zeitung auch zur „Besten Interpretin des Jahres“ gekürt.

Auf ihrem nächsten Album ON MY WAY TO YOU (ACT 9710-2) (erschienen im Februar 2006) interpretierte Gustafsson mit großem Jazzfeeling die weltweit erfolgreichen Filmmelodien des 1932 in Paris geborenen Komponisten Michel Legrand. Manche seiner Melodien ("Windmills of Your Mind", "Once upon a Summertime", "You Must Believe in Spring" ...) gehören zum populären musikalischen Welterbe und Gustafsson erwies sich unter der Regie von Nils Landgren als eine Ideal-Interpretin für diese Songs – auch in den Augen von Michel Legrand selbst: "Ich fühle mich sehr geehrt, dass Rigmor einige meiner Songs interpretiert. Sie ist einfach umwerfend". Mit ON MY WAY TO YOU erreichte Gustafsson sogar #12 der schwedischen POP Charts und das Album wurde in ihrer Heimat mit Gold ausgezeichnet.

Ihre aktuelle, vierte Einspielung für ACT ALONE WITH YOU (ACT 9717-2), Veröffentlichung im September 2007) ist eine Art Premiere. Denn obwohl Gutafsson seit Jahren komponiert und auch die meisten Texte dazu selbst verfasst, kennt man sie bislang vor allem als hervorragende und einfühlsame Interpretin der Songs anderer Komponisten. Nun aber ist sie einen Schritt weiter gegangen und hat ein sehr persönliches Album zusammengestellt, das ausschließlich Stücke aus ihrer eigenen Feder enthält.

„Ihre Seele spricht zu anderen Seelen“, schrieb Werner Burkhardt vor ein paar Jahren in der Süddeutschen Zeitung über ihren Auftritt bei der JazzBaltica – und besser kann man ihren Gesang und ihre Persönlichkeit kaum charakterisieren.

radio.string.quartet.vienna
Die vier Mitglieder Bernie Mallinger (Violine), Igmar Jenner (Violine), Asja Valcic (Violoncello) Cynthia Liao (Viola) eint der Anspruch, das Klangspektrum des klassischen Streich-Quartetts zu erweitern. Alles ist möglich auf den 16 Saiten. Ob jazzrockiger Groove oder popverliebte Gesänge, Neue Musik oder europäische Folk-Tradition: Das „r.s.q.v.“ hat bislang schon etliche Grenzgänge absolviert und sich so im Non-Classical-String-Quartet-Genre einen festen Platz neben den US-Pionieren vom Kronos Quartet und dem Turtle Island Quartet erspielt.

Die Musiker:
Bernie Mallinger, geboren 1969 in Wolfsberg/Kärnten, studierte Violine an der Kunst-Universität Graz und reiste nach seinem Abschluss in die USA, wo er u.a. Workshops an der Manhattan School of Music und der Juillard School in New York belegte. Seit 1997 arbeitet Mallinger als freischaffender Musiker, der sich früh für genreübergreifende Sounds interessiert hat. Er hat bei zahlreichen Projekten in den Bereichen Jazz, Folk, Rock, Pop und Neue Musik mitgewirkt.

Asja Valcic, geboren 1967 in Kroatien, studierte Violoncello an der Musikakademie Zagreb. Nach Studienaufenthalten in den USA und Russland schloss sie die Musikhochschule in Detmold mit dem Solisten-Examen ab. Valcic hat mit Kammermusik-Partnern wie Gerhard Schulz (Alban Berg Quartet) und Ian Belton (Brodsky Quartet) gespielt und ist als Solistin mit verschiedenen Orchestern (u.a. mit Dirigent Zubin Mehta) aufgetreten. Mit Klaus Paier (Akkordeon/Bandoneon) unterhält sie seit 2008 ein festes Duo, das auf dem Album „Á Deux“ (ACT 9478-2) zu hören ist.

Cynthia Liao, geboren 1973 in Taipei/Taiwan, studierte Viola an der Universität für Musik und darstellende Künste in Wien. Als Solo-Bratschistin hat sie u.a. mit dem Wiener Jeunesse Orchester und dem „Orchestra Sinfonica di Milano, Giusseppe Verdi“ gespielt. Liao ist Mitglied der Wiener Kammerphilharmonie und im Ensemble Reconsil für zeitgenössische Musik.

Igmar Jenner, geboren 1980 in Berlin, studierte Kammermusik an der Kunst-Universität Graz. Als Stipendiant des „Henry Mancini Institute“ / Los Angeles hat er in den USA mit Musikern wie Herbie Hancock, Bobby McFerrin und Vince Mendoza gespielt. Der Österreicher arbeitet als freier Komponist und Arrangeur. Mit dem Duo Igmar Jenner & Borut Mori (Geige/Akkordeon) gewann er den „Austrian World Music Award 2010“. Außerdem leitet er das Streich-Ensemble String Syndicate.

Booklet für Calling You

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