Biographie KlangVerwaltung & Enoch zu Guttenberg


Enoch zu Guttenberg
Bequem hat er es sich nie gemacht. Enoch zu Guttenberg ist seinen eigenen Überzeugungen gefolgt, ist nie einfach nur mit, sondern oft genug gegen den Strom geschwommen. Als einer der herausragenden Dirigenten unserer Zeit hat er sich mit der Musik auf eine Weise auseinandergesetzt, die Publikum und Kritiker aufgerüttelt und ihm zugleich internationale Achtung verschafft hat. Sowohl als Symphoniker als auch als Interpret der großen Sakralwerke setzten seine Aufführungen wichtige Akzente in der eigenen Laufbahn und auf den bedeutenden internationalen Bühnen: So dirigierte Enoch zu Guttenberg u.a. die Staatskapelle Berlin, die Bamberger Symphoniker, das NDR Sinfonieorchester, die Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken, das MDR Sinfonieorchester und das Nouvelle Orchestre Philharmonique Paris.

Zwei Ensembles sind es im Besonderen, die Guttenbergs künstlerische Idee und musikphilosophische Ansätze als gemeinsame Anliegen umsetzen: die von ihm seit 1967 geleitete Chorgemeinschaft Neubeuern und das Orchester KlangVerwaltung, dessen künstlerischer Leiter er seit 1997 ist. Mit dem Orchester KlangVerwaltung, das sich aus Musikern führender Symphonie- und Opernorchester, aber auch international bekannten Solisten und Kammermusikern zusammensetzt, ist Enoch zu Guttenberg seit einigen Jahren weltweit unterwegs.

Für Enoch zu Guttenberg und seine ihm verbundenen Ensembles sind die Symbiose aus dem fundierten Wissen um die jeweilige historische Aufführungspraxis, der unbedingten, zwingenden Inhaltsorientierung und der hieraus erwachsenden Emotionalität Grundlage ihrer Interpretation. Dies gilt für alle bedeutenden Werke des Barock, der Wiener Klassik, aus Romantik und Spätromantik sowie für Kompositionen des 20. Jahrhunderts. Große gemeinsame Erfolge feierte Guttenberg zusammen mit der Chorgemeinschaft Neubeuern und der KlangVerwaltung nicht nur bei allen bedeutenden nationalen Festivals, sondern auch im Wiener Musikverein, im Concertgebouw Amsterdam, 2009 in China bei Konzerten im Rahmen des Hongkong Music Festivals und des Beijing Music Festivals sowie 2012 in St. Martin in the Fields in London. Ein Höhepunkt im Konzertjahr 2010 war die Aufführung von Verdi´s "Messa da Requiem" zu Ehren von Papst Benedikt XVI im Vatikan. Zwei große Konzertreisen mit seinen beiden Ensembles bestimmten das Jahr 2016: die Asien-Tournee mit umjubelten Konzerten in Peking, Seoul und Suwon und die Tournee nach Kanada und USA. Die Konzerte dort gestalteten sich zu einem wahren Triumphzug: „standing ovations“ in den großen Häusern in Montreal, Toronto, Philadelphia und Boston - und vor allem auch in der Carnegie Hall in New York.

Seit dem Jahr 2000 ist Enoch zu Guttenberg Intendant der Internationalen Herrenchiemsee Festspiele. Als künstlerischer Leiter kreierte Guttenberg zusammen mit dem Dramaturgen Klaus J. Schönmetzler hier ein singuläres Konzept, das nicht nur von seiner Persönlichkeit und seinen Überzeugungen geprägt ist, sondern zugleich die besondere Historie der Lokalität einbezieht.

Obwohl die Musik immer im Zentrum seiner Aktivität und Kreativität liegt, seine Mitwelt hat Guttenberg niemals aus den Augen verloren. Ob als beharrlicher Mahner und Visionär in Sachen Umweltpolitik oder als erfolgreicher Förderer der kulturellen Zusammenarbeit zwischen Ost und West - geprägt durch sein Elternhaus war die Verbindung von politischem und künstlerischem Engagement für Enoch zu Guttenberg stets Verpflichtung. Für seine Arbeit wurde er über die Jahre mit etlichen Auszeichnungen, darunter der Deutsche Kulturpreis und das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, geehrt. Der Rheingau Musik Preis 2017 geht im Jubiläumsjahr ihres 50jährigen gemeinsamen Bestehens an ihn und die Chorgemeinschaft Neubeuern.

Enoch zu Guttenbergs musikalisches Wirken wird mittlerweile durch zahlreiche Funk- und Fernsehproduktionen sowie CD-Einspielungen dokumentiert. Für die Einspielung von Anton Bruckners Symphonie Nr. 4 Es-Dur "Romantische" erhielt er zusammen mit dem Orchester KlangVerwaltung den ECHO Klassik in der Kategorie "Sinfonische Einspielung des Jahres", Musik des 19. Jahrhunderts.



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