Jazz At Berlin Philharmonic 3 Leszek Mozdzer with Lars Danielsson

Cover Jazz At Berlin Philharmonic 3

Album info

Album-Release:
2015

HRA-Release:
25.03.2015

Album including Album cover Booklet (PDF)

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FLAC 44.1 $ 13.20
  • 1Etude No 2 (Live)04:31
  • 2Praying (Live)05:24
  • 3Follow My Backlights (Live)05:46
  • 4Love Pastas (Live)12:02
  • 5Na 7 (Live)05:32
  • 6Africa (Live)06:03
  • 7Gsharim (Live)07:08
  • 8Eden (Live)08:58
  • 9Hunchback Porn Angel (Live)04:01
  • 10Winter Song (Live)06:13
  • Total Runtime01:05:38

Info for Jazz At Berlin Philharmonic 3

Jazz bedeutet, die Dinge immer zum ersten Mal zu machen: Auch die Konzertprogramme von „Jazz at Berlin Philharmonic“ sind diesem Credo verpflichtet. Einzigartig, überraschend und mit offenem Ausgang erklingen im Kammermusiksaal bisher ungehörte Musikerkombinationen und Grenzen überschreitende Projekte. Nicht zuletzt deshalb sind die seit November 2012 stattfindenden und fast immer ausverkauften Konzerte Highlights in der Berliner Musiklandschaft.

Am 7. Mai 2014 machte sich „Jazz at Berlin Philharmonic“ zu einer musikalischen Reise in den Osten, in die Jazz-Hochburg Polen, auf. Spricht man vom aktuellen polnischen Jazz, dann kommt man an Leszek Możdżer nicht vorbei. Der 1971 geborene Tastenvirtuose ist in seiner Heimat ein Popstar des Jazz, seine Alben sind durchweg in den polnischen Charts zuhause und verdrängen, wie „Komeda“ 2011, schon mal Sting oder Beyoncé von der Spitze.

Możdżers Musik ist tief in der polnischen Musiktradition verwurzelt, aber zugleich auch Aufbruch zu neuen Ufern. In seinem Spiel versöhnt er das Leichte mit dem Schweren. Bei ihm ist alles drin: Klassik, Jazz und Pop. Alles durchdrungen, sich befruchtend: Eine klassische Klavier-Ausbildung ist die Basis, um mit virtuoser Technik eigene Klangwelten zu erforschen. Chopin, der Nationalheld der polnischen Musik, ist bei ihm stets eingewoben. Aber auch moderne polnische Komponisten bis in den Pop hinein inspirieren ihn, ein Witold Lutosławski etwa, der komplexe sinfonische Werke ebenso schrieb wie publikumswirksame „Hits“. Oder ein Krzysztof Komeda, der Begründer einer eigenwillig lyrischen, genuin polnischen Klangsprache im Jazz.

Ohne Możdżers musikalische Freunde wäre der Konzertabend nur die Hälfte wert gewesen: Im Duo mit dem schwedischen Bassisten und Cellisten Lars Danielsson oder erweitert zum Trio mit dem israelischen Perkussionisten Zohar Fresco gehen Virtuosität und Musikalität Hand in Hand. Zwei Seelenverwandte, mit denen Możdżer seit nunmehr 10 Jahren eng zusammenarbeitet.

Mit dem Atom String Quartet treffen die drei erstmals auf ein Streichquartett, wie es weltweit einmalig ist und das internationalen Vorgängern wie dem amerikanischen Kronos Quartet in nichts nachsteht. Herausragende klassische Technik und stupendes Improvisationstalent ermöglichen diesen vier, ihre Instrumente mit bislang ungekannter Bandbreite zu nutzen.

Aus dem Zusammentreffen dieser hochkarätigen Ausnahmemusiker entstehen abwechslungsreiche und dabei stets spannungsgeladene Klanggeflechte: Sind es bei „Praying“, einer bereits auf dem Duo-Album „Pasodoble“ enthaltenen Komposition, die intimen Dialoge zwischen Możdżer und Danielsson, die rhythmische Energie bei „Gsharim“ oder das farbenreiche Wechselspiel zwischen Klavier und Streichern bei „Love Pastas“.

Gemeinsam zaubern Leszek Możdżer & Friends, die Protagonisten im ausverkauften Kammermusiksaal, einen umjubelten Konzertabend aufs Parkett, der abermals zeigt, dass die Melange aus Jazz, Klassik und Volksmusik wichtige Impulse für die Zukunft des europäischen Jazz liefert - und Polen hier mit Możdżer am Klavier gehörig seine Finger im Spiel hat.

Leszek Możdżer, Klavier
Lars Danielsson, Bass, Cello
Zohar Fresco, Percussion
Atom String Quartet:
Dawid Lubowicz, Violine
Mateusz Smoczyński, Violine
Michał Zaborski, Viola
Krzysztof Lenczowski, Cello

Recorded live in concert at the Berlin Philharmonie (KMS) by Klaus Scheuermann and Piotr Taraszkiewicz
Mixed and mastered by Grzegorz Czachor and Klaus Scheuermann
Additional mixing by Marek Heimbürger
Produced by Siggi Loch & Leszek Możdżer

Der 1971 geborene Pianist Leszek Możdżer gilt als die größte Entdeckung des polnischen Jazz der letzten zehn Jahre. Besonders die übergangslose Verflechtung der Klangästhetik und Spielkultur klassischer Musik mit der Offenheit und Energie des Jazz, die rhytmischen und melodischen Qualitäten seines Spiels und seine atemberaubenden technischen Fähigkeiten verbunden mit höchster Musikalität sind Leszek Możdżer’s Markenzeichen. In seinem Heimatland zählt er zu den bekanntesten und erfolgreichsten Musikern überhaupt und genießt ein Maß an Aufmerksamkeit und öffentlicher Anerkennung, welches sonst Popstars vorbehalten ist. Seine Alben erreichen regelmäßig Gold und Platin, Tausende von Zuhörern besuchen seine Konzerte und es dürfte kaum eine bedeutende musikalische Auszeichnung geben, die Leszek Możdżer noch nicht erhalten hat. Zugleich sorgt er auch international für Aufsehen, tourte in allen europäischen Ländern, sowie in den USA, Kasachstan, Kirgisien, Brasilien, Kanada, Südkorea, Malaysia, Singapur, Japan, Urugway und Chile. Über 100 Alben mit Leszek Możdżer sind mittlerweile erschienen, darunter zahlreiche unter eigenem Namen.

Bereits mit fünf Jahren nahm Leszek Możdżer erste Klavierstunden. Im Jahr 1996 schloss er seine musikalische Ausbildung mit dem Diplom der Stanislaw-Moniuszko-Musikakademie in Danzig ab. Erst relativ spät, im Alter von 18 Jahren, begann er sich für Jazz zu interessieren. Seine ersten Schritte als Jazz-Musiker machte er in der Band des Klarinettisten Emil Kowalski, doch als eigentlicher Beginn seiner Karriere gilt seine Arbeit mit der Gruppe „Miłość“ (Liebe) im Jahr 1991. Ein Jahr später erhielt Leszek Możdżer bereits eine Auszeichnung auf dem Internationen Jazz Juniors Wettbewerb 1992 in Krakau. Von diesem Augenblick an wurde der junge Pianist geradezu mit Preisen überhäuft, unter anderem mit dem „Krzysztof Komeda Preis“ der polnischen Kulturstiftung (1992), dem ersten Preis des internationalen Wettbewerbs in Jazzimprovisation in Kattowitz (1994), dem wichtigsten polnischen Musikpreis "Fryderyk 1998" als Jazzmusiker des Jahres, dem Preis des Bürgermeisters der Stadt Danzig für herausragende künstlerische Leistungen (1999) oder dem Großen Preis der polnischen Kulturstiftung 2006 (zusammen mit Jerzy Jarocki). Von den Lesern des polnischen Magazins Jazz Forum wurde Leszek Możdżer 1993 und 1994 zum Nachwuchskünstler des Jahres, 1995 und 1996 zum Musiker des Jahres und vierzehn Jahre lang hintereinander (von 1994-2008) zum besten Jazz Pianisten gewählt.

Neben seiner Arbeit mit der Band „Miłość“ war Leszek Możdżer Mitglied des Zbigniew Namysłowski Quartetts. Bei vielen Gelegenheiten arbeitet er mit dem Komponisten Zbigniew Preisner bei den Einspielungen von dessen Filmmusiken zusammen. Regelmäßig kooperiert er auch mit dem in Los Angeles lebenden Filmkomponisten Jan Kaczmarek (für die Filmgesellschaften 20th Century Fox und Mira Max). Bedeutende Musiker des polnischen Jazz wie Tomasz Stańko, Janusz Muniak, Michał Urbaniak and Piotr Wojtasik schätzen seine Mitarbeit. Darüber hinaus spielte Leszek Możdżer auch mit vielen Stars der internationalen Jazzszene wie Arthur Blythe, Buster Williams, Billy Harper, Joe Lovano, Pat Metheny und Archie Shepp. Besonders Leszek Możdżers Improvisationen zu Themen von Frédéric Chopin begründeten seinen Ruf als einer der originellsten und technisch versiertesten Pianisten der europäischen Jazzszene. Beachtung verdienen auch seine Kompositionen zu Theateraufführungen, unter anderem "Hair – Love, Rock Musical" am Musiktheater in Gdingen; "Tango mit Lady M." am Polnischen Tanztheater in Posen; "Psychosis" von Sarah Kane, in der Regie von Grzegorz Jarzyna am Düsseldorfer Schauspielhaus; "Der Revisor" von Gogol, Regie: Andrzej Domalik, am Schauspielhaus Warschau (2002) und "Mandarynki i Pomarańcze" von Julian Tuwim, Regie Wojciech Kościelniak, am Muzyczny Theater in Breslau (2003). Darüber hinaus schrieb er auch die Musik zur weltweit ersten "Trans-Oper" nach William Shakespeares' "Sommernachtstraum". Die Premiere des Stückes fand im Oktober 2001 am Musiktheater in Gdingen statt.

Am 26. August 2006 wirkte Leszek Możdżer beim Abschlusskonzert der Welttournee von Pink Floyd Gitarrist und Sänger David Gilmour in Danzig mit. Das gigantische Musikspektakel mit über 50.000 Zuschauern im Danziger Hafen wurde auf der Live CD / DVD „David Gilmour – Live in Gdansk“ festgehalten.

Am 21. August 2010 trat Leszek Możdżer in Danzig mit dem Projekt „Możdżer +“ vor insgesamt 22.000 Menschen auf. Auf drei Bühnen spiele er in wechselnden Besetzungen mit Marcus Miller, John Scofield, Lars Danielsson, Steve Swallow, Bill Stewart, Naná Vasconcelos, Zohar Fresco, dem Aukso Kammerorchester unter der Leitung Marek Moś und zahlreichen weiteren Gästen.

Zu Leszek Możdżer’s wichtigsten aktuellen Projekten zählen neben zahlreichen Solokonzerten vor allem sein Trio Możdżer / Danielsson / Fresco und das Duo mit dem schwedischen Bassisten und ACT Künstler Lars Danielsson. In dieser Besetzung entstanden auch Leszek Możdżer’s erste beide Alben auf ACT. Pasodoble (ACT 9458-2) erschienen im Jahr 2007, war ein wichtiger Meilenstein für Leszek Możdżer’s Bekanntheit außerhalb seines Heimatlandes Polen und wurde von der internationalen Presse begeistert aufgenommen. Fono Forum nannte die Besetzung „Ein Traumpaar des intuitiven Zusammenspiels“, Großbritanniens bekanntester Jazzjournalist Stuart Nicholson zeigte sich begeistert über “eine Klarheit von Idee und Umsetzung, wie man sie im Jazz selten findet“ und das französische Jazzman / Jazz Magazine wählte Pasodoble zum Album des Jahres. In Polen erreichte die Produktion Gold und Platin.

Im Jahr 2009 folgte mir Tarantella (ACT 9477-2) die Fortsetzung der höchst erfolgreichen Zusammenarbeit von Lars Danielsson und Leszek Możdżer, diesmal in erweiterter Besetzung zusammen mit Trompeter Mathias Eick, Gitarrist John Parricelli und Schlagzeuger Eric Harland. Tarantella erreichte Gold in Polen und in Deutschland wählten die Hörer von NDR Play Jazz die CD mit überwältigender Mehrheit zum Album des Jahres. Auch die Kritik reagierte euphorisch – so schrieb Jazzthetik: „Kunstvoll inszenierter Kammerjazz voller unterschiedlicher Klangfarben, mit unerhörtem Melodiereichtum und einem unüberhörbaren Hang zur klassischen Musik.“ Und Jazz thing fügte hinzu: „Kompositionen, die melodietrunken, traumverloren, sehnsuchtsvoll, schwerelos tänzelnd und furchtlos schön sind.“

Leszek Możdżers neues, am 24. Juni erscheinendes Album Komeda (ACT 9516-2) ist sein erstes unter eigenem Namen auf ACT. Mit der Aufnahme nutzt Leszek Możdżer die Gelegenheit für eine Hommage an sein Idol Krzysztof Komeda. Der 1969 erst 38-jährig verstorbene Jazz-Pianist und Filmmusiker gilt neben Chopin als zweiter Nationalheiliger der polnischen Musik und schrieb unter anderem die Soundtracks fast aller zu seinen Lebzeiten entstandenen Filme von Roman Polanski.

Możdżers Komeda-Projekt hat eine lange Reifezeit hinter sich. Der Produzent des Albums, Paweł Potoroczyn, hatte seit über sechs Jahren versucht, ihn zu diesem Projekt ins Studio zu bekommen, aber erst jetzt fühlte er sich dieser Aufgabe gewachsen. Das ganze Repertoire des Albums besteht ausschließlich aus Kompositionen Komedas, doch Możdżer betont, wie viel Freiheit ihm trotzdem blieb. Schon alleine, weil er die Stücke so auswählen und aneinanderreihen konnte, wie es ihm gerade durch den Kopf ging. Aber auch interpretatorisch: „Komeda lässt solch enormen Raum für einen improvisierenden Musiker. Betrachtet man die Note, kann man sagen, Komeda betrachtet den Ausführenden als Partner. Er vertraut seinen Interpreten, das sehe ich in den Kompositionen.“ Entstanden sind kleine Meisterwerke jenseits überholtem Schubladendenken. Und eine musikalische Romanze für Klassikfreunde wie Jazzfans.

Booklet for Jazz At Berlin Philharmonic 3

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