Album Info
Album Veröffentlichung:
2022
HRA-Veröffentlichung:
04.02.2022
Label: BR-Klassik
Genre: Classical
Subgenre: Vocal
Interpret: Christina Landshamer, Justus Zeyen, Bavarian Radio Chorus & Howard Arman
Komponist: Franz Schubert (1797-1828)
Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)
- Franz Schubert (1797 - 1828):
- 1 Schubert: Der Gondelfahrer, Op. 28, D. 809 (Arr. for Male Choir & Piano) 03:02
- 2 Schubert: Ständchen, D. 920 (1840 Version) 05:45
- 3 Schubert: Wehmut, Op. 64 No. 1, D. 825 05:04
- 4 Schubert: Ewige Liebe, Op. 64 No. 2, D. 825a 05:33
- 5 Schubert: Flucht, Op. 64 No. 3, D. 825b 03:37
- 6 Schubert: Gott in der Natur, Op. 133, D. 757 06:00
- 7 Schubert: Nachthelle, Op. 134, D. 892 06:15
- 8 Schubert: Psalm 23, D. 706 (Arr. for Female Choir & Piano) 04:23
- 9 Schubert: Sehnsucht, D. 656 03:50
- 10 Schubert: Mirjam's Siegesgesang, Op. 136, D. 942 19:12
Info zu Schubertiade
Zum 225. Geburtstag von Franz Schubert veröffentlicht BR-KLASSIK eine Aufnahme mit Liedern sowie ein- und mehrstimmigen Gesängen für Männer- und Frauenchor a cappella oder mit Klavierbegleitung auf einem historischen Érard-Flügel. Diese Studioaufnahmen mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Howard Arman entstanden im Juli 2021 im Herkulessaal der Münchner Residenz.
In der Gesellschaftsmusik, zu der ein Großteil von Franz Schuberts Liedschaffen zu zählen ist, kamen um 1800 mehrstimmige Vokalkompositionen als Teil der bürgerlichen Musikkultur und des gemeinschaftlichen Singens groß in Mode. Schuberts Stücke für mehrere Männer- oder Frauenstimmen – zum Teil a cappella, zum Teil mit Klavier- oder anderer Instrumentalbegleitung – als Chorlieder zu bezeichnen, ist jedoch nicht ganz richtig, da sie seinerzeit meist solistisch besetzt wurden. Doch Liebhaberchöre wie den der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, die regelmäßig Konzerte veranstaltete, gab es bereits, und so kamen Schuberts mehrstimmige Lieder oftmals rascher einer breiteren Öffentlichkeit zu Gehör als seine im privaten Kreise aufgeführten Sololieder. Damit hatte die Gesellschaftsmusik den Schritt in den Konzertsaal getan; Schuberts Name tauchte erstmals am 25. Januar 1821 auf einem Programm der Musikfreunde auf.
Einige seiner bekanntesten Lieder für Männer- respektive Frauenchor mit Klavier sind in der vorliegenden SCHUBERTIADE versammelt, darunter die sanft wiegende Barkarole Der Gondelfahrer, in der Schubert das Glitzern des Mondlichts auf den venezianischen Kanälen heraufbeschwört, oder das Ständchen, welches als Geburtstagsserenade entstand. Eine seiner insgesamt fünf Vertonungen von Mignons Nur wer die Sehnsucht kennt aus Goethes Wilhelm Meister schrieb Schubert für fünfstimmigen Männerchor – es stellt unter seinen mehrstimmigen Liedern eine Besonderheit dar, indem durch eine differenzierte Harmonik und die raffinierte Textbehandlung der tiefe Seelenschmerz Mignons zum Ausdruck kommt.
Eine herausragende Stellung unter seinen religiösen Stücken, die nicht für die Kirche bestimmt waren, nimmt Mirjams Siegesgesang ein, wo sich schließlich Männer- und Frauenchor vereinen und das israelitische Volk verkörpern. Der Chor antwortet einem Solosopran als Vorsängerin. Das großangelegte Werk schildert den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten mit der Prophetin Mirjam an seiner Spitze; ihr dreisätziger Lobgesang mündet in eine eindrucksvolle Chorfuge.
Die vorliegenden Studioaufnahmen mit den Solisten Christina Landshamer, Merit Ostermann und Andrew Lepri Meyer, dem Chor des Bayerischen Rundfunks unter Leitung von Howard Arman sowie mit Justus Zeyen am Klavier entstanden zwischen dem 20. und 23. Juli 2021 im Herkulessaal der Münchner Residenz. BR-KLASSIK veröffentlicht die neue CD am 4. Februar 2022.
Als Begleitinstrument der Aufnahmen wurde ein Flügel aus der Klaviermanufaktur von Sébastien Érard in Paris verwendet. Im 19. Jahrhundert waren die Instrumente dieser Firma in den Salons wohlhabender Privatleute ungemein beliebt und galten als Inbegriff der bürgerlichen Musikkultur schlechthin. Unter anderem Richard Wagner, Franz Liszt oder selbst Queen Victoria besaßen einen Érard-Flügel. Seine Bauart und Mechanik weist eine klangliche Nähe zum Hammerklavier der Schubertzeit auf. Er zeichnet sich durch einen klaren, jedoch nicht perkussiven Anschlag aus, ausgewogene Register, eine silbrige Höhe sowie einen profunden und transparenten Bass – Qualitäten, die jenen Flügel sowohl in ästhetischer als auch in aufführungspraktischer Hinsicht zum idealen Begleitinstrument für Schuberts Chorlieder macht und die Klangwelt der Schubertiaden verwirklicht.
"Die künstlerische Qualität der Aufnahme ist untadelig. Besser können diese so speziellen Schubert’schen Gesänge mit ihrem schwärmerischen Herz so riesengroß und unstillbar nicht interpretiert werden. Der edle Klang des Érard-Flügels ist so etwas wie das Tüpfelchen auf dem i dieses gelungenen Geburtstags-Ständchens." (Dr. Ingobert Waltenberger, onlinemerker.com)
Christina Landshamer, Sopran
Merit Ostermann, Mezzosopran
Andrew Lepri Meyer, Tenor
Justus Zeyen, Klavier
Chor des Bayerischen Rundfunks
Howard Arman, Dirigent
Christina Landshamer
Bei den Klangkörpern des BR ist Christina Landshamer seit Jahren regelmäßig zu Gast und gestaltete mit dem BR-Chor die Sopranpartien u.a. in Bachs „Weihnachtsoratorium“ in Luzern, Basel und München sowie in Konzertmitschnitten von Mozarts c-Moll- und Bachs h-Moll-Messe.
Die gebürtige Münchnerin zählt zu den begehrten Sopranistinnen auf den großen Opern- und Konzertbühnen. Ihre Zusammenarbeit mit Riccardo Chailly, Christian Thielemann oder Roger Norrington führte sie zu international bedeutenden Orchestern wie dem Concertgebouworkest, dem Orchestre de Paris oder dem New York Philharmonic. Bei den Salzburger Festspielen begeisterte sie als Frasquita in „Carmen“, und bei der Dresdner Silvestergala sang sie mit Anna Netrebko. Auch in den USA hat sich Christina Landshamer als feste Größe etabliert, so etwa in der New Yorker Carnegie Hall und als Sophie in einer „Rosenkavalier“-Produktion in Chicago. Mit dem Pittsburgh Symphony Orchestra sang sie unter der Leitung von Manfred Honeck die Sopran-Partien in Mahlers „Auferstehungssymphonie“ auf. Als Solistin wirkte sie u.a. in CD- und DVD-Produktionen der „Matthäus-Passion“ von Bach und der Vierten Symphonie von Mahler mit, jeweils unter Riccardo Chailly.
Zu den Engagements aus jüngerer Zeit zählen Auftritte in Mendelssohns „Lobgesang-Symphonie“ mit den Münchner Philharmonikern unter Thomas Hengelbrock und dem Cleveland Symphony Orchestra unter Franz Welser-Möst sowie in Mozarts c-Moll-Messe mit dem NHK Symphony Orchestra Tokio, dem BRSO und dem NDR Elbphilharmonie Orchester jeweils unter Herbert Blomstedt. Ferner singt sie in Bachs „Johannes-Passion“ mit dem Concertgebouw Orkest Amsterdam unter Trevor Pinnock und in Bachs h-Moll-Messe mit dem Gewandhausorchester Leipzig unter Andris Nelsons. Mit dem European Union Youth Orchestra ist Christina Landshamer unter Iván Fischer in Mahlers Vierter Sinfonie in Italien, Wien und Grafenegg zu erleben wie auch mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen unter Paavo Järvi in Beethovens „Missa solemnis“.
Mit ihrer warmen, lyrischen Sopranstimme gilt Christina Landshamer als stilsichere Liedsängerin: Auf ihrer ersten Lied-CD kombiniert sie Lieder von Robert Schumann und Viktor Ullmann. Mit ihrem Klavierpartner Gerold Huber gastiert sie u.a. bei der Schubertiade Schwarzenberg und in der Wigmore Hall London.
Justus Zeyen
ist gebürtiger Kieler und nahm zunächst Klavierunterricht bei Cord Garben, bevor er in Hannover u.a. bei Karl Engel und Bernhard Ebert studierte. Konzerte als Solist und Kammermusiker, hauptsächlich aber als Liedpianist, führen Justus Zeyen durch Europa, die USA und Japan. Dabei trat er mit Juliane Banse, Christiane Karg, Dorothea Röschmann, Diana Damrau, Measha Brueggergosman, Florian Boesch, Michael Schade sowie den mit den Chören des BR, MDR und SWR auf.
Liederabende gab Justus Zeyen etwa an der Mailänder Scala, im Theater an der Wien, der Elbphilharmonie Hamburg, bei den Berliner und Wiener Festwochen, den Münchner Opernfestspielen, den Festwochen Bad Kissingen, beim Schleswig-Holstein Musik Festival und bei der Schubertiade Schwarzenberg. Außerhalb Europas ist er beim Mostly Mozart New York, beim Tanglewood Music Festival sowie beim Tokyo Spring Festival und beim Oregon Bach Festival vertreten. Seit ersten gemeinsamen Konzerten beim Kammermusikfest Lockenhaus 1994 verband Justus Zeyen eine sehr enge Zusammenarbeit mit Thomas Quasthoff. CD-Veröffentlichungen mit Justus Zeyen wurden mit dem Echo Klassik, dem Cannes Award und dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet und beim Grammy nominiert.
Booklet für Schubertiade