Beethoven: Zwölf Contretänze / Elf Mödlinger Tänze / Sechs ländlerische Tänze / Zwölf deutsche Tänze (Remastered) Kammerorchester Berlin & Helmut Koch

Album info

Album-Release:
1970

HRA-Release:
06.08.2021

Label: Eterna

Genre: Classical

Subgenre: Orchestral

Artist: Kammerorchester Berlin & Helmut Koch

Composer: Ludwig van Beethoven (1770-1827)

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  • Ludwig van Beethoven (1770 - 1827): 12 Contredanses, WoO 14:
  • 1 Beethoven: 12 Contredanses, WoO 14: No. 1 in C Major (Remastered) 00:35
  • 2 Beethoven: 12 Contredanses, WoO 14: No. 2 in A Major (Remastered) 00:35
  • 3 Beethoven: 12 Contredanses, WoO 14: No. 3 in D Major (Remastered) 01:06
  • 4 Beethoven: 12 Contredanses, WoO 14: No. 4 in B-Flat Major (Remastered) 00:34
  • 5 Beethoven: 12 Contredanses, WoO 14: No. 5 in E-Flat Major (Remastered) 01:11
  • 6 Beethoven: 12 Contredanses, WoO 14: No. 6 in C Major (Remastered) 01:28
  • 7 Beethoven: 12 Contredanses, WoO 14: No. 7 in E-Flat Major (Remastered) 00:41
  • 8 Beethoven: 12 Contredanses, WoO 14: No. 8 in C Major (Remastered) 00:35
  • 9 Beethoven: 12 Contredanses, WoO 14: No. 9 in A Major (Remastered) 00:36
  • 10 Beethoven: 12 Contredanses, WoO 14: No. 10 in C Major (Remastered) 01:13
  • 11 Beethoven: 12 Contredanses, WoO 14: No. 11 in D Major (Remastered) 00:35
  • 12 Beethoven: 12 Contredanses, WoO 14: No. 12 in E-Flat Major (Remastered) 01:55
  • 11 Dances, WoO 17, "Mödlinger Tänze":
  • 13 Beethoven: 11 Dances, WoO 17, "Mödlinger Tänze": No. 1, Waltz in E-Flat Major (Remastered) 01:04
  • 14 Beethoven: 11 Dances, WoO 17, "Mödlinger Tänze": No. 2, Minuet in B-Flat Major (Remastered) 02:13
  • 15 Beethoven: 11 Dances, WoO 17, "Mödlinger Tänze": No. 3, Waltz in B-Flat Major (Remastered) 01:12
  • 16 Beethoven: 11 Dances, WoO 17, "Mödlinger Tänze": No. 4, Minuet in E-Flat Major (Remastered) 02:28
  • 17 Beethoven: 11 Dances, WoO 17, "Mödlinger Tänze": No. 5, Minuet in E-Flat Major (Remastered) 02:21
  • 18 Beethoven: 11 Dances, WoO 17, "Mödlinger Tänze": No. 6, Ländler in E-Flat Major (Remastered) 01:21
  • 19 Beethoven: 11 Dances, WoO 17, "Mödlinger Tänze": No. 7, Minuet in B-Flat Major (Remastered) 02:13
  • 20 Beethoven: 11 Dances, WoO 17, "Mödlinger Tänze": No. 8, Ländler in B-Flat Major (Remastered) 01:15
  • 21 Beethoven: 11 Dances, WoO 17, "Mödlinger Tänze": No. 9, Minuet in G Major (Remastered) 02:24
  • 22 Beethoven: 11 Dances, WoO 17, "Mödlinger Tänze": No. 10, Waltz in D Major (Remastered) 01:15
  • 23 Beethoven: 11 Dances, WoO 17, "Mödlinger Tänze": No. 11. Waltz in D Major (Remastered) 01:23
  • 6 Ländler, WoO 15:
  • 24 Beethoven: 6 Ländler, WoO 15: No. 1 in D Major (Remastered) 00:48
  • 25 Beethoven: 6 Ländler, WoO 15: No. 2 in D Major (Remastered) 00:50
  • 26 Beethoven: 6 Ländler, WoO 15: No. 3 in D Major (Remastered) 00:49
  • 27 Beethoven: 6 Ländler, WoO 15: No. 4 in D Minor (Remastered) 00:56
  • 28 Beethoven: 6 Ländler, WoO 15: No. 5 in D Major (Remastered) 00:48
  • 29 Beethoven: 6 Ländler, WoO 15: No. 6 in D Major (Remastered) 02:03
  • 12 German Dances, WoO 8:
  • 30 Beethoven: 12 German Dances, WoO 8: No. 1 in C Major (Remastered) 00:33
  • 31 Beethoven: 12 German Dances, WoO 8: No. 2 in A Major (Remastered) 01:27
  • 32 Beethoven: 12 German Dances, WoO 8: No. 3 in F Major (Remastered) 01:29
  • 33 Beethoven: 12 German Dances, WoO 8: No. 4 in B-Flat Major (Remastered) 01:50
  • 34 Beethoven: 12 German Dances, WoO 8: No. 5 in E-Flat Major (Remastered) 01:54
  • 35 Beethoven: 12 German Dances, WoO 8: No. 6 in G Major (Remastered) 01:56
  • 36 Beethoven: 12 German Dances, WoO 8: No. 7 in C Major (Remastered) 01:24
  • 37 Beethoven: 12 German Dances, WoO 8: No. 8 in A Major (Remastered) 01:22
  • 38 Beethoven: 12 German Dances, WoO 8: No. 9 in F Major (Remastered) 01:40
  • 39 Beethoven: 12 German Dances, WoO 8: No. 10 in D Major (Remastered) 01:19
  • 40 Beethoven: 12 German Dances, WoO 8: No. 11 in G Major (Remastered) 01:16
  • 41 Beethoven: 12 German Dances, WoO 8: No. 12 in C Major (Coda [Remastered]) 03:27
  • Total Runtime 56:04

Info for Beethoven: Zwölf Contretänze / Elf Mödlinger Tänze / Sechs ländlerische Tänze / Zwölf deutsche Tänze (Remastered)

Die Klassiker fassten Musik als eine Einheit auf. Populär und gelehrt zu schreiben, galt nicht als Gegensatz. Das Unterhaltsame, Gefällige entbehrte nicht artifizieller Werte, und die Kunst öffnete sich der Volkstümlichkeit. Haydn, Mozart und Beethoven haben, sei es aus eigenem Antrieb, sei es im Auftrag oder von Amts wegen, Tänze komponiert. Funktion und Stil entsprechen der Tanzmusik, aber das übliche Niveau wird kraft künstlerischer Meisterschaft weit überschritten. Im Rahmen der vorgegebenen Muster gelingt individuellere Ausgestaltung der Form. Der Ausdruck, obwohl im Grundzug durch die tänzerische Bestimmung der Musik festgelegt, wird vielfältiger schattiert. Die Faktur muss die beschränkten Möglichkeiten und Fähigkeiten der Interpreten berücksichtigen; nichtsdestoweniger schließt die gebotene Schlichtheit Kunstfertigkeit ein, wird dem Detail, der Nuance Aufmerksamkeit geschenkt. Die zweckgebundene Tanzmusik übte Einfluss aus auf die für den Konzertsaal bestimmten Gattungen. In der klassischen Sinfonie hat das Menuett seinen festen Platz. Bei den Finalsätzen steht oft der Kontretanz Pate. So übernahm Beethoven den siebten der Zwölf Contretänze WoO 14 in das Finale der Musik zu dem Ballett „Prometheus“. Den 15 Klaviervariationen Es-Dur op. 35 liegt derselbe Tanz als Thema zugrunde. Schließlich erscheint er – Höhepunkt seines Bedeutungsanspruchs – als Finale der Dritten Sinfonie Es-Dur, der sogenannten „Eroica“. Beethovens Beiträge zur Tanzmusik gelten den damals modischen Gesellschaftstänzen Menuett, Kontretanz, „Deutscher“ und Ländler. Das Menuett, das auf eine glänzende Geschichte als Hoftanz zurückblicken konnte, wirkte um 1800 schon etwas antiquiert, war aber beim Ball weiterhin unerlässlich. Der Kontretanz, ein Gruppentanz, hatte im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts das Menuett aus seiner führenden Rolle verdrängt; er entsprach in Form und Stil Idealen des Bürgertums. Der „Deutsche“ und der Ländler waren noch als Volkstänze lebendig und führten dem Gesellschaftstanz frisches Blut zu. Indem Beethoven diese Tanztypen aufgriff, flossen, ähnlich wie aus dem Umgang mit dem Volkslied, Volksmusikintonationen unmittelbar in seine Kunst ein, bewährten sich immer wieder als belebender Inspirationsquell. Beethoven legt die Tänze in der Regel in Zyklen von sechs oder zwölf Nummern vor. Die Nummern sind locker, ohne direkten Zusammenhang, doch unter Beachtung von Kontrasten, aneinandergereiht; in einigen Fällen unterstreicht eine Coda zyklische Geschlossenheit. Immer wieder begegnet dasselbe Modell: zwei achttaktige Perioden, oft anschließend ein acht- oder sechzehntaktiges Trio, dem die Wiederholung des Hauptteils folgt. Die Zwölf Contretänze WoO 14 hat Beethoven 1800-1801 komponiert. Auch in den durch die besondere Aufgabe gesetzten Grenzen verleugnet er nicht sein kompositorisches Temperament: In die tänzerische Beschwingtheit dringen gelegentlich jähe Sforzati und überraschende Stimmungskontraste ein. Manche Tänze prägen pittoreske Züge aus, etwa der achte mit seinem pikanten „alla turca“. Oft tritt Humor hervor. Die Faktur versagt sich höhere Ambitionen, ist aber bei aller Schlichtheit handwerklich untadelig. Die Bassformeln beschränken sich meist auf prägnantes Markieren der Grundfunktionen; nur ausnahmsweise – wie in dem elften Tanz, der (gleich dem siebten) in die „Prometheus“-Musik überging – nehmen sie lineare Form an und treten in Korrespondenz zur Melodie. Die elf sogenannten „Mödlinger“ Tänze WoO 17 wurden erst 1905 durch Hugo Riemann wiederentdeckt. Aus Anton Schindlers Biographie war bekannt, dass Beethoven im Sommer 1819 für eine kleine, siebenköpfige Kapelle, die im Gasthof „Zu den drei Raben“ in der „vorderen Brühl“ bei Mödling zum Tanz aufspielte, „einige Partien Walzer“ geschrieben und auch selbst in die einzelnen Stimmen ausgesetzt hatte. Diese Musiker hätten – so schreibt Schindler – zu den ersten gehört, die Beethoven, als er 1792 von Bonn nach Wien gekommen war, „die Nationalweisen der neuen Heimat unverfälscht hören“ ließen; schon damals habe sich Beethoven mit Tanzkompositionen revanchiert. Indes sei von den „Mödlinger Tänzen“ nichts mehr auffindbar; auch Beethoven selbst habe die Partituren nicht mehr. Hugo Riemann spürte 1905 im Archiv der Leipziger Thomasschule einen Stimmsatz von elf Tänzen auf. Die Noten stammten aus dem (der Thomasschule vermachten) Nachlass von Johann Philipp Christian Schulz, der ab 1810 sieben Jahre als Gewandhauskapellmeister amtiert hatte. Ein Komponist ist nicht genannt; indes sprechen etliche Indizien für Beethovens Autorschaft: eine der für jeden Tanz vorliegenden sieben Stimmen trägt den Vermerk „di B“, mehrfach klingen Beethovens Bagatellen op. 119 motivisch an, auch die stilistische Verwandtschaft ist eng, nicht zuletzt deutet die Qualität auf einen Meister von Rang. Nach Schindler hat Beethoven die „Mödlinger Tänze“ während der Arbeit am Credo der „Missa solemnis“ komponiert. Zwei ganz verschiedene musikalische Welten – für Beethoven aber kein unüberbrückbarer Gegensatz. Schindler übermittelt Beethovens Äußerung, er habe diese Tänze so eingerichtet, „dass ein Musiker um den andern das Instrument zuweilen niederlegen, ausruhen oder schlafen könne“ – wie es Dorfmusikanten zu tun pflegten. Man erwarte aber keine satirische Verzeichnung – nur ein bisschen freundschaftliche Ironie blitzt da und dort auf. Die Musik zeigt weder ungewollt noch vorsätzlich Primitivität: In der sorgfältig artikulierten Melodik, dem organisch ausgebildeten Satz, der abwechslungsreichen Instrumentierung weist sich höchstes Können aus. Die Zwölf deutschen Tänze WoO 8 entstanden (zusammen mit den Zwölf Menuetten WoO 7) für eine von der „Pensionsgesellschaft bildender Künstler Wiens“ am 22. November 1795 veranstaltete Maskenball-Redoute. In den vorangegangenen Jahren hatte die Gesellschaft als Ballkomponisten Haydn, Kozeluh, Dittersdorf und Eybler gewinnen können; der Auftrag war für den jungen Beethoven, der erst kurz zuvor öffentlich debütiert und sein erstes Opus im Druck vorgelegt hatte, überaus ehrenvoll. Beethoven scheint denn auch ziemlichen Ehrgeiz für diesen Zyklus aufgewandt zu haben. Besonders fällt die ausgedehnte Coda, in der dem Posthorn reizvolle solistische Aufgaben zugewiesen sind, ins Ohr. Dass die Tänze gut ankamen, beweist nicht zuletzt ihre Wiederverwendung auf dem Ball der Gesellschaft im Jahr 1797. Die 1802 entstandenen Sechs ländlerischen Tänze WoO 15 begnügen sich durchweg mit schlichter Dreistimmigkeit. In diesem Zyklus tritt folkloristischer Einfluss ganz offen zutage. Aber auch hier versteht es Beethoven, dem überlieferten Typus sein personales Siegel aufzuprägen. Jeder der sechs sechzehntaktigen Tänze ist in Ausdruck und Charakter vom anderen unterschieden. Der vierte Tanz führt durch Wechsel nach Moll einen scharfen Kontrast ein. Der fünfte steht wieder in Dur; hier sind es Widersprüche zwischen Metrum und Rhythmus, die Beachtung auf sich lenken. Die Coda ist aus dem sechsten Tanz entwickelt; sie lässt selbst in diese anspruchslose, zweckgerichtete Musik stilisierende Elemente einfließen. (Fritz Hennenberg (1970)

Kammerorchester Berlin
Helmut Koch, Dirigent

Digitally remastered



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