The Best of the MPS Years (Remastered) Oscar Peterson

Album info

Album-Release:
2022

HRA-Release:
17.06.2022

Label: MPS

Genre: Jazz

Subgenre: Mainstream Jazz

Artist: Oscar Peterson

Album including Album cover

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Formats & Prices

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FLAC 88.2 $ 14.90
  • 1 All the Things You Are (Remastered) 06:10
  • 2 Triste 05:21
  • 3 Day by Day 04:43
  • 4 The Windmills of Your Mind (Remastered) 05:00
  • 5 Wave (Remastered) 06:03
  • 6 Fly Me to the Moon 04:37
  • 7 I've Got a Crush On You (Live) 05:15
  • 8 Wandering (Remastered) 02:54
  • 9 Alice in Wonderland (Live) 04:41
  • 10 Sometimes I'm Happy (Live) 05:05
  • 11 Give Me the Simple Life (Remastered) 03:58
  • 12 A Child Is Born (Remastered) 03:42
  • 13 Eleanor Rigby (Remastered) 03:05
  • 14 Exactly Like You 04:46
  • 15 I Love You (Remastered) 05:11
  • 16 On a Clear Day (You Can See Forever) (Live) 04:21
  • 17 Ode to Billy Joe (Remastered) 02:39
  • 18 Children's Game (Remastered) 02:40
  • Total Runtime 01:20:11

Info for The Best of the MPS Years (Remastered)

Als der weltberühmte kanadische Pianist 1961 nach Villingen kam, herrschte überall eine aufgeregte Stimmung. Hans-Georg Brunner-Schwer (HGBS), ehemaliger Inhaber der 2004 verstorbenen Hifi-Dynastie SABA, hatte gerade die erste Version seines mit der damals modernsten Aufnahmetechnik ausgestatteten Studios über dem Wohnzimmer seiner Villa eingerichtet. Dies war der Köder, mit dem der Klavierliebhaber den berühmten Pianisten in den Schwarzwald lockte. Nach einem Gastspiel in Zürich stieg Peterson in eine Limousine und machte sich auf die Reise über die Berge. Kaum angekommen, wurde der Weltstar zusammen mit dem Bassisten Ray Brown und dem Schlagzeuger Ed Thigpen zum Steinway-Flügel im Wohnzimmer geführt, wo bereits eine Reihe von begeisterten Gästen wartete. "Ich hörte ihm bis vier Uhr morgens zu und verlor die Lust, jemals wieder die Beatles zu hören", sagt Matthias Brunner-Schwer, HGBS' Sohn, ein halbes Jahrhundert später immer noch begeistert. Auch der legendäre Pianist selbst war begeistert, als er sich die Aufnahme des nächtlichen Wohnzimmerkonzerts anhörte, denn er hatte noch nie einen so direkten und unverfälschten Klavierklang auf Band gehört. Es klang für ihn, als säße er noch immer am Flügel, ungestört von störenden Nachtclubklängen und umgeben von einer wunderbar intimen Atmosphäre. Petersons begeisterte Reaktion war der Beginn einer langjährigen Freundschaft und geistigen Verwandtschaft mit Brunner-Schwer.

In den folgenden Jahren kehrte der kanadische Pianist mit verschiedenen Besetzungen immer wieder in den Schwarzwald zurück, um seine musikalische Vision auf Band festzuhalten. Da Peterson noch bei Verve unter Vertrag war, konnten die Aufnahmen nicht vor 1968 veröffentlicht werden. Die legendäre "Exclusively For My Friends"-Serie war die erste Veröffentlichung für Brunner-Schwers neu gegründetes Label MPS. Nie zuvor hatte eine Aufnahme alle Aspekte von Petersons bahnbrechendem Sound so lebendig eingefangen: die Virtuosität und das Tempo ebenso wie die zarte Inspiration, die er in die subtilen und nachdenklichen Momente einbringt. Der Hauch von unbeschwertem Witz und die Tiefe des lyrischen Gefühls. Eleganz und Swing, durchsetzt mit Momenten der Intensität und explosiven Ausbrüchen. Die Kunst der Improvisation - gleichzeitig sicher und phantasievoll - beflügelt von harmonischem und ornamentalem Einfallsreichtum. Diese Aufnahmen, die in einem kurzen Zeitraum von fünf Jahren entstanden sind, spiegeln auch den Wandel vom gleichberechtigten Mitglied eines Trios zum Solisten wider.

Oscar Peterson, Klavier

Digitally remastered




Oscar Peterson
Der kanadische Pianist und Komponist Oscar Emmanuel Peterson zählt zu den wichtigsten Persönlichkeiten des modernen Jazz-Mainstreams. Am 15. August 1925 als viertes von fünf Kindern karibischer Einwanderer in Montreal geboren, machte er seine ersten musikalischen Erfahrungen am Klavier im Alter von fünf Jahren. Aufgrund einer Tuberkulose-Erkrankung musste er das ursprünglich favorisierte Kornett zur Seite legen und konzentrierte sich, vom ehrgeizigen Vater massiv unterstützt, auf das Piano. Peterson entwickelte schnell eine individuelle Spieltechnik, die das Rhythmusgefühl von Teddy Wilson mit der Geläufigkeit Art Tatums, den Harmonisierungen Erroll Garners und dem swingenden Feeling des frühen Bebops verband. Er ignorierte konsequent die üblichen Fingersätze und passte die Abläufe am Klavier systematisch an seine eigenen motorischen Fertigkeiten an, wobei ihm sein absolutes Gehör dabei half, einen individuellen Zugang zur improvisierenden Musik zu finden. Mit 14 Jahren gewann Peterson einen lokalen Wettbewerb, konnte daraufhin regelmäßig im Radio auftreten und wurde von verschiedenen lokalen Orchestern engagiert. Von 1947 an hatte er einen Job mit eigenem Trio in der "Alberta Lounge" von Montreal, was es ihm ermöglichte, kontinuierlich an seinem Stil zu feilen.

Den internationalen Durchbruch schaffte Oscar Peterson im September 1949, als er im Rahmen der "Jazz At The Philharmonic"-Konzerte (JATP) des umtriebigen Impressarios Norman Granz in der New Yorker Carnegie Hall auftrat und nach diesem spektakulären Debüt Angebote von allen Seiten bekam. Er wurde zu einem der Stars der JATP-Reihe und reiste mit dem Musikertross von 1950 an regelmäßig durch die Welt. Peterson spielte in diesen Jahren unter anderem mit Billie Holiday, Louis Armstrong, Ella Fitzgerald, Dizzy Gillespie, Roy Eldridge, Lester Young, Ben Webster, Lionel Hampton, und begann darüber hinaus eine langjährige Zusammenarbeit mit dem Bassisten Ray Brown. Zu seinen eigenen Formationen gehörte zunächst ein Trio mit Brown und wechselnden Gitarristen wie Barney Kessel und Herb Ellis, später dann mit den Schlagzeugern Ed Thigpen, Louis Hayes und Bobby Durham. Zu den wichtigsten Alben dieser Jahre zählt die Blues-Sammlung "Night Train" vom Dezember 1962 mit Brown und Thigpen, die sich zu einer seiner erfolgreichsten Aufnahmen entwickelte.

So brillant er als Live-Künstler war, so wenig Glück hatte Peterson zunächst mit seinen Plattenaufnahmen. Das von Granz gegründete Label "Verve" hatte aus Finanznöten an der Großkonzern MGM verkauft werden müsse, der sich jedoch wenig um die konsequente Vermarktung der Produkte kümmerte. Durch die deutsche Firma MPS entstanden Ende der Sechziger einige wegweisende Einspielungen wie die Zusammenstellung "Exclusively For My Friends" (1968), von 1973 an war Peterson wieder für Granz und dessen neues Label Pablo aktiv. Er traf auf Musiker wie den dänischen Bassisten Niels Henning Ørsted-Pedersen und den Gitarristen Joe Pass, die beide über Jahre hinweg zu seinen wichtigsten musikalischen Partnern in verschiedenen Konstellationen wurden. Es entstanden wichtige und ungewöhnliche Alben wie die Bearbeitung von Gershwins "Porgy & Bess" (1976) für Gitarre und Clavichord oder auch "Nigerian Marketplace" (1981), mit der Peterson seinen afrikanischen Wurzeln auf der Spur war.

Die achtziger Jahre waren auf der einen Seite von zahlreichen Preisen und Ehrungen wie der Wahl in die Hall of Fame 1984 der Szenezeitschrift Down Beat geprägt, und brachten Peterson auf den anderen Seite mit All-Star-Tourneen weiterhin in die großen Konzertsäle der Hochkultur. Anfang der Neunziger zwang ihn ein Schlaganfall, seine Technik komplett zu überarbeiten und eines seiner Markenzeichen, die rasanten Unisono-Läufe beider Hände, aufzugeben. Dafür wurden seine Kompositionen lyrischer und die Rückkehr auf die Bühne mit dem eigenen Quartett 1993/4 wurde weltweit euphorisch gefeiert. Oscar Peterson bekam 1993 als erster Jazzmusiker den renommierten Glenn-Gould-Preis verleihen und konnte um die Jahrtausendwende 16 Ehrendoktor-Würden, acht "Hall of Fame"-Ernennungen, mindestens sieben Grammys und zahlreiche weitere Ehrungen vorweisen. Sein musikalischer Einfluss auf die Entwicklung des swingboppenden Mainstream-Pianos ist immens, so wie er neben Louis Armstrong und Ella Fitzgerald zu den bekanntesten Jazzmusikern überhaupt gehört. (Quelle: JazzEcho)

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