Sophistication Rainer Tempel Bigband

Album info

Album-Release:
2017

HRA-Release:
24.02.2017

Label: Neuklang

Genre: Jazz

Subgenre: Big Band

Artist: Rainer Tempel Bigband

Album including Album cover

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Formats & Prices

FormatPriceIn CartBuy
FLAC 44.1 $ 14.50
  • 1What We Do08:30
  • 2Life Purpose11:32
  • 3Patagonia10:57
  • 4Since Then10:01
  • 5Striding Here & There13:29
  • 6New England13:23
  • Total Runtime01:07:52

Info for Sophistication



Vor zwanzig Jahren war Rainer Tempel noch ein Student in Nürnberg (Jazzklavier, Diplomarbeit 1998 über Vince Mendoza). Vor zwanzig Jahren erschien aber auch das erste Album der Rainer Tempel Bigband („vorwärts + zurück“, 1996). Seitdem ist viel passiert: Rainer Tempel gründete eine ganze Reihe weiterer Bands, vom Trio bis zur Elftett-Stärke; er komponierte für klassische Musiker und Jazzensembles wie das Zürich Jazz Orchestra und die Bigbands von HR, RIAS, SWR und NDR (mit der er sogar einen Echo Jazz gewann für „Petite Fleur“, ACT 2014). Er war als Keyboarder in unterschiedlichsten Bands unterwegs - mit dem Jazz/HipHop-Trompeter Joo Kraus, dem Singer/Songwriter Ron Spielman oder der Dieter Thomas Kuhn Band; und er gab seine Erfahrungen weiter: als Professor an Musikhochschulen in Luzern und Stuttgart, hier hat er 2013 sogar die Leitung des Instituts für Jazz & Pop übernommen – kurz: er hat sich zu einem erfolgreichen, gefragten und vielseitigen Musiker entwickelt.

Der Titel seines neuen Albums: „Sophistication“ spiegelt diese Geschichte wieder, die hier nur angedeutet werden konnte. Sophistication - das heißt soviel wie: Verfeinerung, aber auch: Erfahrenheit. Und das passt gut: es ist das fünfte Album mit der Rainer Tempel Bigband – und eine Art Comeback, denn in den vergangenen 14 Jahren hatte er (s.o.) nicht die Zeit gefunden, mit und für die eigene Bigband zu arbeiten. „Erst als wir wieder anfingen, wurde mir klar, wie sehr das der Kern meiner Tätigkeit ist. Ich mache das – ohne dass ich es gemerkt hätte – schon seit mehr als zwanzig Jahren. Und wenn ich mir die alten Charts anschaue, dann spricht alles dafür, dass man Sachen einfach wachsen lässt und dran bleibt auch, wenn der Wind sich dreht. Dann kann sich etwas entwickeln.“

In diesem Statement schwingt durchaus Selbstbewusstsein mit – und große Dankbarkeit. Denn „Sophistication“ ist das Ergebnis langer, harter Arbeit. Und die Belohnung dafür. „Absolut. Und auch, wieder mit diesen Kollegen zu arbeiten!“ freut sich der Bandleader Tempel, der hier buchstäblich eine „All Star“-Band versammeln konnte, mit beispielsweise Christof Lauer, Hubert Nuss und Claus Stötter (der einst für den 16-jährigen Rainer Tempel ein wichtiges Vorbild war), Christian Weidner und Nils Wogram, zwei profilierte Stimmen, die auch schon 2009 beim „Tempelektrisch“-Projekt mit dabei waren (und auch dies sind nur Beispiele: jede der 14 Positionen ist hervorragend und prominent besetzt - die Lektüre des Booklets lohnt sich). „Das sind alles Leute, mit denen ich immer wieder gearbeitet habe, und mit denen ich auch in unterschiedlichen Kontexten eine gemeinsame Haltung gefunden habe“.

Und im Fokus dieser gemeinsamen Haltung steht die Musik. „What We Do“ heißt der Opener: eine Ouvertüre, die mit ihrem entspannten Fluss und dem vollen Bandsound den direkten Weg bereitet in das Hörerlebnis „Sophistication“. Und damit ganz nah an den Musiker Rainer Tempel. Der erzählt im lesenswerten Booklet von seinen Hintergründen und Inspirationen. Wie er etwa diesmal auf ein übergeordnetes Programm-Konzept verzichtete. „Schon die Vorfreude auf meine großartigen Kollegen ließ die Ideen kommen“. So widmet er beispielsweise gleich zwei Stücke jeweils Landschaften, die er noch nie bereiste: „Patagonien“ (mit Soli der Tieftöner Nils Wogram und Steffen Schorn) und „New England“ (mit eleganten Soli von Bastian Stein, Günter Bollmann und Oliver Leicht). Und er geht in „Striding Here & There“ den Impulsen nach, die in den 1920ern einerseits vom Jazz und andererseits der zwölftönigen Wiener Schule ausgingen (Hörtipp hier: das ausgedehnte Solo von Christof Lauer) und die bis heute wirksam sind.

Dass Rainer Tempel „Striding Here & There“ selbst als zwölftönige Komposition ausführte, fällt dabei so wenig auf, wie der Brückenschlag über ein Jahrhundert jüngere Musikgeschichte. Und das ist kein Zufall: Sophistikation ist ein lebendiger Prozess, der in Traditionen wurzelt – und sie fortschreibt.

Das Album „Sophistication“ ist das Ergebnis eines solchen Reife-Prozesses. Oder wie Rainer Tempel schreibt: „Wir sind lebenslang Studenten, wir schauen nach vorne – und gleichzeitig zurück, wir graben tiefer und tiefer. Das ist meine Definition von Sophistication.“ Aber: hören Sie selbst!“ Tobias Richtsteig

Oliver Leicht, Altsaxophon
Christian Weidner, Altsaxophon
Christof Lauer, Tentosaxophon
Niels Klein, Tentosaxophon
Steffen Schorn, Basssaxophon
Günter Bollmann, Trombone
Nils Wogram, Trombone
Andreas Tschopp, Trombone
Ed Partyka, Basstrombone
Frank Kuruc, Gitarre
Hubert Nuss, Klavier
Henning Sieverts, Kontrabass
Jean-Paul Höchstädter, Schlagzeug



Rainer Tempel
(1971 in Tübingen) ist ein deutscher Jazz-Pianist, Bandleader und Komponist.

Rainer Tempel ist in Mössingen aufgewachsen und hat dort klassisches Klavier gelernt. Während der Schulzeit gründete er Rockbands. Mitte der 1980er Jahre bekommt er ersten Kontakt zum Jazz und war Mitglied der Bigband und Combo der Jugendmusikschule in Mössingen. 1993 spielte er in der Uni Bigband Tübingen (Bobby Burgess). 1994 begann er das Studium des Jazzklaviers bei Martin Schrack an der Hochschule für Musik Nürnberg (1998 Diplomarbeit über Vince Mendoza). In den Folgejahren gründete Tempel mehrere Jazzformationen, für die er zahlreiche Kompositionen schreibt. Ebenso komponiert er auch für Theater wie zum Beispiel das Theater Lindenhof.

Mit folgenden Musikern spielt Rainer Tempel öfters zusammen: Matthias Erlewein, Joo Kraus, Frank Lauber, Frank Möbus, Axel Schlosser, Thomas Siffling, Claus Stötter; weiterhin war er Mitglied der Late Eight Bigband Stuttgart (Klaus Graf (1997), Ron Spielman (2003), HQL de Souza (2006), Dieter Thomas Kuhn & Band (2008). Er hatte Einzelauftritte mit Till Brönner, Chick Corea (1987), Wolfgang Haffner, Christof Lauer, Nils Landgren, Tom Rainey, Kurt Rosenwinkel, Sebastian Studnitzky, Kenny Wheeler, Norma Winstone, Nils Wogram und Claudio Puntin.

Rainer Tempel komponierte und arrangierte für die folgenden Klangkörper: NDR Bigband, hr-Bigband, Bigband Blechschaden, Zurich Jazz Orchestra, Sunday Night Orchestra & Efrat Alony, Württembergische Philharmonie Reutlingen, RIAS Big Band Berlin, Theater Lindenhof, Big Band der Hochschule Luzern, Ensemble Kontraste Nürnberg, Ron Spielman und Dieter Thomas Kuhn. Als Gastdirigent leitete er die Bigbands von NDR, hr sowie die Württembergische Philharmonie Reutlingen, Orchester JMS Stuttgart, Würzburg Jazz Orchestra, Sunday Night Orchestra, Mannheim Jazz Orchestra, Bobby Burgess Bigband Explosion, und das Orchester von Mamma Mia! im (Palladium Theater Stuttgart).

Neben seiner Tätigkeit als freiberuflicher Musiker, ist er Professor an zwei Hochschulen und Leiter des Zurich Jazz Orchestra.

Rainer Tempel lebt mit seiner Familie in Tübingen.

This album contains no booklet.

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