The New Four Seasons - Vivaldi Recomposed Max Richter
Album info
Album-Release:
2022
HRA-Release:
10.06.2022
Label: Deutsche Grammophon (DG)
Genre: Classical
Subgenre: Classical Crossover
Artist: Max Richter
Composer: Antonio Vivaldi (1678-1741), Max Richter (1966)
Album including Album cover Booklet (PDF)
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- Max Richter (b. 1966): Vivaldi, The Four Seasons:
- 1 Richter: Recomposed By Max Richter: Vivaldi, The Four Seasons: Spring 0 (2022) 00:42
- 2 Richter: Recomposed By Max Richter: Vivaldi, The Four Seasons: Spring 1 (2022) 02:32
- 3 Richter: Recomposed By Max Richter: Vivaldi, The Four Seasons: Spring 2 (2022) 03:20
- 4 Richter: Recomposed By Max Richter: Vivaldi, The Four Seasons: Spring 3 (2022) 03:03
- Vivaldi, The Four Seasons: Summer
- 5 Richter: Recomposed By Max Richter: Vivaldi, The Four Seasons: Summer 1 (2022) 03:52
- 6 Richter: Recomposed By Max Richter: Vivaldi, The Four Seasons: Summer 2 (2022) 03:42
- 7 Richter: Recomposed By Max Richter: Vivaldi, The Four Seasons: Summer 3 (2022) 03:18
- Vivaldi, The Four Seasons: Autumn
- 8 Richter: Recomposed By Max Richter: Vivaldi, The Four Seasons: Autumn 1 (2022) 05:25
- 9 Richter: Recomposed By Max Richter: Vivaldi, The Four Seasons: Autumn 2 (2022) 02:58
- 10 Richter: Recomposed By Max Richter: Vivaldi, The Four Seasons: Autumn 3 (2022) 01:32
- Vivaldi, The Four Seasons: Winter
- 11 Richter: Recomposed By Max Richter: Vivaldi, The Four Seasons: Winter 1 (2022) 02:56
- 12 Richter: Recomposed By Max Richter: Vivaldi, The Four Seasons: Winter 2 (2022) 02:36
- 13 Richter: Recomposed By Max Richter: Vivaldi, The Four Seasons: Winter 3 (2022) 04:06
Info for The New Four Seasons - Vivaldi Recomposed
Eine Dekade nach der Veröffentlichung von „Recomposed“ taucht Max Richter erneut in die Klangwelt von Vivaldis Vier Jahreszeiten ein. Gemeinsam mit der Geigerin Elena Urioste und den Musikern des Chineke! Orchestra hat er „The New Four Seasons“ eingespielt, in einer Neufassung für historische Instrumente. Mit Darmsaiten und Vintage-Synthesizern setzt Richter auf einen »raueren, punkigeren Sound«. Das Album erscheint am 10. Juni 2022 bei Deutsche Grammophon. Richter und Chineke! werden „Recomposed“ am 16. Juni zum ersten Mal gemeinsam live aufführen, in der britischen Sommershow Live at Chelsea; Tickets sind ab sofort erhältlich.
Richters im Sommer 2012 erschienene genre-definierende Neukomposition des barocken Meisterwerks stürmte in 22 Ländern die Klassikcharts. Der Komponist hatte sich mit einem Werk auseinandergesetzt, das er selbst liebte und zugleich nicht mehr hören konnte, weil es überall zu hören war. Er begab sich auf eine „persönliche Bergungsmission“ und schöpfte aus Vivaldis musikalischer DNA etwas Neues. Sein weltweiter Bestseller erreichte über 450 Millionen Streams. 110 Millionen Mal wurde allein „Spring 1“ gestreamt. Heute blickt Richter in seiner bemerkenswerten Karriere auf insgesamt über drei Milliarden Streams.
Und „Recomposed“ findet weiter neue Hörer, so wurde es als Soundtrack erfolgreicher Fernsehserien genutzt, etwa in Bridgerton und The Crown – nach deren Ausstrahlung sich die Streams von „Spring 1“ verdreifachten – oder in Meine geniale Freundin, Chef’s Table, Orphan Black und Edison – Ein Leben voller Licht. Das Werk wird weltweit auf Konzerten gespielt und bei Tanz, Eiskunst, Schauspiel oder Fashion genutzt. Der Olympia-Schwimmer Adam Peaty zählt „Spring 1“ zu seinen Favoriten, Christine and the Queens nannte es „den besten Song zum Verlieben“, für Diddy ist es seine ganz persönliche „Theme Music“.
In den letzten zehn Jahren hat Richter „Recomposed“ immer wieder performt. Nun hat ihn eine Aufführung auf historischen Instrumenten zu einer „Reise durch die Partitur in Vivaldis eigenen Farben“ inspiriert. The „New Four Seasons“ bringt die Farben einer barocken Klangpalette in seine Komposition, die mit Fragmenten der vier Violinkonzerte spielt, sie in unterschiedlichen musikalischen Prismen bricht und in völlig anderen Orchesterformationen enthüllt.
Auch die Elektronik unterzog Richter einer Revision und entschied sich für Moog-Synthesizer aus den 70er-Jahren – dem „Äquivalent zur Stradivari“. Gefragt nach dem Unterschied zwischen modernen und historischen Darmsaiten erwidert er lachend: „So unterschiedlich wie Smooth und Crunchy Peanut Butter, hat jemand gesagt. Das bringt es eigentlich auf den Punkt!“
Max Richter, Synthesizer Programmierung, Moog Synthesizer
Elena Urioste, Violine
Chineke! Orchestra
Max Richter
Ein außergewöhnlicher Komponist, Pianist, Produzent, Remixer und Teamkollege: Max Richter entzieht sich jeder Definition. Er mag ein Rätsel sein, unbestreitbar aber ist er einer der produktivsten Künstler seiner Generation.
Gleichermaßen inspiriert von den Beatles und von Bach, von Punk Rock und Ambient, verschmilzt Richter barocke Schönheit mit minimalistischer Methodik, klassische Orchestrierung mit moderner Technologie.
Sein gewaltiges Oeuvre umfasst Konzertmusik, Opern, Ballette, Kunst- und Video-Installationen, Musik für Film, Theater und Fernsehen sowie eine Reihe viel gepriesener Solo-Alben, die Dichtung und Literatur einbeziehen.
Zu seinen jüngsten Herausforderungen gehörte es, eines der bekanntesten Werke aus dem klassischen Standardrepertoire – Vivaldis Vier Jahreszeiten – zu nehmen und für das 21. Jahrhundert »neu zu komponieren«.
In Deutschland geboren und als kleiner Junge nach Großbritannien übersiedelt, erhielt Max Richter schon früh Klavierunterricht. Seine rasch wachsende Kenntnis der klassischen Musik fand ein Gegengewicht durch seine Entdeckung des Punk Rock: eine Entdeckungsreise, die ihren weiteren Verlauf über Stockhausen und die amerikanischen Minimalisten nahm.
Er studierte an der Universität von Edinburgh, ging dann an die Royal Academy of Music und schloss sein Studium in Florenz bei dem einflussreichen Avantgarde-Komponisten Luciano Berio ab.
»Ich hatte eine sehr klassische musikalische Ausbildung, interessierte mich aber ungeheuer für das, was Anfang der 1980er um mich herum in Großbritannien lief – und das waren Electronica und Punk«, berichtet er. »Die ersten Gigs, die ich besuchte, waren The Clash und Kraftwerk, als ich 14 war. Mir gefiel die ursprüngliche Energie des Punk, aber zur selben Zeit studierte ich ernsthaft klassische Musik und baute in meinem Zimmer mithilfe des Lötkolbens analoge Synthesizer. Für mich flossen all diese Dinge schon immer zusammen.«
Dies sind die unterschiedlichen Einflüsse in Richters Musik: die minimalistische Ästhetik, deren Spur von den Komponisten der frühen 1960er (Reich, Glass) bis zum Punk Rock und Brian Enos Erfindung des Ambient in den 1970ern führt; eine formelle klassische Ausbildung und die Experimente der Avantgarde; die Collage-Techniken elektronischer Tanzmusik und die aktuelle kannibalistische Remix-Kultur.
Richter begann seine Karriere als Gründungsmitglied von Piano Circus, einer modern orientierten klassischen Gruppe, die Werke von Steve Reich, Arvo Pärt, Philip Glass und Brian Eno spielte und auch in Auftrag gab. Er blieb dort 10 Jahre, in denen die Gruppe fünf Alben herausbrachte. Dabei führte er allmählich elektronische Elemente ein und entdeckte Klänge – Bausteine für eines seiner späteren Markenzeichen.
Es folgte eine Zeit der Zusammenarbeit mit den beiden Elektronica-Musikern The Future Sound of London(1996–98) und den Gewinnern des Mercury Music Prize Roni Size and Reprazent (2000).
Allein begann Richter dann die Arbeit an einem Projekt, das sein erstes »Solo«-Album werden sollte: das Orchesterwerk Memoryhouse (2002), das elektronische Klänge, Aufnahmen und menschliche Stimmen einbezog. Es wurde später als Soundtrack der BBC-Dokumentation Auschwitz – The Nazis And The Final Solution (2005) verwendet, die Konzert-Uraufführung fand Anfang 2014 im Barbican Centre statt.
Sein nächstes Album, The Blue Notebooks (2004), war sein erstes für Fat Cat Records. Die Schauspielerin Tilda Swinton liest darin Texte von Kafka. »Ich schickte Fat Cat mein Demo unter anderem, weil ich das erste Album von Sigur Rós gehört hatte, und es klang für mich wie Arvo Pärt mit Gitarren«, erklärt er. »Ich wusste also, ich würde dort gut aufgehoben sein.«
Es folgten das Album Songs From Before (2006), in dem Robert Wyatt Texte von Haruki Murakami liest, und ein Album mit Klingeltönen: 24 Postcards In Full Colour (2008).
Auf seinem jüngsten Solo-Album, Infra (2010), das von T. S. Eliots The Waste Land inspiriert ist, sind Klavier, elektronische Klänge und ein Streichquartett zu hören. Es ist eine erweiterte Fassung von Richters eigenem Werk für ein im Auftrag des Royal Ballet entstandenes Projekt mit dem Tänzer Wayne Mc Gregor und dem bildenden Künstler Julian Opie am Royal Opera House, Covent Garden.
Richters Musik war Grundlage vieler anderer Tanzprojekte, darunter Stücke von Lucinda Childs, Nederlands Dans Theater, Ballet du Rhin, American Ballet Theatre, Dresdner Semperoper, Het Nationale Ballet in Amsterdam und Den Norske Opera & Ballett in Oslo.
Zu seinen Auftragsarbeiten der letzten Jahre zählen die Kammeroper Sum nach dem erfolgreichen Buch von David Eagleman für das Royal Opera House, Covent Garden sowie Mercy, das Hilary Hahn in Auftrag gab.
In der Welt der bildenden Kunst hat Richter die Soundscape The Anthropocene für Darren Almonds Film-Installation in der Londoner Galerie White Cube komponiert (2010) und an zwei Projekten des Studios für Digitalkunst rAndom International mitgearbeitet: Musik für die Installationen Future Self (Berlin 2012) und Rain Room (London 2012/New York 2013).
Filmmusik schrieb er für den preisgekrönten Dokumentarfilm Waltz With Bashir (2007) des israelischen Regisseurs Ari Folman, und seine Kompositionen fanden Verwendung in über 30 anderen Filmen und Trailers von Regisseuren wie Martin Scorsese (Shutter Island, 2010), Clint Eastwood (J. Edgar, 2011), André Téchiné (Impardonnables, 2011), Ridley Scott (Prometheus, 2012) und Terrence Malick (To The Wonder, 2012).
Zudem hat er zwei Folk-Alben produziert: das Comeback-Album Lookaftering (2005) von Vashti Bunyan, der legendären Sängerin aus den 1960er-Jahren, sowie Rocking Horse (2008) der ehemaligen Sängerin von Sneaker Pimps, Kelli Ali.
Max Richter hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den Europäischen Filmpreis in der Kategorie »Beste Filmmusik« (für Waltz With Bashir) und weitere Preise für seine Musik zu Lore und Die Fremde.
Darüber hinaus hat er kürzlich den renommierten ECHO Klassik-Preis für das Album erhalten, das im Zuge der Einladung von Deutsche Grammophon, Vivaldis Vier Jahreszeiten »neu zu komponieren«, entstand: ein Erfolgsprojekt, das breite Zustimmung fand und gerade erst mit zusätzlichen Remixes und Ambient-Interpretationen, von Richter als »Schatten« bezeichnet, sowie auf DVD als Konzertmitschnitt erneut herausgebracht wurde.
Richter nahm seine Lieblingspassagen aus dem Original und gestaltete sie als »neue Objekte«, indem er vertraute Bruchstücke in Schichten und Loops arrangierte, um ein Werk neu zu beleben, das durch übermäßige Verwendung in Fahrstühlen, Fernsehwerbung und Warteschleifen am Telefon an Wirkung verloren hatte. »Ich habe nur etwa 25 Prozent der Noten übernommen, aber Vivaldi-DNA ist überall vorhanden«, sagt Richter. »Ich bewahrte die Gesten und Formen, die Strukturen und die Dynamik. Es gibt ein bisschen Vivaldi und ein bisschen mein Fantasieren über das Original, ein lautes Nachdenken darüber.«
Richter ist überzeugt, dass dem Komponisten gefallen hätte, was er mit seinem 300 Jahre alten Werk gemacht hat. »Vivaldi war selbst wie ein Rockstar: ein faszinierender Geiger mit langem, rotem Haar, der ein Orchester von jungen Frauen leitete, das seine Musik spielte, und bei seinen Konzerten fielen manche Zuhörerinnen in Ohnmacht. Komponisten haben schon immer Werke von Kollegen neu gestaltet und entliehen, Vivaldi selbst auch, und daher glaube ich, dass er dieses Projekt mit einigem Wohlwollen betrachtet hätte.«
In der Folge seiner erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem gelben Label unterzeichnete Max Richter im März 2014 einen Exklusivvertrag mit Deutsche Grammophon. Jetzt kann das nächste Kapitel seiner bemerkenswerten Karriere beginnen ...
Booklet for The New Four Seasons - Vivaldi Recomposed