
Faces of Night David Helbock & Julia Hofer
Album Info
Album Veröffentlichung:
2025
HRA-Veröffentlichung:
12.09.2025
Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)
- 1 Woman's Dance - Version 1 03:03
- 2 Dancing to Another Space 02:20
- 3 Dark Soul 04:18
- 4 Purple Rain 04:04
- 5 Night Dances 04:48
- 6 Song of a Dream 04:33
- 7 Freedom Jazz Dance 03:06
- 8 Clara's Romance 04:56
- 9 Theme from Schumann's Piano Concerto 04:35
- 10 Sexy M.F. 02:40
- 11 Round Midnight 05:33
- 12 Woman's Dance - Version 2 02:44
Info zu Faces of Night
Pianist David Helbock, Bassistin und Cellistin Julia Hofer haben viel gemeinsam. Beide sind verspielt, neugierig und experimentieren gerne. Und beide denken perfektionistisch. Das ist eine musikalische Kombination, die sich ausgeht. „Ich war auf der Suche nach einem neuen Gegenüber für eine kleine Besetzung“, erzählt David Helbock, „denn mein letztes Projekt ‚Austrian Syndicate‘ ist zwar eine Herzensangelegenheit, aber auch sehr aufwändig, mit großer Band und vielen Keyboards. Gemeinsam mit ACT-Chef und Produzent Andreas Brandis entstand schließlich die Idee eines akustischen, auf die emotionale Essenz reduzierten Duos – ein Format, in dem die musikalische Kommunikation so direkt funktioniert wie in keiner anderen Besetzung. Und schnell kam ich dafür auf Julia Hofer. An ihr hat mich vor allem die Vielseitigkeit gereizt – und die Fülle der Möglichkeiten, die sich daraus ergeben. Schon in der ersten Probe hat mich ihre Energie sofort fasziniert. Man merkt ihr den Spaß an der Musik schon bei der ersten gespielten Note an und das motivierte mich enorm und ist außerdem sehr ansteckend.“
Bassistin und Cellistin Julia Hofer geht ihren künstlerischen Weg in umgekehrer Reihenfolge als normalerweise üblich. In der Regel lernen Musiker:innen ihre Handwerk, werden bekannt und fangen dann an, Unterricht zu geben. Julia Hofer hatte nach dem Bachelor in Wien und noch während ihres Masters an der Popakademie Mannheim bereits millionenfach geklickte Teaching-Videos für den Online-Musikhändler Thomann am Start. Sie unterrichtet außerdem in Klagenfurt und gehört zum Team der Vereinigten Bühnen in Wien. Julia Hofer ist eine Schnellstarterin der österreichischen Szene, Spross aus musikalischem Elternhaus, klassisch als Cellistin ausgebildet, aber stilistisch umfassend aufgestellt. Sie streicht nicht nur poetisch Cello, sondern groovt auch mit energiebasierter Lässigkeit durch das Pop-, Funk- und Fusion-Repertoire von Earth, Wind & Fire und Jamiroquai bis zu den Yellowjackets. Das Besondere dabei: Julia Hofer klebt nicht am Notenblatt. Sie hört lieber genau zu, transkribiert selbst und kommt den Originalen besonders nahe, indem sie manchmal auch etwas passend verändert.
Kein Wunder, dass David Helbock von seiner neuen Duo-Partnerin begeistert ist. Schließlich ist der Pianist und Komponist aus Vorarlberg selbst extrem wandelbar. Mit dem Trio Random Control hat er seinen Ruf als Grenzgänger mit humorvoll virtuosen Fähigkeiten am Instrument begründet. Projekte wie sein „Playing John Williams“ (2019) oder „Austrian Syndicate“ (2023) wiederum verankern ihn im kammermusikalischen Solo-Klavier ebenso wie im Neo-Fusion mit jazzrockiger Wucht. David Helbock ist einer der vielseitigsten Musiker der österreichischen Musikwelt. Und er liebt eben Duos wie zum Beispiel „Playground“ (2022), das ihn zusammen mit der Sängerin Camille Bertault auf die europäischen Club- und Festivalbühnen geführt hat.
„Faces Of Night“ mit Julia Hofer, spannt den stilistischen Bogen noch weiter. Denn zum Repertoire des Albums gehören Songs von Prince ebenso wie Thelonious Monks „‘Round Midnight“, die cellofarbige Version von Georges I. Gurdjieffs „Woman’s Dance“, eine soul-funkige Interpretation von Eddie Harris‘ „Freedom Jazz Dance“ oder die überraschende Adaption von Motiven aus Robert Schumanns „Klavierkonzert A-moll“. „Wir haben am Anfang auch noch Effekte ausprobiert, das wurde aber immer weniger. Inzwischen ist es ein bis auf den E-Bass nahezu akustisches Album. Und wir haben wirklich viel geprobt und ausprobiert. Ein schöner Prozess“.
Ein paar Gäste kamen dazu, der balladenhaft lyrische Trompeter Lorenz Raab, mit dem David Helbock schon seit zwei Jahrzehnten spielt und die Sängerin Veronika Harcsa, ebenfalls eine langjährige Bekannte, die bei „Freedom Jazz Dance“ scattend improvisiert und Monks „Round Midnight“ einen ungarischen Text verpasst. „Und mit Mahan Mirarab wollte ich auch lange schon etwas machen. Er spielt eine Gitarre mit zwei Hälsen, einer davon fretless, was wiederum sehr gut zu Gurdjieff passt“, erzählt David Helbock von dem zweiten Beteiligten auf „Faces Of Night“, mit dem er zuvor noch nicht gearbeitet hat.
Und so hat schließlich im Studio gemeinsam mit Produzent Andreas Brandis ein sehr kommunikatives und musikalisch wild energisches Team zusammengefunden. Im Zentrum agieren mit großer Spieloffenheit und Präzision Julia Hofer und als Gegenstück der auf inspirierte Art getriebene David Helbock. Die Gäste erweitern die Basis und führen die Musik mit neuen Farben über diese Konstellation hinaus. „Am Ende passt das alles auch gut zu dem Titel ‚Faces Of Night‘. Die Nacht ist für mich ein Grenzraum, wo Gegensätze möglich sind und sich ergänzen“. Die Gesichter der Nacht öffnen die Pforten für ein neues Duo, das mit seinem Debüt-Album voller Spiellust und Energie in die Musikwelt startet.
David Helbock, Klavier
Julia Hofer, E-Bass, Fretless-Bass, Cello
Gäste:
Lorenz Raab, Flügelhorn
Mahan Mirarab, Gitarre
Veronika Harcsa, Gesang
Aufgenommen am 20. und 21. Mai im Wavegarden Studio, Mitterretzbach, Österreich.
Aufgenommen und gemischt von Werner Angerer.
Gemastert von Klaus Scheuermann.
Produziert von Andreas Brandis & David Helbock.
David Helbock
1984 in Vorarlberg, Österreich, geboren, begann im Alter von sechs Jahren Klavier zu spielen. Nach einigen Jahren Klavierunterricht an der Musikschule Feldkirch und am Jazzseminar Dornbirn wechselte er 1998 ans Konservatorium Feldkirch, um bei Prof. Ferenc Bognar klassisches Klavier zu studieren, wo er 2005 sein Konzertfach-Diplom mit Auszeichnung abschloss. Zusätzlich nahm David Helbock von 2000 bis 2008 Unterricht beim New Yorker Jazzpianisten Peter Madsen (bekannt für seine Arbeit mit Stan Getz, Joe Lovano, Fred Wesley und anderen), der sein Lehrer, Mentor und Freund wurde. Sie spielen auch heute noch zusammen in Madsens Ensemble "Collective of Improvising Artists (CIA)" und gründeten 2023 das gemeinsame Projekt "Austrian Syndicate".
Ebenso erhielt David Helbock Unterricht bei Fuat Kent (einem Schüler des bekannten zeitgenössischen Komponisten George Crumb) und entwickelte in dieser Zeit sein charakteristisches "Inside Piano"-Spiel.
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David Helbock ist Preisträger des weltweit größten Jazzpianosolo-Wettbewerbs des Jazzfestivals Montreux (Schweiz) von 2007 und 2010 und gewann dort auch den Publikumspreis. 2011 wurde ihm der "Outstanding Artist Award" verliehen, der wichtigste Förderpreis des Landes Österreich.
Während seiner gesamten musikalischen Laufbahn war David Helbock auch als Komponist sehr aktiv. Neben Auftragskompositionen für beispielsweise Streichorchester, Kammermusik, Chöre oder Big Bands zählt ein großes "Jahreskompositionsprojekt" zu seinen Werken, in dem er ein Jahr lang jeden Tag ein neues Stück schrieb. Anfang 2010 wurde das "Personal Realbook" mit über 600 Seiten Musik veröffentlicht. 2018 wurde ihm außerdem das Staatsstipendium für Komposition des Bundes Österreich verliehen.
David Helbock hat bisher über 25 Alben unter eigenem Namen als Bandleader veröffentlicht, davon fünf auf dem Berliner Label Traumton (von 2010 bis 2015). Seit 2016 ist er exklusiver Künstler beim renommierten, deutschen Label "ACT-Music" und hat dort bisher sieben Alben veröffentlicht. Seine Debütveröffentlichung bei ACT-Music, "Into the Mystic", im Jahr 2016, wurde unter anderem für den deutschen "Echo Jazz" nominiert. 2018 erschien das zweite Album "Tour d’Horizon" mit seinem Trio Random/Control, gefolgt von einem Solopiano-Album "Playing John Williams" im Jahr 2019.
David Helbock hat mit international bekannten Jazzmusikern zusammengearbeitet, darunter ein Trio-Album mit den deutschen Jazzmusikern Sebastian Studnitzky und Arne Jansen im Jahr 2021 sowie ein Duo-Album mit der französischen Star-Sängerin Camille Bertault im Jahr 2022.
Auf dem Quintett-Album "Austrian Syndicate" mit seinem ehemaligen Lehrer Peter Madsen am Klavier spielt David Helbock ausschließlich Keyboards und Synthesizer. Darüber hinaus sind Gastbeiträge von Dhafer Youssef, Fred Wesley, Lakecia Benjamin, Maria João und Alex Acuña zu hören.
Anfang 2025 veröffentlichte sein Trio "Random/Control" zusammen mit der Stuttgarter Sängerin Fola Dada (Deutscher Jazzpreis 2022) ein Livealbum. Dieses wurde während einer der legendären "Studio Live Sessions" im Little Big Beat Studio in Liechtenstein aufgenommen.
Im September 2025 erscheint das 7. Album von David Helbock auf dem Label ACT - dieses Mal im Duo mit der jungen, aufstrebenden E-Bassistin & Cellistin Julia Hofer und zusätzlich als Gäste Lorenz Raab (Flügelhorn), Veronika Harcsa (Vocals) & Mahan Mirarab (Gitarre).
Von der CD „Think of Two“ mit dem Ensemble „Random/Control“ war die brasilianische Musiklegende Hermeto Pascoal so beeindruckt, dass er extra für diese CD ein Stück komponierte und in Brasilien aufnahm. Außerdem trat David Helbock 2014, 2016, 2021 & 2023 als Solist des „Jazz Composer ́s Orchestra“ von Michael Mantler auf mehreren CD Produktionen des renommierten Labels ECM in Erscheinung, wo er den Klavierpart von Cecil Taylor von Mantlers legendärer Aufnahme von 1968 übernahm.
David Helbock hat Konzerte mit seinen eigenen Ensembles in Ländern wie den USA, Kanada, Mexiko, Japan, Russland, Kasachstan, Kirgisistan, China, Mongolei, Südkorea, den Philippinen, Indonesien, Malaysia, Singapur, Indien, Japan, Südafrika, Äthiopien, Kenia, Senegal, Marokko, Tunesien, Ägypten, Israel, Iran, Brasilien, Argentinien, Chile, Australien und in ganz Europa gespielt.
Julia Hofer
absolviert ihr Bachelor- und Masterstudium an der Universität für Musik und darstellenden Kunst Wien bei Willi Langer und Gina Schwarz. Zusätzlich erfolgte im Bachelorstudium ein Erasmus Semester an der Hochschule für Musik und Tanz Köln bei Marius Goldhammer und ein weiteres Masterstudium an der Popakademie Baden-Württemberg bei Frank Itt. Seit 2021 ist sie fixer Bestandteil der Vereinigten Bühnen Wien und produziert seit 2018 Interviews, Playing- und Lessonsvideos für den Thomann Youtube Channel. Marcus Miller, Billy Sheehan, Richard Bona und Michael League zählen unter anderem zu ihren Interviewpartnern. Als Live- und Studiomusikerin konnte sie sich in den letzten Jahren international in den verschiedensten Stilrichtungen etablieren. Highlights waren die EM Studio-Liveband des wdr, Bandmitglied von Frank Schätzing, Martin Verdonk Mastersessions, Filous, Wenzel Beck, Mike Marshall oder aber auch die Zusammenarbeit mit Bootsy Collins.
Booklet für Faces of Night