Aoife Nessa Frances
Biographie Aoife Nessa Frances
Aoife Nessa Frances
Der Name mag unverkennbar irisch sein, die Musik ist es keineswegs. Auch wenn durch „Emptiness Follows“, der jüngsten Single von Aoife Nessa Frances, eine Harfe in Arpeggien glitzert, sind ihre Songs doch von ganz anderen Stilen geprägt. Im Jahr 2020 erschien ihr Debütalbum „Land of No Junction“. Der Titel erklärt sich aus einem Verhörer: Ihr Produzent erzählte ihr von einer Reise durch Wales und von einem Bahnhof namens Llandudno Junction, und prompt war der Name gefunden. Das erklärt auch ein wenig Aoife Nessa Frances‘ Arbeitsweise: Alles was sie wahrnimmt hat auch das Potenzial, in ihre musikalischen und lyrischen Gedanken einzufließen und verarbeitet zu werden. Ob original oder verfremdet, spielt dabei keine Rolle. So entsteht diese überaus elegante Mischung aus folkigem Songwriting mit psychedelischen oder jazzigen Elementen, die Bossa-Nova-Rhythmen oder karibische Percussion aufnehmen und sich in Art Rock verwandeln und in der sich nach ihrer eigener Aussage Einflüsse von Broadcast und Amen Dunes über Patti Smith und Radiohead bis hin zu Alice Coltrane spiegeln. Anders gesagt, die Musik von Aoife Nessa Frances über Genres zu kategorisieren, ist gar nicht möglich. Stattdessen setzt man sich einfach hin, hört sich die geschwungenen Melodielinien an, die die Zuhörer*in selten dorthin führen, wo sie erwartet werden und freut sich an geschmeidigen Harmonien, die in avantgardistische Orchestrationen verpackt wie Träume in geschmeidigem Tempo durch die Gehörgänge fließen. Streicher, Synthies, Bläser, Flöten oder eben die Harfe: Die Musik der Iren hat für sehr vieles Platz und gibt ihm auch den Raum und die Zeit, sich auszubreiten. Nicht selten kommt es vor, dass die Künstlerin meist schon vor Sonnenaufgang an ihren Stücken arbeitet. Und genau so müsste eigentlich das Genre heißen, das Aoife Nessa Frances erfunden hat: Sonnenaufgangsmusik.