Julia Hülsmann Quartet


Biographie Julia Hülsmann Quartet

Julia Hülsmann Quartet
Julia Hülsmann
wurde 1968 in Bonn geboren. Seit ihrem elften Lebensjahr erhielt sie klassischen Klavierunterricht und gründete mit 16 Jahren ihre erste Band. 1991 zog sie nach Berlin, um an der Hochschule der Künste (HdK) Jazz-Klavier zu studieren und wurde im Jahr darauf Mitglied des Bundesjugendjazzorchesters (BuJazzO). Seit 1997 arbeitet Hülsmann mit ihrem eigenen Trio und tritt in Clubs und auf Festivals in ganz Deutschland auf.

2008 erschien Julia Hülsmanns ECM-Debüt The End of a Summer mit ihren festen Partnern Marc Muellbauer (Bass) und Heinrich Köbberling (Schlagzeug), 2011 folgte Imprint. Im Jahr 2012 wurde das Trio durch den englischen Trompeter und Flügelhornisten Tom Arthurs zum Quartett, das 2013 In Full View veröffentlichte. Arthurs brachte eine starke neue Stimme an die Front, die Julia Hülsmann nicht nur als Spielerin und Arrangeurin inspirierte, sondern auch die kompositorischen Aktivitäten innerhalb des Quartetts anregte.

Der Sänger Theo Bleckmann ergänzte das Quartett auf A Clear Midnight mit seinen beachtlichen stimmlichen Fähigkeiten: Kurt Weill and America (2015), einer phantasievollen Antwort auf die Lieder des Komponisten, die aus dem Kurt-Weill-Festival 2013 in Dessau hervorgegangen ist. John Fordham schrieb im Guardian: "Dies könnte eine der großartigsten Jazzbearbeitungen der Lieder von Kurt Weill sein [...] Kein Ton ist fehl am Platz in diesem wunderschön gestalteten Projekt."

Heinrich Köbberling
wartet mit Stücken auf, die kaum verschiedener sein könnten. Das bezaubernde “If I Had A Heart” beginnt beinahe wie eine Ben-Webster-Ballade, bevor sein Thema einem Feature für Bassist Marc Muellbauer Platz macht, der in der Struktur des Songs solo spielt. “Colibri” hingegen könnte man, wie Julia anmerkt, als “ein typisches Schlagzeugerstück” bezeichnen, das auf einer “rhythmischen Idee basiert, aber dann mit dem Swing-Part in der Mitte in eine ganze andere Richtung geht. Dieses Element hatten wir noch auf keinem unserer bisherigen Gruppenalben, obwohl wir alle schon Jazz mit diesem Feeling gespielt haben.”

Marc Muellbauer
ist der Autor von “Mistral” und “Wrong Song” den beiden längsten Stücken des Albums. “'Mistral' ist ein sehr wichtiges Stück für uns”, erklärt Julia. “Es ist ein großartiges Beispiel dafür, wie sich eine technische Idee zu etwas entwickeln kann, das sehr locker und offen wirkt. Daran haben wir lange gearbeitet. Anfangs hatten wir die Nummer ‘Thirty-Five’ genannt, weil Marc hier mit dem Vielfachen von 5 und 7 herumspielt. Aber aus dieser rhythmischen Idee heraus entwickelte es sich zu etwas anderem, das uns mehr Freiheit gibt. Wir können uns innerhalb dieses Stücks bewegen und es ist jedes Mal anders, wenn wir es spielen. Ich liebe diesen Aspekt.”

Uli Kempendorff
kompositorische Beiträge sind das knappe “You Don’t Have To Win Me Over”, in dem nur kurz seine Botschaft darlegt wird, und das enigmatischere Stück “Einschub”, das sich einer prompten Kategorisierung widersetzt. “Als er es bei der ersten Probe vorstellte, war ich mir nicht sicher, was es war”, meint Julia. “Uli hat in seinen Stücken, in seinem Umgang mit Harmonien und Melodien, etwas, was wir – Marc, Henrich und ich – nicht haben. Bei ‘Einschub’ geht es, glaube ich, um die Unabhängigkeit der Linien und der Rhythmen, die zum Ende hin durch die Art, wie sie sich überlappen, recht komplex werden.”



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