La Fenice (Live At Teatro La Fenice, Venice / 2006) Keith Jarrett

Cover La Fenice (Live At Teatro La Fenice, Venice / 2006)

Album info

Album-Release:
2018

HRA-Release:
19.10.2018

Label: ECM Records

Genre: Instrumental

Subgenre: Piano

Artist: Keith Jarrett

Composer: Keith Jarrett

Album including Album cover Booklet (PDF)

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  • 1 Part I (Live At Teatro La Fenice, Venice / 2006) 17:44
  • 2 Part II (Live At Teatro La Fenice, Venice / 2006) 03:26
  • 3 Part III (Live At Teatro La Fenice, Venice / 2006) 09:47
  • 4 Part IV (Live At Teatro La Fenice, Venice / 2006) 07:15
  • 5 Part V (Live At Teatro La Fenice, Venice / 2006) 06:36
  • 6 Part VI (Live At Teatro La Fenice, Venice / 2006) 13:32
  • 7 The Sun Whose Rays (Live At Teatro La Fenice, Venice / 2006) 04:22
  • 8 Part VII (Live At Teatro La Fenice, Venice / 2006) 05:30
  • 9 Part VIII (Live At Teatro La Fenice, Venice / 2006) 07:15
  • 10 My Wild Irish Rose (Live At Teatro La Fenice, Venice / 2006) 07:03
  • 11 Stella By Starlight (Live At Teatro La Fenice, Venice / 2006) 06:33
  • 12 Blossom (Live At Teatro La Fenice, Venice / 2006) 08:35
  • Total Runtime 01:37:38

Info for La Fenice (Live At Teatro La Fenice, Venice / 2006)

Im Juli 2006 gab Keith Jarrett eine mitreißende Solo-Performance im Gran Teatro La Fenice von Venedig. In diesem Jahr wird der Pianist als erster Jazzmusiker beim 62. Internationalen Festival für zeitgenössische Musik der Biennale di Venezia mit einem Goldenen Löwen für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Aus diesem Anlass erscheint am 19. Oktober bei ECM unter dem Titel “La Fenice” eine Doppel-CD mit einem über 100-minütigen Mitschnitt des eingangs erwähnten Konzerts. Das Album kann man allerdings schon ab dem 21. September vorbestellen und wird dafür sofort mit dem Gratis-Track “The Sun Whose Rays” belohnt.

Die Festival-Jury begründete ihre Entscheidung mit den folgenden Worten: "Keith Jarrett, der einhellig als einer der bedeutendsten Pianisten im Bereich der Improvisation und Jazzmusik gefeiert wird, ist ein Künstler, der mit außerordentlichem Talent und ebensolcher Kreativität in verschiedenen musikalischen Genres, einschließlich der klassischen Musik, experimentiert hat und dabei Kompositionen schuf, die raffiniert und gleichzeitig intensiv sind. Seine schier endlose Diskographie zeugt von einer grenzenlosen Kunst und einer einzigartigen Persönlichkeit im Bereich des Jazz. Seine Herangehensweise und sein unverwechselbarer Stil sind so persönlich, dass sie ihn zu einem universellen Meister in der Geschichte der Musik machen."

Bei seinen Solo-Konzerten erweist sich Jarrett natürlich auch als zeitgenössischer Komponist, der durch das Medium der Improvisation immer wieder neue Formen enthüllt. Wie auf dem bereits 1997 erschienenen Meilenstein “La Scala” (der 1995 in dem weltbekannten Mailänder Opernhaus aufgezeichnet wurde) dokumentiert “La Fenice” einen Auftritt des Pianisten in einem der heiligen Konzertsäle der klassischen Musik.

Jarrett kanalisiert hier den Fluss seiner Inspiration, um etwas Neues zu erschaffen. In diesem Fall eine Suite aus acht spontan erstellten Stücken, die alles vom Blues bis zur Atonalität referenzieren. Zwischen Teil VI und Teil VII wechselt Jarrett überraschend, aber anrührend zu “The Sun Whose Rays (Are All Ablaze)”, aus Gilbert und Sullivans satirischer Operette “The Mikado”.

Als Zugaben spielte Jarrett bei diesem traumhaften Konzert den irischen Traditional “My Wild Irish Rose” (den er zuvor schon für “The Melody At Night With You” aufgenommen hatte), den Standard “Stella By Starlight” und das wunderbare Stück “Blossom”, das erstmals auf dem Album “Belonging” zu hören war.

"Der Mitschnitt eines Konzerts von 2006 im legendären Opernhaus La Fenice wird seinen festen Platz im eigenen Kosmos des Jahrhundert-Künstlers Keith Jarrett finden." (Empfehlung des Monats, Fono Forum)

Keith Jarrett, Klavier




Keith Jarrett
Der amerikanische Pianist, Komponist und Bandleader Keith Jarrett gehört zu den erfolgreichsten und stilprägenden Musikern der vergangenen vier Jahrzehnte und hat vor allem durch seine außergewöhnlichen Solo-Konzerte maßgeblich die Vorstellung von zeitgenössischer Improvisation beeinflusst. Er wurde am 8. Mai 1945 in Allentown in Pennsylvania geboren, hatte seit dem dritten Lebensjahr Klavierunterricht und stand als Siebenjähriger zum ersten Mal auf der Bühne. Außerordentlich begabt und spieltechnisch versiert, konnte er dem Studium am Berklee College in Boston wenig abgewinnen, begann in den frühen Sechzigern seine Laufbahn als Live-Musiker und arbeitete schnell mit großen Namen des Geschäfts wie Chet Baker, Lee Konitz und Art Blakey zusammen. Im Jahr 1966 engagierte ihn der Saxophonist Charles Lloyd für seine Band, bereits kurz darauf gründete er mit dem Bassisten Charlie Haden und dem Schlagzeuger Paul Motian ein eigenes Trio, das er später durch den Saxophonisten Dewey Redman zum Quartett erweiterte.

Ende der sechziger Jahre war Jarrett bereits über Spezialistenkreise hinaus bekannt. Der eigentliche Durchbruch jedoch gelang ihm zunächst als Mitglied der Jazzrockformationen von Miles Davis (1969-71), dann als Solokünstler für das Münchner Plattenlabel ECM. Bis zum Jahr 1975 spielte er rund 50 Solo-Konzerte in aller Welt, mit denen er ein neuartiges Prinzip des freien Flusses motivisch geprägter Improvisationen ausbaute und kultivierte. Aufnahmen wie 'Solo Concerts Bremen / Lausanne' (1974) und 'The Köln Concert' (1975) wurden nicht nur vielfach preisgekrönt, sondern gehörten auch bald zu den Bestsellern des nach Introvertiertheit und Individualismus strebenden Jazz der siebziger Jahre. Zu den Mammut-Projekten dieser Ära zählten die auf 10 LPs veröffentlichen Aufnahmen von fünf Soloauftritten in Japan vor 40.000 Zuhörern, die unter dem Titel 'Sun Bear Concerts' 1979 veröffentlicht wurden.

Neben den Aktivitäten im Konzertsaal begann Jarrett auch, sich für klassische Musik und im Jazz unübliche Instrumente zu interessieren. Die Alben 'Hymns, Spheres' (1976) und 'Invocations - Moth And The Flame' (1979) entstanden an der Riepp-Kirchenorgel in Ottobeuern, die Aufnahme 'In The Light' brachte ihn 1973 mit dem Südfunk-Orchester zusammen, 'Book Of Ways' (1986) präsentierte ihn am Clavichord, die während der folgenden Jahre entstandenen Einspielungen der 'Goldberg-Variationen' (1989) und des 'Wohltemperierten Klaviers' (1987/90) wurden mehrfach preisgekrönt. Darüber hinaus existierten stilistisch verschiedene Projekte wie etwa seine europäische Band mit dem Saxophonisten Jan Garbarek und der aus Palle Danielsson und Jon Christensen bestehenden Rhythmusgruppe ('Belonging', 1974) oder auch amerikanische Pendants mit Musikern wie Gary Burton, Kenny Wheeler ('Gnu High', 1975) und Dave Holland.

Wiederum seiner Zeit weit voraus zeigte sich Keith Jarrett zu Beginn der achtziger Jahre, als er mit der 1983 einsetzenden Serie von Standards-Einspielungen nicht nur das damals verpönte Broadway- und Tin-Pan-Alley-Repertoire wieder belebte, sondern durch das Trio mit Gary Peacock am Kontrabass und Jack DeJohnette am Schlagzeug auch dem Klavier-Trio-Format, das seit dem Tod von Bill Evans 1980 als abgeschlossen betrachtet wurde, neue Impulse gab. Seitdem folgten zahlreiche, überwiegend live aufgenommene Einspielungen dieser Gruppe, die sich allerdings regelmäßig mit Solodarbietungen ('Paris Concert', 1988; 'Vienna Concert', 1991; 'La Scala', 1995) abwechselten. Eine seltene Nervenkrankheit zwang Jarrett Ende der neunziger Jahre dazu, sich für mehrere Monate von der Bühne zurück zu ziehen. Nach der Genesung und dem ergreifend ausdrucksstarken Soloalbum 'The Melody At Night, With You' (1998) nahm er seine internationale Konzerttätigkeit wieder auf.

Mit dem Trio nahm er seitdem die Alben 'Whisper Not' (2000), 'Inside Out' (2001), 'Always Let Me Go' (2002), 'Up For It' (2003), 'The Out-Of-Towners' (2004), 'My Foolish Heart' (2007) und 'Yesterdays' (2009) auf. Aber auch als Solopianist wurde Jarrett wieder aktiv. Dabei hatte er im Juli 2001 in einem Interview mit Wolfgang Sandner von der FAZ noch die Bemerkung fallen gelassen, dass er sich vorerst nicht vorstellen könnte, wieder Solokonzerte zu geben. Doch schon ein Jahr später strafte sich Jarrett selber 'Lügen', als er in Tokio und Osaka Solokonzerte gab. Auf die Veröffentlichung der Aufnahmen mußte das Jazzpublikum allerdings drei Jahre warten: Erst 2005 erschien die Doppel-CD 'Radiance', ein Jahr später noch die DVD 'Tokyo Solo'. Für noch mehr Furore sorgte 2006 die Veröffentlichung des Mitschnitts eines Solokonzerts, das der Pianist in der New Yorker Carnegie Hall gegeben hatte. Für zahlreiche Kritiker und Fans stand fest: 30 Jahre nach dem legendären 'Köln Concert', das als das bestverkaufte Pianosolo-Album aller Zeiten gilt, hatte Keith Jarrett sich auf 'The Carnegie Hall Concert' selbst übertroffen und die Messlatte für improvisierende Solopianisten noch einmal ein gutes Stück höher gelegt. 2009 folgte die drei CDs umfassende Box 'Testament' mit Aufnahmen von Solokonzerten in Paris und London.

Nach all diesen Trio- und Soloeinspielungen überraschte Keith Jarrett seine Fans dann, als er 2010 mit dem Bassisten Charlie Haden (mit dem er über dreißig Jahre lang nicht zusammengearbeitet hatte) das wunderbar balladeske Duo-Album 'Jasmine' einspielte.

Booklet for La Fenice (Live At Teatro La Fenice, Venice / 2006)

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